Trotz der Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten und der negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik, sollten Anlegerinnen und Anleger weiter in den USA investiert bleiben. Diese Auffassung vertritt der deutsche Top-Ökonom Thomas Mayer: "Ich würde die Amerikaner nicht abschreiben", sagte Mayer im Interview mit biallo.de.
Die Vereinigten Staaten gingen zwar "durch eine schwierige Phase". Das Land habe jedoch in vielen Bereichen "Unternehmen, ohne die es nicht geht", so der Experte. Insbesondere dominierten die USA Technologiesektoren wie Computer- oder Cloudsoftware. Kurzfristig allerdings sieht der Volkswirt Risiken: Die US-Wirtschaft könnte in eine Rezession rutschen.
"Macht Trump das alles kaputt?"
Mayer leitet das Flossbach von Storch Research Institute in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank. Der promovierte Ökonom arbeitete außerdem beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Investmentbank Goldman Sachs. Im Interview mit biallo.de zeigte sich Mayer skeptisch, dass Europa die USA künftig beim Wirtschaftswachstum und am Aktienmarkt "outperformen" könne: "Da habe ich meine Zweifel." So habe die USA etwa ein deutlich höheres Produktivitätswachstum als Europa.
Die Frage sei allerdings: "Macht Trump das alles kaputt?" Damit rechnet der Ökonom allerdings nicht. Mayer bezweifelt vielmehr, dass der US-Präsident "gegen die geballte Macht der US-Wirtschaft ankommt. Letztendlich entwickeln sich dann Gegenkräfte, die ihn einhegen werden", meint der Wirtschaftsexperte im Video-Interview mit biallo.de (siehe unten):