Chinas Wirtschaft zeigt nach dem Ende der Null-Covid-Politik erste Zeichen der Stabilisierung. Für 2024 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von fünf Prozent – unterstützt durch staatliche Impulse und eine leichte Erholung des Konsums. Doch strukturelle Probleme belasten weiterhin den langfristigen Ausblick. Für 2025 rechnet der IWF mit einem Rückgang des Wachstums auf 4,5 Prozent.
Ein zentrales Risiko bleibt der angeschlagene Immobiliensektor, der rund ein Viertel der chinesischen Wirtschaftsleistung ausmacht. Der anhaltende Preisverfall bei Wohnimmobilien hemmt Investitionen, schwächt das Verbrauchervertrauen und gefährdet die Finanzstabilität. Hinzu kommen demografische Herausforderungen – wie die rapide alternde Bevölkerung – sowie zunehmende geopolitische Spannungen, etwa im Verhältnis zu den USA. Für Anleger bedeutet das: Chinesische Aktien bieten zwar langfristiges Potenzial, sind jedoch mit erheblichen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten verbunden.
Für Anlegerinnen und Anleger kann sich der Einstieg in den riesigen Wachstumsmarkt langfristig trotzdem lohnen. Am besten geht das mit sogenannten börsennotierten Indexfonds, also mit ETFs. Biallo.de erklärt, welche Chancen und Risiken es dabei gibt, wie man mit ETFs in den chinesischen Markt einsteigen kann – und welche Indexfonds dafür geeignet sind.
Was spricht derzeit für China?
China strebt gezielt eine weltweite Führungsrolle in Hochtechnologie-Bereichen an: bei künstlicher Intelligenz, virtueller Realität, Biotechnologie oder Solarenergie. Bei der Herstellung von Elektroautos sind chinesische Hersteller mittlerweile weltweit führend. China entwickle sich "schnell zu einer digitaleren, urbaneren, innovativeren und auf mehr Nachhaltigkeit bedachten Gesellschaft", schreiben die Experten von Carmignac in ihrer Analyse zum chinesischen Aktienmarkt.
Das langfristige Wachstumspotenzial ist riesig: In China leben über 1,4 Milliarden Menschen – ein Fünftel der Weltbevölkerung. Das Land ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Experten rechnen damit, dass China die Vereinigten Staaten bis 2050 als globaler Spitzenreiter bei der Wirtschaftskraft ablöst. Gerade beim Konsum ist das Aufholpotenzial groß. Die Verbraucherausgaben der Chinesen liegen bei gut der Hälfte des Bruttoinlandsprodukts. Zum Vergleich: In den USA sind es mehr als 80 Prozent.