





Auf einen Blick
Banken und Sparkassen finanzieren sich unter anderem durch Geldgeschäfte am Kapitalmarkt. Das dafür benötigte Kapital bekommen die Geldhäuser entweder von der Zentralbank oder ihren Kunden. So nehmen die Banken von ihren Kunden das gesparte Geld entgegen und finanzieren damit Investitionen anderer Kunden. An diesen Kredit-Geschäften können Sie als Bankkunde teilhaben, indem Sie das gerade nicht benötigte Geld auf einem sogenannten Geldmarktkonto anlegen. Damit leihen Sie der Bank Ihr Kapital für einen bestimmten Zeitraum. Das Kreditinstitut erwirtschaftet damit Gewinne und lässt Sie in Form von Zinsen daran teilhaben.
Das Geldmarktkonto ist immer dann interessant, wenn Sie auf Ihrem Girokonto ein größeres Guthaben gespart haben, als Sie in den nächsten Wochen oder Monaten benötigen. Da Sie auf dem Girokonto keine Zinsen bekommen, sollten Sie Ihre überschüssigen Ersparnisse auf einem sicheren Geldmarktkonto anlegen. Für diese Anlageform gibt es in der Regel keine Mindesteinlage und Sie können je nach Anlageform jederzeit über Ihr Geld verfügen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie 50 Euro oder jeden Monat zehn Euro sparen möchten.
Ihr Girokonto ist für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs im Alltag gedacht. In der Regel bedeutet das, dass Sie Geld von Ihrem Arbeitgeber oder eine Rente bekommen und davon über den Monat alle Ausgaben bezahlen. Andere Unternehmen können per Lastschrift von Ihrem Girokonto Geld abbuchen und Sie bezahlen per Geldkarte oder Überweisung Ihre Rechnungen.
Im Gegensatz zum Girokonto ist das Geldmarktkonto nicht für den Zahlungsverkehr vorgesehen. Vielmehr parken Sie Ihr Kapital auf dem Geldmarktkonto in Form von Festgeld oder Tagesgeld. Die Bank, bei der das Geldmarktkonto geführt wird, kann mit diesem Geld arbeiten. Im Gegenzug erhalten Sie Zinsen für Ihre Ersparnisse und werden so am wirtschaftlichen Erfolg der Bank beteiligt.
Typische Geldmarktkonten sind das Tages- und Festgeldkonto. Diese unterscheiden sich in wesentlichen Punkten. Beim Tagesgeldkonto legen Sie als Anleger Ihr Geld immer nur tageweise an. Das hat den Vorteil, dass Sie täglich über Ihr Guthaben verfügen können. Sobald Sie Ihre Ersparnisse oder einen Teil davon benötigen, überweisen Sie das Geld auf Ihr Girokonto. Sie müssen weder eine Kündigungsfrist einhalten, noch gibt es Beschränkungen bezüglich der Geldmenge. Aufgrund der sehr flexiblen Verfügbarkeit des Geldes sind die Zinsen recht gering. In unserem Tagesgeldvergleich entdecken Sie, wer aktuell die höchsten Zinsen für Ihre Ersparnisse bezahlt.
Im Gegensatz dazu legen Sie auf einem Festgeldkonto Ihre Ersparnisse für einen bestimmten Zeitraum an. Bis zu diesem Termin kommen Sie an das Guthaben so gut wie gar nicht heran. Deshalb wird das Festgeld auch als Termingeld bezeichnet. Eine weitere Art des Festgeldes ist das Kündigungsgeld, bei dem Sie keine Laufzeit festlegen, dafür eine verlängerte Kündigungsfrist vereinbaren. Auf biallo.de finden Sie ausführliche Informationen zum Festgeld und unseren großen Festgeldvergleich.
Da Sie der Bank das Festgeld längerfristig zur Verfügung stellen, bekommen Sie in der Regel mehr Zinsen als beim Tagesgeld.
Auch beim guten alten Sparbuch handelt es sich um ein Geldmarktkonto. Denn Ihre Ersparnisse stellen Sie auch mit dem Sparbuch der Sparkasse oder Bank zur Verfügung. Neben den alten Sparbüchern aus Papier gibt es mittlerweile auch digitale Sparbücher. Im Vergleich mit einem Tagesgeldkonto sind Sie beim Sparbuch häufig schlechter gestellt. Denn Sie können in der Regel nicht das gesamte Geld auf einmal abheben, sondern oft nur maximal 2.000 Euro pro Monat. Hinzu kommt, dass die Sparbuch-Zinsen häufig noch niedriger sind, als beim Tagesgeld. Insofern ist das Sparbuch eine Mischung aus Tagesgeldkonto und Festgeldkonto mit schlechteren Konditionen.
Kleine Anleger mit einem Guthaben bis 100.000 Euro gehen bei einem Geldmarktkonto bei einer deutschen Bank oder Sparkasse kein Risiko ein. Grundsätzlich gibt es zwar ein Ausfallrisiko der Bank, die tatsächlich Pleite gehen könnte. In Deutschland sind die Spareinlagen der Verbraucher durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Kunde abgesichert. Das bedeutet im Klartext: Ist die Bank nicht mehr zahlungsfähig und kann Ihr erspartes Geld nicht zurückzahlen, springt der deutsche Staat ein. Viele Banken bieten darüber hinaus sogar noch eine private Einlagensicherung an, sodass auch höhere Spareinlagen abgesichert sind.
Die Zinsen für Geldmarktkonten ändern sich sehr häufig. Deshalb sollten Sie immer wieder einen Vergleich durchführen. Auf keinen Fall sollten Sie sich nur bei Ihrer Hausbank informieren. Wenn Sie Ihre Ersparnisse auf einem Geldmarktkonto gewinnbringend anlegen möchten, müssen Sie meistens auf eine andere Bank ausweichen. Das ist auch kein Problem, da Sie ein Festgeldkonto oder ein Tagesgeldkonto in der Regel online eröffnen und per Internetbanking verwalten können.
Lesen Sie in einem weiteren Artikel auf biallo.de, warum das sogenannte Tagesgeld Neukunden höhere Zinsen bekommen.