Haustiere absichern

Tierkrankenversicherung für Hund und Katze: Lohnt sich das?

Sigrun an der Heiden
Autorin
Veröffentlicht am: 05.12.2025

Auf einen Blick

  • Tierarztkosten steigen stark – eine Tierkrankenversicherung kann hohe Beträge abfedern.
  • Leistungen und Preise unterscheiden sich deutlich zwischen OP-Schutz und Volltarif.
  • Mit klaren Kriterien finden Sie den passenden Tarif für Hund oder Katze.
100 % unabhängig dank Ihres Klicks
Kaufen Sie ein Produkt über einen mit (*) oder (a) gekennzeichneten Werbelink, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit. Vielen Dank!
Mehr erfahren
Tierärztin untersucht einen Hund – eine Tierkrankenversicherung schützt Halter vor hohen Behandlungskosten.
Das erwartet Sie in diesem Artikel

15,9 Millionen Katzen und 10,5 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Bei Familien mit Kindern und Alleinstehenden ist die emotionale Bindung an das Tier besonders eng. Im Krankheitsfall soll es bestmöglich versorgt werden. Doch der Besuch beim Tierarzt ist teuer. Wer keinen Notgroschen angespart hat, kommt schnell an finanzielle Grenzen. Die Bundestierärztekammer empfiehlt deshalb, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen.

Muss der Hund oder die Katze behandelt oder operiert werden, kostet das einige Hundert oder gar Tausend Euro. Tierkrankenpolicen schützen vor den finanziellen Risiken. Doch was taugen sie?

Gestiegene Tierarztkosten: Krankes Tier als finanzielles Risiko

Steigende Tierarztgebühren und moderne Diagnostik treiben die Behandlungskosten für Hund und Katze deutlich nach oben. Schon ein einziger Eingriff kann das Budget stark belasten.

1.774 Euro kostete die Zahnsanierung des vierjährigen Katers Simba, der an einer Calicivirus-Infektion litt, die zu schmerzhaften Zahn- und Zahnfleischproblemen führte. 1.336 Euro berechnete eine Tierklinik für die Behandlung des Labradors Kona. Der dreijährige Rüde hatte akute Magenprobleme. Dass auch in der Tiermedizin moderne Diagnostik und Therapieverfahren Einzug gehalten haben, merken Tierhalter am Geldbeutel. Die überarbeitete Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) erlaubt den Praxen seit Ende 2022, die höheren Kosten abzurechnen.

Was leistet eine Tierkrankenversicherung?

Die Erstattung hängt stark vom gewählten Tarif ab – entscheidend ist, ob Sie eine OP-Versicherung oder einen umfassenden Vollschutz wählen.

Welche Leistungen sind versichert? (OP vs. Vollschutz)

Eine Tierkrankenversicherung erstattet einen Teil oder sämtliche Tierarztkosten. Die Leistungen unterscheiden sich erheblich. 

Während eine Operationskostenpolice nur für medizinisch notwendige operative Eingriffe in Narkose aufkommt, bezahlt eine Krankenvollversicherung auch normale Behandlungen beim Tierarzt – inklusive Diagnostik, Laboruntersuchungen und Medikamenten. Auslandsaufenthalte bis zu zwölf Monaten sind meist mitversichert. Bei einigen Anbietern ist auch eine jährliche Pauschale von 100 bis 150 Euro für Impfungen und Vorsorge inklusive.

Eine OP-Versicherung kostet deutlich weniger, bietet aber nur eine Teildeckung. Je nach Tarif erstattet die Assekuranz nur den chirurgischen Eingriff oder übernimmt auch die Kosten für Voruntersuchungen samt bildgebender Verfahren und die Nachsorge für einige Tage oder Wochen. Wer mit seinem Vierbeiner wegen anderer Beschwerden den Tierarzt aufsucht, muss die Rechnung aber selbst bezahlen.

Welche Behandlungen sind ausgeschlossen?

Doch auch der Krankenvollschutz ist kein Rundum-Sorglos-Paket. Einige kostspielige Behandlungen – etwa von Hüft- oder Gelenkproblemen bei Hunden – schließen Versicherer gerne aus. Es ist daher wichtig, genau nachzulesen, was die Versicherung nicht zahlt.

Was kostet der Versicherungsschutz für Hund und Katze?

Die Kosten einer Tierkrankenversicherung hängen von Tierart, Rasse, Alter und Tarif ab – und können sich über die Jahre zu hohen Summen addieren.

Warum Tierkrankenversicherungen unterschiedlich teuer sind

“Versichern lässt sich viel”, sagt Verbraucherschützer Peter Grieble. “Doch je breiter der Schutz ausfällt, desto teurer ist auch die Police”, weiß der Fachmann für Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Eine Krankenvollversicherung kostet das Doppelte bis Dreifache einer OP-Police. Für einen unbegrenzten Vollschutz für einen sechs Monate alten Labrador berechnen Versicherer zwischen 750 und 1.300 Euro im Jahr. Solch hohe Tierarztkosten sind bei einem jungen Hund kaum zu erwarten.

Konkrete Kosten für OP- und Vollschutzpolicen

Ein OP-Schutz ohne Selbstbeteiligung kostet für den Vierbeiner etwa 250 bis 500 Euro. Für ältere Tiere sowie krankheitsanfällige Rassen wie Möpse oder Bulldoggen werden höhere Prämien verlangt. Der Krankenvollschutz für Katzen kostet etwa ein Drittel weniger, die OP-Absicherung knapp 40 Prozent weniger als für Hunde. Tierhalter müssen abwägen und nachrechnen. “Ist das Budget knapp, lassen sich nur die größten Risiken wie eine notwendige OP absichern”, sagt Grieble. Gleichzeitig sei es wichtig, ein finanzielles Polster aufzubauen, um auch ungeplante Tierarztkosten stemmen zu können.

Welche Versicherung ist für Hundehalter unverzichtbar?

Neben der Tierkrankenversicherung ist für Hundehalter vor allem die Hundehalterhaftpflicht wichtig – in manchen Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Der Abschluss einer Hundehalterhaftpflicht ist jedoch ein Muss – in einigen Bundesländern sogar gesetzliche Pflicht. Sie kommt für Schäden auf, die das Tier verursacht, und kostet knapp 100 Euro im Jahr. Die Policen von Europa Versicherungen und Debeka decken Haftpflichtschäden bis 30 beziehungsweise 50 Millionen Euro ab. Bei Katzen reicht die private Haftpflicht.

Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung überhaupt?

Ob sich eine Tierkrankenversicherung lohnt, hängt vom eigenen Budget, dem Gesundheitszustand des Tieres und den langfristigen Tierarztkosten ab. Ein Vergleich der Leistungen ist entscheidend.

Angesichts steigender Versicherungsprämien gilt es abzuwägen, welche Absicherung sinnvoll und bezahlbar ist. Beim Krankenvollschutz übersteigen die zum Teil sehr teuren Beiträge die jährlich anfallenden Tierarztkosten oft deutlich. Günstige Konditionen gibt es nur, wenn Tierhalter ihre gesunden Vierbeiner bereits früh versichern. Dafür zahlen sie jahrelang Versicherungsbeiträge, die mit zunehmendem Alter des Tieres steigen. Mussten Assekuranzen für viele kostspielige Behandlungen aufkommen, fallen die Beitragsanpassungen im Folgejahr entsprechend höher aus.

Angenommen, Sie zahlen für den Krankenvollschutz Ihrer Hauskatze monatlich 65 Euro. Hochgerechnet auf ein durchschnittliches Katzenleben von 15 Jahren würden Sie – ohne Beitragsanpassungen – 11.700 Euro an den Versicherer bezahlen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Ihre Samtpfote solch hohe Tierarztkosten verursacht. Der Abschluss einer Vollversicherung lohnt sich daher eher nicht. Sinnvoller wäre es, monatlich einen bestimmten Betrag für die medizinische Versorgung des Haustiers zurückzulegen. Was Sie nicht benötigen, lässt sich später in eine private Altersvorsorge investieren, als Sondertilgung bei der Hausfinanzierung einsetzen oder für die nächste Urlaubsreise verwenden.

Jetzt gratis herunterladen: Der große Experten-Ratgeber zur Tierkrankenversicherung

Kostenloser Experten-Ratgeber: Tierkrankenversicherung

Laden Sie kostenlos unseren ausführlichen Experten-Ratgeber als PDF herunter. Er erklärt alle Tarifarten, Kostenfallen, Leistungsunterschiede und gibt konkrete Tipps, wie Sie die passende Tierkrankenversicherung finden.

Kündigung, Beitragserhöhungen und Risiken im Vertrag

Wichtig zu wissen: Tierkrankenpolicen zählen zu den Sachversicherungen. Beide Seiten können innerhalb der vereinbarten Frist kündigen. Erhöht die Assekuranz die Beiträge, steht Ihnen ein außerordentliches Kündigungsrecht zu. Für Ärger sorgt meist aber der umgekehrte Fall: Nachdem Versicherer eine teure Behandlung bezahlen mussten, lösen sie den Vertrag auf. Dies ist besonders für Besitzer älterer und kranker Tiere ein Problem. Häufig finden Sie keinen neuen Versicherer. Manche Assekuranzen verzichten nach einer drei- bis vierjährigen Laufzeit auf dieses Kündigungsrecht. Sie können aber die Beiträge anpassen.

OP-Versicherung oder Vollschutz – welche Police passt?

OP-Tarife sichern die teuersten Eingriffe ab und sind deutlich günstiger als Vollschutz-Tarife. Letztere übernehmen zusätzlich Behandlungen, Diagnostik und Therapien.

Tierhalter kommen deutlich günstiger weg, wenn sie nur die größten Risiken absichern – sprich notwendige Operationen. Wer sich für eine reine OP-Police entscheidet, sollte aber genau nachlesen, was der Anbieter unter „Operation“ versteht und darauf achten, dass neben dem Eingriff auch Diagnostik und Nachsorge ausreichend versichert sind.

Tierkrankenversicherung abschließen – die wichtigsten Punkte

Beim Vergleich sollten Sie besonders auf Wartezeiten, Ausschlüsse, Erstattungssätze und Höchstgrenzen achten.

  • Früh versichern: Für junge, gesunde Tiere sind die Beiträge günstiger. Eine Police nach bereits gestellter Diagnose abzuschließen, ist schwierig. Ältere Tiere werden häufig abgelehnt oder kosten mehr.
  • Kurze Wartezeit: Der Versicherungsschutz sollte schnell und nicht erst nach Monaten greifen. Einige Policen bieten kürzere Wartezeiten und einen sofortigen Schutz bei Unfällen.
  • Leistungen prüfen: Deckt der Tarif alle medizinischen Leistungen und Therapien ab, die wichtig sind? Kosten für Physiotherapie oder Zahnbehandlungen übernimmt nicht jeder Versicherer.
  • Ausschlüsse hinterfragen: Ist verständlich formuliert, was die Police nicht abdeckt? Die Ausschlussliste sollte kurz und transparent sein.
  • Nachsorge mitversichern: Bei einer reinen OP-Police sollte die vorangehende Diagnostik samt bildgebender Verfahren und die Nachsorge für einige Wochen mit abgesichert sein.
  • Kostenübernahme checken: Erstattet die Versicherung Tierarztkosten bis zum 3- oder 4-fachen Satz der GOT? Nur dann sind auch schwierigere Behandlungen und der Notdienst inklusive.
  • Höchstgrenzen prüfen: Oft gilt ein Jahreslimit für Erstattungen. Es sollte ausreichend hoch sein, um Krankheitskosten zu decken.
  • Tarifmodell wählen: Je nach Tarif fällt kein oder ein unterschiedlich hoher Eigenanteil an. Selbstbeteiligungen von 20 Prozent (maximal 250 Euro im Jahr) sind üblich und senken den Beitrag.
  • Expertise hinterfragen: Das Einreichen der Tierarztrechnungen sollte möglichst einfach sein. Oft geht das online oder per App. Aufschluss gibt auch, wie Kunden die Schadenregulierung des Anbieters bewerten.

Mehr Wissen – kostenloser PDF-Expertenratgeber

Alle vertiefenden Informationen, Tabellen, Kostenbeispiele und Fallstudien finden Sie in unserem ausführlichen PDF-Ratgeber – kostenlos zum Download:

Jetzt kostenlosen PDF-Expertenratgeber zur Tierkrankenversicherung herunterladen.

PDF-Expertenratgeber "Haustier & Krankenversicherung"

Alle vertiefenden Informationen, Tabellen, Kostenbeispiele und Fallstudien finden Sie in unserem ausführlichen PDF-Ratgeber – kostenlos zum Download.

Tierkrankenversicherung – häufige Fragen

Viele Halter stellen sich ähnliche Fragen. Diese kompakten FAQs hilft bei der schnellen Orientierung:

Was übernimmt eine Tierkrankenversicherung?

Sie übernimmt – je nach Tarif – OP-Kosten, Diagnostik, Medikamente, Labore, bildgebende Verfahren und teilweise auch Nachsorge sowie Vorsorgeleistungen.

Ab welchem Alter lohnt sich der Abschluss?

Je früher, desto besser. Junge und gesunde Tiere erhalten meist günstigere Beiträge und werden seltener abgelehnt.

Was ist der Unterschied zwischen OP-Versicherung und Vollschutz?

OP-Tarife sichern ausschließlich Operationen ab. Vollschutz deckt auch Behandlungen, Untersuchungen und Therapien ab.

Können Versicherer kündigen?

Ja. Als Sachversicherung kann der Versicherer nach einem Schadenfall kündigen. Einige Anbieter verzichten jedoch nach mehreren Jahren darauf.

Ist eine Hundehalterhaftpflicht Pflicht?

In mehreren Bundesländern: ja. Bei Katzen reicht die private Haftpflicht.

Checkliste – So finden Sie den passenden Tarif

Mit dieser Checkliste prüfen Sie schnell, ob ein Tarif zu Ihnen und Ihrem Tier passt.

  • Ist das Tier jung und gesund? Dann ist ein günstiger Abschluss möglich.
  • Sind OP-Kosten, Diagnostik und Nachsorge ausreichend abgedeckt?
  • Erstattet der Tarif mindestens den 3- bis 4-fachen GOT-Satz?
  • Gibt es Ausschlüsse für Rassen, Erbkrankheiten oder Zähne?
  • Wie hoch sind Selbstbeteiligung und Jahreslimit?
  • Wie bewerten Kunden die Schadenregulierung?
  • Gibt es Rabatte für mehrere Tiere?

Biallo Tagesgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 6 Monate, Sicherheit: Alle Anbieter. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
Bewertung
S&P Länderrating
Produktdetails
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,90% /
145,88 €
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Deutschland
Produktdetails
  • Basiszins: 1,00%
  • Aktionszins: 2,90% - gilt für die ersten 6 Monate
Zum Anbieter
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,80% /
117,83 €
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Schweden
Produktdetails
  • Basiszins: 1,45%
  • Aktionszins: 2,80% - gilt für die ersten 4 Monate
Zum Anbieter
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,35% /
117,50 €
Bewertung
5/5
S&P Länderrating
AAA
Niederlande
Produktdetails
  • Basiszins: 1,80%
  • Aktionszins: 2,35% - gilt für die ersten 6 Monate
Zum Anbieter
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 05.12.2025

Über die Autorin Sigrun an der Heiden

Alle Artikel der Autorin Sigrun an der Heiden ansehen
ist seit 2007 als selbstständige Wirtschaftsredakteurin tätig. Die vermeintlich trockenen Themen wie Steuern, Finanzen und Recht sind ihr Steckenpferd. Sie schreibt für Wirtschafts- und Unternehmermagazine zu den Themen Steuern und Finanzen, Recht, Finanzierung, Versicherungen, betriebliche und private Altersvorsorge, erbrechtliche Fragen sowie über private Finanzen und Vorsorgethemen für biallo.de. 

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.