Waren Sie schon mal in der Situation, dass Sie nach dem Tod eines Angehörigen den Nachlass regeln und ein ganzes Leben abwickeln mussten? Falls ja, dann haben Sie vermutlich erfahren, wie wichtig und erleichternd es ist, wenn wichtige Unterlagen leicht auffindbar und geordnet sind. Alternativ müssen Hinterbliebene oder Bevollmächtigte in ein ganzes Leben eintauchen und sich selbst in Papierstapeln und Aktenordnern zurechtfinden. Im besten Fall werden Suchende fündig, oftmals bleiben aber Fragen offen, etwa wo es überall Bankkonten gibt, welches Passwort Zugriff auf das E-Mail-Konto ermöglicht oder welche Versicherungsverträge es gibt. Das kann enorm viel Zeit beanspruchen, die Dauer eines Jahresurlaubs ist leicht investiert, und es kann ins Geld gehen, etwa weil aus Unkenntnis über ihre Existenz Verträge einfach weiterlaufen.
Ein Notfallordner, in dem wichtige Dokumente aber auch eine Handlungsanleitung für den Ernstfall zu finden sind, macht es Hinterbliebenen beziehungsweise Vertrauenspersonen einfacher, zu agieren. Das gilt übrigens nicht nur für den Todesfall. Auch wenn ein Unfall oder eine Krankheit Sie außer Gefecht setzen und andere Ihre Geschäfte regeln müssen, profitieren alle Beteiligten davon, auf wichtige Unterlagen Zugriff zu haben. Erfahren Sie, was genau unter einem Notfallordner zu verstehen ist, warum Sie einen haben sollten, welche Dokumente hineingehören und wie Sie ihn am besten aufbewahren.
Was ist ein Notfallordner?
Unter einem Notfallordner ist zunächst ein ganz alltäglicher Aktenordner zu verstehen, in dem alle wichtigen Dokumente und Informationen abgeheftet sind, die es Angehörigen oder bevollmächtigten Personen ermöglichen, Entscheidungen für Sie zu treffen und Ihr Leben abzuwickeln, wenn Sie das selbst nicht mehr erledigen können. Vielleicht haben Sie ja ohnehin schon einen solchen Ordner, in dem Sie Versicherungsverträge abheften oder Bescheide vom Rentenversicherer und Gehaltsabrechnungen. Dann sind Sie schon auf einem guten Weg. Erweitern Sie den Ordner um weitere wichtige Unterlagen. Gemeint sind Verträge, Bankvollmachten, eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht oder ein Mietvertrag und vieles mehr. Dazu gehören aber auch persönliche Informationen, angefangen vom Gesundheitszustand über wichtige Ansprechpartner, bis hin zur Versorgung von Haustieren – schlicht alles, was andere wissen sollten, die Ihr Leben regeln müssen.