x

Immer häufiger nutzen Kriminelle die Paypal-Gastzahlung, um mit gestohlenen Kontodaten im Internet einzukaufen. Ein Fall, über den die Verbraucherzentrale berichtet, zeigt, wie einfach es für Betrüger sein kann, fremde IBANs zu missbrauchen. Doch können sich Verbraucherinnen und Verbraucher schützen und im Ernstfall gezielt handeln?

Die Paypal-Gastzahlung ermöglicht es, ohne eigenes Paypal-Konto per Lastschrift oder Kreditkarte zu bezahlen. Doch die fehlende Identitätsprüfung bei dieser Methode birgt Risiken. Was können Sie tun, um Missbrauch vorzubeugen? Und was tun, wenn Ihre Daten bereits betroffen sind?

Wie funktioniert IBAN-Missbrauch?

Bei der Paypal-Gastzahlung genügt die Eingabe einer IBAN, um eine Zahlung auszulösen. Laut Paypal werden dabei Sicherheitsprüfungen durchgeführt, deren Details jedoch unklar bleiben. Anders als bei der Einrichtung eines Paypal-Kontos findet keine Verifizierung der IBAN statt, etwa durch die Überweisung eines Cent-Betrags mit einem Verifizierungscode. Das macht es Kriminellen leicht, gestohlene oder zufällig generierte Kontodaten zu nutzen.

Die Verbraucherzentrale NRW berichtet von einem Fall, bei dem eine alte, längst ungültige IBAN für eine Zahlung verwendet wurde. Obwohl das Konto nicht mehr existierte, wurde eine Forderung ausgelöst und später sogar ein Inkassobüro eingeschaltet. Solche Fälle zeigen, dass die Sicherheitslücken bei Gastzahlungen weitreichende Folgen haben können.

Biallo News

Wollen Sie in Sachen Finanzen auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter!

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Weitere Fälle von IBAN-Missbrauch

Das Problem ist nicht auf Paypal beschränkt. Auch bei anderen Anbietern gab es in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle. Im Jahr 2021 wurde berichtet, dass Kriminelle über die App eines Discounters mit beliebigen IBAN bezahlen konnten. Aktuell gibt es Berichte, dass Deutschlandtickets über gefälschte IBANs abonniert und zu günstigeren Preisen weiterverkauft werden. Die Herkunft von gestohlenen Kontodaten ist oft schwer nachvollziehbar. Sie können aus Datenlecks, Hackerangriffen, unseriösen Gewinnspielen oder sogar aus dem Darknet stammen.

Warum gibt es keine Sperrfunktion für IBAN?

Viele Betroffene fragen sich, warum Paypal keine Möglichkeit bietet, die eigene IBAN für Gastzahlungen zu sperren. Auch in Online-Foren ist dies ein häufig diskutiertes Thema. Eine solche Sperrfunktion könnte verhindern, dass gestohlene Kontodaten für Zahlungen missbraucht werden. Paypal hat hierzu bisher keine Lösung angeboten. 

Bereits zu einem früheren Zeitpunkt haben wir über eine ähnliche Masche berichtet. Damals legten Betrüger mit fremden Kontoverbindungen Paypal-Konten an und gingen auf Einkaufstour.

Was tun bei ungerechtfertigten Forderungen?

Wenn Sie eine Zahlungsaufforderung erhalten, die Sie nicht nachvollziehen können, sollten Sie schnell handeln:

  • Widerspruch einlegen: 
    Reagieren Sie schriftlich auf die Forderung, zum Beispiel mit einem Musterbrief der Verbraucherzentrale.
  • Rückbuchung veranlassen: 
    Sie können jede Lastschrift innerhalb von acht Wochen zurückbuchen. Ohne Einzugsermächtigung beträgt die Frist sogar 13 Monate. Das geht über das Onlinebanking oder direkt bei der Bank.
  • Anzeige erstatten: 
    Zeigen Sie den Missbrauch Ihrer Daten bei der Polizei an. Die Anzeige hilft Ihnen, sich gegen Inkassoforderungen zu wehren.
  • Schufa-Eintrag verhindern: 
    Wenn Sie sich gegen eine Forderung wehren, darf dies nicht zu einem negativen Eintrag bei Auskunfteien wie der Schufa führen. Deshalb ist es wichtig, aktiv zu werden.

Sollten Sie selbst überfordert sein, bitten Sie Familie und Freunde um Hilfe. Alternativ wenden Sie sich an die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale oder konsultieren einen Anwalt Ihres Vertrauens.

So schützen Sie Ihre Kontodaten

Um sich vor Missbrauch zu schützen, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Gehen Sie vorsichtig mit Ihren Bankdaten um und teilen Sie diese nur, wenn es unbedingt erforderlich ist. Dies gilt insbesondere für Online-Seiten und Gewinnspiele. Denn wer Zugriff auf Ihre Bankverbindung hat, kann diese auch nutzen.
  • Machen Sie sensible Daten nicht öffentlich zugänglich.
  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Wir empfehlen, dies mindestens einmal im Monat zu tun. 
  • Nutzen Sie wo immer möglich Sicherheitsmechanismen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung.
  • Viele Banken ermöglichen, sich über die Banking-App des Instituts bei Abbuchungen per Push-Nachricht benachrichtigen zu lassen. Aktivieren Sie diesen Service, um jede Abbuchung sofort kontrollieren zu können.

Ihre Meinung ist gefragt!

Haben Sie selbst Erfahrungen mit Betrug bei Paypal-Gastzahlungen gemacht? Teilen Sie uns Ihre Geschichte oder Ihre Tipps mit! Schreiben Sie an redaktion@biallo.de. Abonnieren Sie auch unseren kostenlosen Newsletter, um keine wichtigen Finanzthemen zu verpassen. Ebenfalls kostenfrei ist die Registrierung auf unserer Webseite. Einmal eingeloggt, profitieren Sie unter anderem von Vorteilen wie den ausführlichen Vergleichen, dem Wechselwecker und der Möglichkeit, sich wichtige Artikel zu merken.

Über die Redakteurin Franziska Baum

Alle Artikel der Redakteurin Franziska Baum ansehen
Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.