Inzwischen wollen schon einzelne Staaten eigene Kryptowährungen herausgeben. Japan plant, bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio den J-Coin auf den Markt zu bringen. Und das digitale EU-Vorreiterland Estland prüft die Entwicklung des Estcoins. "Unsere Bürger können fast alle Interaktionen mit Regierungsstellen inklusive des Wählens sicher online machen und können ihre Geschäfte abwickeln, ohne je einen Fuß in eine Behörde gesetzt zu haben", sagte Präsidentin Kersti Kaljulaid in einem Zeitungsartikel. Da erscheint es nur logisch, eine eigene virtuelle Währung zu entwickeln.
Freie und nicht von Staaten kontrollierte Währung
Allerdings widerspricht das eigentlich dem Geist der Kryptowährungen. Der Bitcoin als Vorreiter wurde einst von Programmierern entwickelt, um ein freies und nicht von Staaten kontrolliertes Geld zu entwickeln. Aus dieser vor neun Jahren erstmals geäußerten Idee ist inzwischen ein riesiger Kosmos von mittlerweile mehr als 1.300 Kryptowährungen entstanden, die meisten davon basieren auf der Blockchain-Technologie. Bitcoin (ca. 260 Milliarden US-Dollar) und Ethereum (ca. 45 Milliarden US-Dollar) kommen zusammen auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 300 Milliarden US-Dollar (Stand 8. Dezember 2017). Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt ist laut coinmarktecap.com derzeit mit 420 Milliarden US-Dollar bewertet.