Der Hausbau war in groben Zügen bereits abgeschlossen, da richtete ein großer Sturm verheerende Schäden an. Das Unvorhergesehene hatte zugeschlagen und verursachte unvermeidbare Mehrkosten am Bau, die so bei der Finanzierung des Hausbaus nicht vorgesehen waren. Was jetzt? Als Bauherr können Sie sich nun für eine Nachfinanzierung entscheiden, wenn Sie die neue Kostenbelastung nicht mithilfe Ihrer Ersparnisse tragen können. Doch nicht nur Naturgewalten sorgen für Kapitalbedarf. Häufig werden auch die Baunebenkosten unterschätzt und sorgen für eine knappe Kasse.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Nachfinanzierung und Anschlussfinanzierung gern miteinander vermengt. Doch hierbei handelt es sich nicht um Synonyme, da es zwei komplett unterschiedliche Darlehensarten sind. Eine Nachfinanzierung wird abgeschlossen, sobald zusätzliche Gelder für eine laufende Baufinanzierung erforderlich werden. Eine Anschlussfinanzierung hingegen dient zur Tilgung der Restschuld der Erstfinanzierung.
Was ist eine Nachfinanzierung und wie hoch sind die Zinsen?
Eine Nachfinanzierung wird immer dann erforderlich, wenn die bereits bestehende Baufinanzierung nicht ausreicht, um die Baukosten zu decken. Mit ihr wird ein Baustopp verhindert. Gründe für die Nachfinanzierung sind unterschiedlich. Sie reichen beispielsweise von Sturmschäden oder einer Wasserader in Baugrubennähe. Manchmal wird sie auch erforderlich, weil der Bauherr sich für kostspielige Änderungen am Bau entscheidet.
Die genaue Zinshöhe einer Nachfinanzierung lässt sich nicht fixieren. Sie hängt von der jeweiligen Bank ab. Klar ist nur: In den meisten Fällen wird das Ergänzungsdarlehen teurer. Grundsätzlich ist die Nachfinanzierung beim Hausbau deutlich höher als das ursprüngliche Baudarlehen. Das begründet sich in den höheren Zinskonditionen, die die Banken ansetzen, um den hohen Arbeitsaufwand und die fehlenden Sicherheiten zu kompensieren.
- Biallo-Lesetipp: Auch eine Insolvenz des Bauträgers kann Bauherren vor große Probleme stellen. Drei Möglichkeiten gibt es, um sich gegen die Folgen eine Bauträger-Pleite abzusichern. Wie, das lesen Sie in einem weiteren Ratgeber von uns.