Bauspartarife: Wie sich Bausparverträge unterscheiden
Bauspartarife unterscheiden sich hinsichtlich der Höhe des Mindestsparguthabens (30, 40 oder 50 Prozent der Bausparsumme), der Zinssätze in der Anspar- sowie in der Darlehensphase und der Laufzeit. Auch die Abschlussgebühren sind nicht überall gleich: Je nach Bausparkasse betragen sie zwischen 1,0 und 1,6 Prozent der Bausparsumme. Festgelegt sind diese Konditionen im Bauspartarif.
Was sind Bauspartarife und welche Tarifmerkmale gibt es?
Der Bauspartarif gibt die genauen Eckpunkte des Bausparvertrages vor, und zwar über die gesamte Laufzeit des Vertrags. Alle Tarife müssen vor ihrer Einführung von der BaFin als Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Typische Tarifmerkmale sind:
- Guthabenzins und Sollzinssatz auf das Bauspardarlehen
- Spar- und Tilgungsbeiträge
- Mindestansparsumme oder Mindestguthaben
- Mindestwartezeit oder Mindestsparzeit
- Zielbewertungszahl für das Erreichen der Zuteilungsreife.
In den Allgemeinen Bausparbedingungen (ABB) sind die genauen Bestimmungen des Tarifs festgelegt. Je nach der Zusammensetzung und Ausgestaltung der Tarifmerkmale entstehen unterschiedliche Angebote für verschiedene Bauspartypen.
Jemand, der den Bausparvertrag zum Sparen nutzen und die staatliche Förderung fürs Bausparen einbringen möchte, wird zum Beispiel eher einen länger laufenden Vertrag wählen, da hier die Guthabenverzinsung meist etwas höher liegt. Höhere Sparzinsen bedeuten aber auch höhere Darlehenszinsen. Wer den Bausparvertrag zum Sichern günstiger Kreditzinsen nutzen möchte, sollte das beachten.
Manche Tarife mit langen Laufzeiten bieten außerdem die Möglichkeit, die Vertragsmodalitäten zu verändern – etwa, wenn der Immobilienwunsch plötzlich ganz konkret wird und der Bausparer das Darlehen früher als vorgesehen in Anspruch nehmen möchte. Eine solche Wahlzuteilung hat allerdings Folgen: Meist reduziert sich dann die Höhe des Bauspardarlehens oder der Tilgungssatz wird angehoben. Gerade für junge Menschen, die noch nicht wissen, was die Zukunft bringt, kann ein derartiger Optionstarif aber sinnvoll sein.
Bausparvertrag Schnelltarif – was ist das?
Ein Schnelltarif, manchmal auch Schnellläufer genannt, ist eine Form des Bausparens, bei der die Mindestbausparsumme besonders zügig erreicht wird. Gemäß der Logik des Bausparens heißt das aber, dass dann auch das Darlehen schnell getilgt werden muss. Die monatlich zu zahlenden Darlehensraten sind also bei diesen Tarifen vergleichsweise hoch. Daher kommt ein Schnelltarif oft nur bei kleineren Bausparsummen und zahlungskräftigen Kundinnen und Kunden infrage.