Jüngstes Negativbeispiel: 1. FC Kaiserslautern
Wie unsicher so eine Fan-Anleihe ist, zeigt das jüngste Beispiel aus Kaiserslautern. Der Drittligist 1. FC Kaiserslautern hatte 2019 eine Anleihe herausgegeben, um sich die Lizenz für die folgende Spielzeit zu sichern. Doch aufgrund des ausbleibenden Aufstiegs und die geringen Zuschauereinnahmen durch Corona geriet der Traditionsverein im Herbst 2020 in Schieflage. Der Club bat seine Fans beziehungsweise Anleger um eine Stundung der Zinszahlungen. Doch damit wollten sich die Anlegerinnen und Anleger nicht zufriedengeben und der Verein musste trotzdem zahlen. Ob "Lautern" seine Anleihe für 2022 zurückzahlen kann, ist zu bezweifeln.
Totalverlust droht – siehe Alemannia Aachen
Alemannia Aachen hatte 2008, als der Club die "Tivoli-Anleihe" ausgab, noch bessere Zeiten gesehen – zumindest auf dem Rasen. Dann folgte der sportliche Abstieg bis in die Dritte Liga und der Insolvenzantrag – das Geld war weg. Heute spielt der Verein sogar in der Regionalliga West. Arminia Bielefeld konnte eine Fan-Anleihe im Jahr 2016 nur deshalb abwickeln, weil ein Teil der Anhänger auf Auszahlung von Zinsen und auf die Rückzahlung der Anleihe verzichtet hatte. "Bevor ein Fußballclub eine Anleihe herausgibt, muss er einen Wertpapierprospekt veröffentlichen. Interessierte sollten ihn vor dem Kauf genau lesen. Neben Zinsen und Laufzeit sind dort auch die Risiken ausführlich festgehalten", rät Stiftung Warentest.