Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Warum senkt die EZB erneut die Zinsen?
  2. Was lohnt sich jetzt mehr: Festgeld oder Staatsanleihen?
  3. Wie geht es mit den Zinsen weiter?

War das vorerst der letzte Zinsschritt – oder kommen 2025 noch weitere nach? Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag (5. Juni 2025) ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Es ist die achte Zinssenkung in Folge innerhalb eines Jahres. Der Einlagensatz der Notenbank – für Sparer der wichtigste EZB-Leitzins – liegt nun bei 2,00 Prozent. An ihm orientieren sich die Banken bei ihren Angeboten für Tagesgeld und Festgeld

Was bedeutet die Zinssenkung für Sparer: Lohnt sich Festgeld trotz gesunkener Zinsen mehr als etwa der Kauf einer sicheren Bundesanleihe? Und wie geht es mit den Zinsen weiter? Wir beantworten wichtige Fragen. 

Warum senkt die EZB erneut die Zinsen? 

Hauptziel der Zentralbank ist es, die Inflation zu bekämpfen. Das hat sie mit den Zinssenkungen der vergangenen zwölf Monate auch erreicht: In Deutschland lag die Teuerung im Mai dieses Jahres laut Schätzung bei 2,1 Prozent, in der Eurozone bei 1,9 Prozent. Die Zielmarke der EZB liegt bei 2,0 Prozent. Die Entwicklung deute daraufhin, "dass sich die Inflation nachhaltig im Bereich des mittelfristigen Zielwerts von zwei Prozent einpendeln wird", heißt es in einer Mitteilung der EZB.  

Gleichzeitig will die EZB mit den Zinssenkungen die Konjunktur in der Eurozone ankurbeln. Die Wirtschaft schwächelt schon seit längerem. Die Notenbank rechnet für 2025 mit einem geringen Wachstum in der Eurozone von 0,9 Prozent. In den kommenden Jahren soll es mit 1,1 und 1,3 Prozent etwas besser werden – auch dank der Zinssenkungen. 

Der Nachteil niedriger Zinsen: Zinssparer bekommen für ihr Geld weniger Ertrag. So manche Anlegerin und mancher Anleger, die auf Tagesgeld und Festgeld setzen, schauen sich daher nach sicheren Alternativen um, etwa bei Bundesanleihen.

Biallo News

Interessieren Sie sich für sichere Anlagemöglichkeiten – also etwa für Tagesgeld, Festgeld oder für Staatsanleihen? Wir halten Sie über das Thema auf dem Laufenden: Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter!

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Was lohnt sich jetzt mehr: Festgeld oder Staatsanleihen? 

Die jetzt beschlossene Zinssenkung der EZB wird ab Mittwoch kommender Woche (11. Juni 2025) wirksam. Spätestens ab dann werden viele Banken ihre Zinsen für Tagesgeld und Festgeld weiter senken. Wer sich jetzt noch schnell die besseren Konditionen sichern will, sollte sich daher umschauen. 

Dabei zeigt die folgende Tabelle: Die Spitzenangebote beim Festgeld von Banken mit höchstem Rating bei der Einlagensicherung reichen derzeit je nach Laufzeit noch immer an die drei Prozent heran. Und: Sie sind deutlich höher als die Renditen deutscher Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit. Den größten Unterschied gibt es bei der kurzen Anlagedauer von einem Jahr. Am nächsten beieinander liegen die Festgeldzinsen und die sogenannten „Bundrenditen“ deutscher Staatsanleihen bei der zehnjährigen Laufzeit. 

Festgeld ist deutlich rentabler 

Laufzeit 

Festgeldzins
(bester Anbieter) 

Rendite deutsche
Staatsanleihen 

1 Jahr 

2,80 %
(SBI)¹ 

1,74 % 

2 Jahre 

2,68 %
(Klarna)² 

1,80 % 

3 Jahre 

2,74 %
(Klarna)² 

1,88 % 

5 Jahre 

2,70 %
(Pbb Direkt)¹ 

2,10 % 

10 Jahre 

3,00 %
(Umweltbank / Pbb Direkt)¹ 

2,53 % 

¹Deutschland; ²Schweden; Anlagesumme 25.000 Euro; Quelle: Festgeldvergleich biallo.de, Angaben der Anbieter, Investing.com, Stand 5. Juni 2025 

Gerade bei den langen Laufzeiten können sich Bundesanleihen daher trotz des geringeren Ertrags lohnen, vor allem für Anlegerinnen und Anleger, die flexibel bleiben wollen. Denn das Festgeld zu kündigen – das ist in der Regel nicht vor dem vereinbarten Laufzeitende möglich. Eine Anleihe dagegen lässt sich jederzeit verkaufen. Unter Umständen lassen sich dabei sogar Kursgewinne der Anleihen mitnehmen, sollte das Zinsniveau weiter sinken. Wer jedoch nur an einem sicheren Zins für eine bestimmte Laufzeit interessiert ist, für den ist Festgeld derzeit noch immer die bessere Wahl.

Biallo Festgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 24 Monate, Sicherheit: mind. gute Sicherheit. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
Bewertung
S&P Länderrating
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
2,68% /
536
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Schweden
Zum Anbieter
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
2,55% /
510
Bewertung
S&P Länderrating
BBB+
Italien
Zum Anbieter
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
2,50% /
500
Bewertung
S&P Länderrating
AA-
Tschechische Republik
Zum Anbieter
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 06.06.2025

Wie geht es mit den Zinsen weiter? 

Bei dieser Frage sind sich die Experten uneins. Einerseits hat die EZB ihr Inflationsziel mittlerweile erreicht. Der sogenannte „Zinssenkungszyklus“ könnte damit bereits am Ende sein. Andererseits gibt es noch immer Risiken. Dazu zählen insbesondere die Zollpolitik der USA und mögliche Gegenzölle durch die Europäische Union. Das könnte die Inflation wieder aufflammen lassen – und die Wirtschaft weiter schwächen. 

Viele Experten halten daher ein oder gar zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr für wahrscheinlich. Die aktuelle Zinssenkung sähen die Märkte „zunehmend als den vorletzten Schritt im Lockerungszyklus an“, heißt es etwa beim Analyseunternehmen „Morningstar“. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass der EZB-Einlagenzins im Laufe des Jahres noch auf 1,75 oder sogar 1,50 Prozent sinkt.

Dann werden auch die Tages- und Festgeldzinsen nochmal nach unten gehen. Im Schnitt passiert das allerdings langsamer als beim EZB-Leitzins. So zeigt die Tabelle unten: Beim EZB-Einlagensatz ging es seit Juni 2024 deutlich schneller abwärts als bei den durchschnittlichen Tages- und Festgeldzinsen, die der Biallo-Zinsindex abbildet: Während die Zinsdifferenz auf zwölf Monate gesehen beim EZB-Leitzins 1,75 Prozentpunkte beträgt, liegt sie bei den Tages- und Festgeldzinsen im Schnitt unter einem Prozentpunkt. 

So stark sind die Zinsen gesunken 

 

Juni 2024¹ 

Juni 2025¹ 

Zinsdifferenz 

Einlagensatz der 
Europäischen Zentralbank 

3,75 % 

2,00 % 

1,75 

Durchschnittlicher 
Tagesgeldzins² 

2,16 % 

1,45 % 

0,71 

Durchschnittlicher 
Festgeldgeldzins (1 Jahr)² 

2,48 % 

1,52 % 

0,96 

¹an den jeweiligen EZB-Sitzungstagen 12.06.2024 und 05.06.2025; ²laut Biallo-Index, Anlagebetrag 25.000 Euro; Quelle: EZB, biallo.de, Stand 4. Juni 2025 

Biallo Tagesgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 3 Monate, Sicherheit: mind. gute Sicherheit. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
Bewertung
S&P Länderrating
Produktdetails
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,80% /
70 €
Bewertung
S&P Länderrating
AA-
Frankreich
Produktdetails
  • Basiszins: 1,00%
  • Aktionszins: 2,80% - gültig bis 06.09.2025
Zum Anbieter
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,75% /
68,91 €
Bewertung
S&P Länderrating
A
Spanien
Produktdetails
  • Basiszins: 2,10%
  • Aktionszins: 2,75% - gültig bis 06.09.2025
Zum Anbieter
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,75% /
68,75 €
Bewertung
5/5
S&P Länderrating
AAA
Niederlande
Produktdetails
  • Basiszins: 1,25%
  • Aktionszins: 2,75% - gültig bis 06.09.2025
Zum Anbieter
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 06.06.2025

Über den Redakteur Andreas Jalsovec

Alle Artikel des Redakteurs Andreas Jalsovec ansehen

Hat als Redakteur in mehreren (Wirtschafts-) Redaktionen gearbeitet – unter anderem beim Anlegermagazin Börse Online, bei der Münchner Abendzeitung, der Schwäbischen Zeitung und der Nachrichtenagentur epd. Der promovierte Ökonom schreibt vor allem über Anleger- und Verbraucherthemen. Vor seinem Wechsel zu Biallo.de war er für die Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung tätig.

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.