Familienunternehmen sind in der Corona-Krise verhältnismäßig gut aufgestellt. Viele Firmen haben in den vergangenen Jahren ihre Eigenkapitalbasis gestärkt, was sich jetzt auszahlt.
Gründergeführte Unternehmen
Familienunternehmen sind für die Krise gut gerüstet
Viele Familienunternehmen sind dank größerer Cash-Polster in der Corona-Krise verhältnismäßig gut aufgestellt.
Die Nutzung von Homeoffice hat explosionsartig zugenommen – und könnte für einige erhalten bleiben.
Einige Familienunternehmen wünschen sich von der Politik nicht nur finanzielle Erleichterungen in der Krise, sondern auch eine bessere Infrastruktur.
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Die Corona-Krise betrifft fast alle Unternehmen – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und weltweit. Wie geht es dabei jenen Unternehmen, die noch von den Gründern und deren Kindern oder Nachkommen geleitet werden, den sogenannten Familienunternehmen? Sie werden in Deutschland oftmals als das Kernelement der Wirtschaft bezeichnet und sind gerade bei Arbeitnehmern und in der öffentlichen Wahrnehmung aufgrund der höheren sozialen Komponente sehr beliebt.
Viele Familienunternehmen konnten bislang verhältnismäßig sicher durch die Corona-Krise navigieren. Der Grund dafür sind oftmals starke Bargeld-Reserven, die in den vergangenen Jahren im konjunkturellen Aufschwung angespart wurden.
Zwar verzeichnen einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge 85 Prozent der Familienunternehmen einen Umsatzrückgang. "Doch die Zahlen zeigen auch, dass unsere Familienunternehmen gut aufgestellt sind, die Krise aus eigener Kraft zu meistern", sagt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen. "Nur ein Viertel der Familienunternehmen hat Staatshilfe beantragt. Nur 20 Prozent planen etwa einen Stellenabbau. Es zahlt sich nun aus, dass Familienunternehmen die vergangenen guten Jahre nutzten, um eine solide Eigenkapitalbasis aufzubauen."
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Die höhere Eigenkapitalquote ist also ein Sicherheitspuffer für Krisenzeiten, sodass familiengeführte Unternehmen eine
Rezession eventuell länger und besser überstehen können. In der Bundesrepublik gibt es schätzungsweise mehr als 180.000 Familienunternehmen, die rund acht Millionen Mitarbeiter bei einem jährlichen Umsatz von über 1,7 Billionen Euro beschäftigen. Die Situation der Familienunternehmen ist also für viele Menschen in Deutschland sehr entscheidend.
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Und bislang sieht es für viele Angestellte gut aus. Zwar müssen Mitarbeiter oftmals Zeitkonten und Urlaub abbauen, die Weiterführung der Beschäftigung hat jedoch gerade bei Familienunternehmen neben der Gesundheit der Mitarbeiter oberste Priorität.
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr.Datenstand: 27.09.2023
Was sind Familienunternehmen?
Es gibt unterschiedliche Definitionen, was ein Familienunternehmen genau ist. Im klassischen Sinne ist das Unternehmen noch immer in den Händen der Nachfahren des Gründers. Der Unternehmer Dirk Roßmann gründete 1972 als einer der ersten in Deutschland die gleichnamige Drogeriekette. Heute zählt sein Unternehmen europaweit gut 4.000 Filialen und beschäftigt über 56.000 Mitarbeiter. Roßmann hält bis heute rund 60 Prozent der Anteile an der Drogeriekette. Das Unternehmen befindet sich damit zum Großteil im Besitz des Gründers oder seiner Familie.
Ein Familienunternehmen ist im klassischen Sinne also ein Unternehmen, das immer noch im Besitz der Gründerfamilie respektive dessen Nachfahren ist. In den meisten Fällen trägt das Unternehmen dann auch den Familiennamen. Dazu gehören in Deutschland auch bekannte Firmennamen wie Fielmann, Henkel und Schaeffler. Diese Unternehmen wurden jedoch schon vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten gegründet. Daher sind oftmals nicht mehr alle Anteile im Besitz der Familie. Experten sprechen daher nicht nur von Familienunternehmen, wenn diese vollständig im Besitz der Familie sind, sondern weitgehend.
Krisenbewältigung in der Praxis
Angelique Renkhoff-Mücke, Gesellschafterin und Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE fokussiert sich mit dem Unternehmen auf der einen Seite auf die Entwicklung und Herstellung von Sonnenschutzprodukten wie Außenjalousien und Markisen sowie auf Produkte für den Automobilsektor und die Medizintechnik auf der anderen Seite. Ihr Vater hatte das Unternehmen im Jahr 1955 gegründet und Angelique Renkhoff-Mücke konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich expandieren und auf internationale Partner setzen.
Wie abhängig die Wirtschaft von Partnern im Ausland ist, wurde jedoch auch für Renkhoff-Mücke während Corona schnell deutlich: "Die europäischen Lieferketten waren extrem angespannt, gerade Italien und Spanien sind wichtige Lieferanten für uns", sagt Renkhoff-Mücke. Auch die Warema Renkhoff SE musste die Produktion stark reduzieren und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. "Ganz oben steht die Sicherheit der Mitarbeiter, dann wollten wir das Unternehmen operativ am Laufen halten, für die Kunden da sein und so letztendlich die Arbeitsplätze sichern”, so die Vorstandsvorsitzende weiter.
Die Fachkräfte werden für Unternehmen immer wichtiger, daher setzen die Familienunternehmen alles daran, sie auch in Krisen zu behalten. "Gute Fachkräfte zu rekrutieren war in der Vergangenheit schwierig. Wir haben in die Mitarbeiter investiert. Deshalb wird jeder Unternehmer alles tun, um Entlassungen zu vermeiden", sagt Renkhoff-Mücke.
Eine Forderung an die Politik, die derzeit bekräftigt wird, ist nicht etwa mehr Subvention oder kurzfristige Unterstützung, sondern die Schaffung besserer Rahmenbedingungen und ein Vorwärtskommen bei der Digitalisierung. Im Bereich der Infrastruktur – ob nun auf der Straße oder bei den Glasfaseranschlüssen – fällt Deutschland immer weiter zurück. Das haben immer mehr Mitarbeiter auch im
Homeoffice gemerkt, als es bei den zahlreichen Video-Calls nur noch geruckelt hat.
"Gezielte Konjunkturprogramme könnten zwar die Nachfrage stimulieren. Wichtiger aber ist, dass die Politik uns nicht unnötig belastet, uns die Luft zum Atmen lässt", sagt Renkhoff-Mücke. Generell ist sie mit dem Krisenmanagement der Politik, insbesondere in der Heimat Bayern, sehr zufrieden: "Wir haben sehr viel Sicherheit gespürt, in der Bevölkerung insgesamt wie in unserer Belegschaft."
Ähnlich sieht es auch Stefan Heidbreder von der Stiftung Familienunternehmen: "Die Politik sollte Abstand von Forderungen nehmen, die Familienunternehmen mit neuen Abgaben zu belasten. Die Möglichkeit, jetzt anfallende Verluste für fünf Jahre zurücktragen zu können, könnte hingegen den Unternehmen Liquidität zuführen, ohne dass dies dauerhaft den Staatshaushalt belastet."
Das Thema Homeoffice ist scheinbar gekommen um zu bleiben. Viele Unternehmen haben gemerkt, dass viele Aufgaben auch hervorragend von daheim aus erledigt werden können. Sicherlich ist das Homeoffice bei Mitarbeitern unterschiedlich beliebt. Wer Kinder zu Hause hat, kann sich womöglich nicht ausreichend konzentrieren. Wer jedoch ein abgetrenntes Büro in seinem Haus hat und üblicherweise einen relativ weiten Weg täglich pendelt, der wird sich über die neuen Möglichkeiten freuen.
"Viele Dinge, über die wir noch vor einigen Wochen kontrovers diskutiert haben, funktionieren heute ganz selbstverständlich. Das ist der positive Aspekt der Pandemie und wir bei Warema werden sicherlich vieles aus dieser Zeit beibehalten", sagt Renkhoff-Mücke. "So ist nicht immer ein Präsenztermin wirklich notwendig und die Kommunikation über digitale Medien steigert die Effizienz vieler Meetings.”
Die Nutzung des Homeoffice hat auch für die Unternehmen ganz konkrete Vorteile. Wenn Arbeitnehmer selbst das Arbeiten von zu Hause wählen, sind sie oftmals motivierter und besser gelaunt, zudem können lange Pendelstrecken entfallen. Das steigert die Gesundheit der Mitarbeiter und kommt so auch mittel- bis langfristig der Firma zugute. Ein anderer Aspekt fällt dabei für die Unternehmen noch viel mehr ins Gewicht: Wenn Mitarbeiter nun regelmäßig auf das Homeoffice setzen, wird mehr Bürofläche frei und die Mieten könnten sinken.
Doch nicht alles lässt sich einfach ins Homeoffice auslagern. "Der schnelle und unkomplizierte Austausch im Open Space Office, wie wir ihn bei uns leben, ist nicht zu 100 Prozent durch Videokonferenzen zu ersetzen. Der persönliche Kontakt, die schnelle Rückfrage, der informelle Austausch sind nach wie vor ein bedeutender Faktor für unsere Arbeit und unseren Erfolg", resümiert Renkhoff-Mücke ihre Erfahrungen.
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Tim Stockschläger ist im Münsterland aufgewachsen und hat in Augsburg, Leipzig und Binghamton (New York State) Wirtschaftswissenschaften und Finanzen studiert. Schon im Studium haben ihn die internationalen Aktienmärkte und Produkte gereizt. Er ist seit 2007 Consultant und freiberuflicher Journalist für diverse Medien und Magazinen, insbesondere zu Finanz- und Blockchain Themen. Er arbeitete bis Ende 2017 als Analyst bei der Deutschen Bank. Seit 2018 berät und unterstützt er insbesondere Startups beim Marketing und bei der Finanzierung mit Security Token Offerings und Crowdfunding. Tim Stockschläger hat 2018/19 einen der ersten Security Token Sales in Europa begleitet und die Erfahrung davon inzwischen in einem Buch veröffentlicht.