Die wirtschaftlichen Aussichten für die kommenden Monate sind nach Einschätzung des Vermögensverwalters Amundi herausfordernd. Zwar sind die Inflationszahlen zuletzt zurückgegangen, doch die Weltwirtschaft steht weiterhin unter Druck. Internationale Handelskonflikte, politische Unsicherheiten und die hohen Zinsen belasten sowohl Unternehmen als auch Verbraucherinnen und Verbraucher. 

Investments in USA weniger beliebt 

Vor allem in den USA rechnet Amundi mit einem spürbaren Rückgang der wirtschaftlichen Dynamik. Die Wirtschaft dürfte 2025 nur noch um 1,6 Prozent wachsen – nach rund drei Prozent in den Jahren zuvor. Ein Grund dafür ist die neue, volatile Zollpolitik, die sowohl Importe als auch Exporte bremst. Gleichzeitig steigt die Staatsverschuldung, während die Inflation nicht so schnell sinkt wie erhofft. US-amerikanische Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen sich verunsichert: Die Stimmung ist so schlecht wie selten in den letzten Jahren.

Chancen in Europa und Asien 

In Europa dagegen scheint sich das Bild etwas aufzuhellen. Zwar liegt das erwartete Wirtschaftswachstum mit rund 0,8 Prozent noch immer auf niedrigem Niveau. Doch im Vergleich zu den USA bietet der europäische Markt aus Sicht der Amundi-Expertinnen und -Experten inzwischen wieder Chancen. Die Zinsen dürften in der Eurozone weiter sinken. Auch politische Reformen und Investitionen – etwa in die Infrastruktur und Verteidigung – könnten für Rückenwind sorgen. 

Sehr optimistisch ist Amundi für einige der "Emerging Markets"-Länder in Asien – allen voran Indien. Dort treibt eine wachsende Mittelschicht den Konsum, gleichzeitig werden viele Produkte mittlerweile vor Ort hergestellt. Anders als in den vergangenen Jahrzehnten ist die Wirtschaft dieser Länder nicht mehr so stark von den globalen Lieferketten abhängig. Das macht sie unabhängiger und stabiler. Für Indien etwa rechnet Amundi 2025 mit einem Wirtschaftswachstum von rund 6,6 Prozent.

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Investieren 2025: Weg vom US-Fokus – hin zu neuen Chancen 

Auch bei der Auswahl der Anlageformen empfiehlt Amundi ein Umdenken. Statt blind auf einzelne Aktien zu setzen, könne es sich lohnen, breit gestreut zu investieren – etwa über ETFs, aktiv gemanagte Fonds oder Mischfonds. Wer sich Anleihen ins Depot legt, sollte laut Amundi die Laufzeiten im Blick behalten. Vor allem europäische Staatsanleihen mit mittlerer oder langer Laufzeit könnten wieder attraktiver werden, weil die Zinsen sinken dürften. Das gilt auch für Unternehmensanleihen mit guter Bonität oder Anleihen aus aufstrebenden Ländern (Emerging Markets), in denen die Inflation inzwischen unter Kontrolle ist. 

Der Blick auf den Devisenmarkt zeigt: Wer in den USA investiert, sollte sich gegen Wechselkursrisiken absichern. Der US-Dollar gilt zwar traditionell als sichere Währung, könnte aber in den kommenden Monaten an Wert verlieren. 

Aktienmärkte: Chancen jenseits der Technologieriesen 

Die US-Börse wurde zuletzt stark von den sogenannten "Magnificent 7" getrieben – also Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla. Diese Konzerne haben den S&P 500 über Monate hinweg dominiert. Doch ihre Bewertungen sind inzwischen sehr hoch. Gleichzeitig steigt die politische Unsicherheit in den USA. Für Amundi ist das ein Zeichen, dass Anlegerinnen und Anleger ihren Fokus erweitern sollten. 

Als Alternativen nennen die Expertinnen und Experten unter anderem europäische Mid Caps oder Aktien aus Schwellenländern (Emerging Markets). Auch japanische Aktien könnten wieder stärker ins Spiel kommen. In Asien insgesamt sieht Amundi langfristige Chancen. 

Neben klassischen Aktien rücken auch sogenannte Megatrends in den Vordergrund: Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Energieversorgung und Verteidigung werden aus Sicht von Amundi künftig noch wichtiger. Anlegerinnen und Anleger, die diese Entwicklungen im Blick behalten, könnten davon profitieren – vorausgesetzt, sie setzen auf Unternehmen mit solider Bilanz und echtem Zukunftspotenzial.

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Fazit: Umschichten und anpassen lohnt sich 

Der Ausblick für die zweite Jahreshälfte 2025 zeigt: Anlegerinnen und Anleger sollten nicht mehr auf die alten Rezepte vertrauen. Die Welt verändert sich, neue wirtschaftliche und politische Realitäten zeichnen sich ab. Statt auf die alten Favoriten zu setzen, kann es sich lohnen, den Blick zu weiten – auf Europa, auf Asien, auf kleinere und mittlere Unternehmen (Small und Mid Caps). Wer sein Geld breit streut, Zins- und Währungsrisiken berücksichtigt und flexibel bleibt, ist gut gerüstet für die Zukunft.

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Quelle: Amundi

Über die Redakteurin Saskia Weck

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Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

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