Sparzinsen

Tages- und Festgeld: Viele Sparkassen und Volksbanken knausern bei den Zinsen

Rudolf Krux
Redakteur
Aktualisiert am: 24.04.2024

Auf einen Blick

  • Während die Banken bei der EZB noch immer 4,00 Prozent Jahreszinsen auf ihre kurzfristigen Einlagen erhalten, kommt nur ein Bruchteil davon bei den Sparerinnen und Sparern an.
  • Beim Tagesgeld schneiden Sparkassen und Genossenschaftsbanken im Schnitt besonders schlecht ab. Der durchschnittliche Jahreszins liegt bei deutlich unter einem Prozent. Mehrere Banken zahlen gar keine Zinsen aufs Tagesgeld.
  • Bei Festzinsangeboten (Festgeld und Sparbriefe) sieht es besser aus. Hier gibt es für alle untersuchten Laufzeiten über zwei Prozent Jahreszinsen.
  • Die Unterschiede zwischen den einzelnen Banken sind beträchtlich. Einige Geldhäuser zahlen durchaus ansehnliche Zinsen. Allerdings sollten Kundinnen und Kunden genau auf die Bedingungen achten.
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Das Verbraucherportal biallo.de hat die Zinsen von mehr als 670 Genossenschaftsbanken und 350 Sparkassen für Tages- und Festgeld sowie Sparbriefe ausgewertet. In diesem Beitrag finden Sie die wichtigsten Ergebnisse. Die vollständige Auswertung finden Sie in unserer Pressemitteilung.

Angebot: Wer bietet Fest- und Tagesgeld an? 

Tagesgeld gehört bei den meisten Banken wieder zur Grundausstattung. Aktuell bewerben etwa 89 Prozent der untersuchten Genossenschaftsbanken und rund 94 Prozent der Sparkassen Tagesgeld (mit Nennung der Zinssätze) auf ihren Internetseiten:

Anzahle der Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit Festgeldangeboten

Es gibt aber auch einige Banken, die Tagesgeld zwar anbieten, aber keine Zinsen darauf zahlen. Solche Angebote dürften hauptsächlich aus alltagspraktischen Gründen interessant sein, zum Beispiel um die Ersparnisse vom regulären Haushaltsbudget zu trennen. Auf Dauer aber nagt die Inflation hier stark an der Kaufkraft des Ersparten. Besonders ärgerlich ist dies, wenn zusätzlich auch noch eine Kontoführungsgebühr anfällt, wie etwa bei den Sparkassen Donnersberg und Werra-Meißner. 

Auch Festgeld (beziehungsweise Sparbriefe) sind bei den meisten Banken wieder im Angebot:

Anzahl der Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit Festgeldangebot

Dabei unterscheiden sich die Banken deutlich bei den angebotenen Laufzeiten. Am häufigsten wird die Laufzeit von einem Jahr angeboten. Längere Zinsbindungen sind teils deutlich seltener.

Durchschnittszinsen: So viel Rendite gibt es im Schnitt bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken 

Die Zinswende in Deutschland ist bei den überregionalen Banken zuerst angekommen. Die vorwiegend regionalen Institute wie Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken (inklusive PSD- und Sparda-Banken) haben in den vergangenen Jahren oft nur mickrige Zinsen gezahlt. Besonders beim Tagesgeld hinken die regionalen Institute noch immer hinterher:

Durchschnittszinsen bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken

Abgesehen vom allgemein niedrigeren Zinsniveau bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken hat der Unterschied beim Tagesgeld gegenüber den überregionalen Anbietern aber noch einen weiteren Grund: Hohe Aktionszinsen, die besonders Neukunden oft für einen bestimmten Zeitraum erhalten, gibt es bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken deutlich seltener als bei den überregionalen Instituten. 

Top-Zinsen: Diese Institute zahlen aktuell am meisten 

Für Bankkunden sind die Zinsen vor Ort wichtiger als Durchschnittswerte. Schließlich sind die Sparzinsen bei einigen Geldhäusern durchaus attraktiv. Auffällig hier ist, dass die besten Angebote der Genossenschaftsbanken jeweils von Instituten stammen, die auch deutschlandweit um Kunden werben, nämlich von der Raiffeisenbank im Hochtaunus (Meine Bank) und der BBBank:

Beste Tagesgeldzinsen bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken
Beste Festgeldzinsen bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken

Gerade beim Festgeld ist zu beachten, dass die oben genannten Zinssätze für sehr unterschiedliche (teils für sehr spezielle) Fälle gelten. So müssen Kunden der Kreissparkasse Groß-Gerau etwa zehn Jahre auf ihr Geld verzichten, um den bestmöglichen Zins zu erhalten. Dafür gibt es den bereits ab einer Anlage von 500 Euro. Die Kieler Volksbank wiederum zahlt den höchsten Zins für die dreimonatige Anlage, aber erst ab 250.000 Euro. 

Für die am häufigsten angebotene Laufzeit von einem Jahr und einen Anlagebetrag von 10.000 Euro bieten diese Banken die besten Zinsen:

Beste Festgeldzinsen für ein Jahr und 10.000 €

Aber auch die hier vorgestellten Angebote lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen: Während die 3,30 Prozent der PSD Bank West etwa uneingeschränkt gelten, so beziehen sich die 3,40 Prozent der Wiesbadener Volksbank nur auf Gelder, die ursprünglich von einer anderen Bank stammen.

Überregionale Angebote: Über vier Prozent sind möglich

Die Zinsen der überregionalen Banken sind nicht nur im Durchschnitt höher als bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Auch bei den Top-Zinsen ist hier nich mehr drin. Sowohl bein Festgeld als auch bei Tagesgeld finden sich derzeit noch Angebote mit mehr als vier Prozent Jahreszinsen. Der bundesweit höchste Zins im Tagesgeld-Vergleich von biallo.de liegt aktuell bei 4,05 Prozent Jahreszinsen und stammt von der niederlädischen DHB Bank. Die Verzinsung ist für die ersten drei Monate garantiert. Die Advanzia Bank bietet 3,90 Prozent für drei Monate, die Bigbank 3,85 Prozent für sechs Monate.

Für Festgeld zahlt die SBI Frankfurt mit 4,00 Prozent für ein Jahr Laufzeit derzeit am meisten. Allerdings liegt die Mindestsumme hier bei 20.000 Euro. 3,80 Prozent jährlich zahlt die Cronbank bei zwei Jahren Laufzeit und bereits ab 1.000 Euro Anlagebetrag. Ebenfalls für zwei Jahre, aber ab 5.000 Euro gibt es bei der Pbb Direkt 3,75 Prozent.

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Schreibt seit etlichen Jahren schwerpunktmäßig über das Thema Geldanlage mit all seinen Facetten. In der Vergangenheit arbeitete er als (Finanz-) Redakteur für verschiedene Websites und Blogs (unter anderem für Check24 und Utopia.de). Seine Leser möchte er vor allem darin unterstützen, wichtige Anlageentscheidungen selbstständig zu treffen.

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