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Italien
Tschechische RepublikAuf einen Blick
Viele Auslandsbanken zahlen 2025 höhere Zinsen als deutsche Institute – hier erfahren Sie, wo es sich lohnt und was Sie bei Sicherheit und Steuern beachten sollten.
Nachdem die Sparzinsen gefallen sind, suchen viele Anlegerinnen und Anleger nach Alternativen – oft im Ausland. Dort bieten Banken oftmals höhere Zinsen für Tages- und Festgeld, doch auch Risiken und steuerliche Fallstricke gilt es zu beachten.
Der Zinsrückgang 2025 macht Top-Konditionen rar – im Ausland sind sie häufiger zu finden.
Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld sind 2025 im Schnitt teils deutlich gefallen, umso gefragter sind Angebote, die noch etwas mehr als der Durchschnitt der Banken und Sparkassen fürs Ersparte herausrücken. Wenn Sie auf der Suche nach Top-Konditionen sind, werden Sie feststellen, dass Banken im Ausland oft attraktivere Zinsen auf Tages- und Festgeld gewähren als deutsche Kreditinstitute. Ein wichtiger Grund dafür: Ausländische Geldhäuser müssen höhere Zinsen anbieten, um das Vertrauen deutscher Sparerinnen und Sparer zu gewinnen und in Deutschland Marktanteile zu erobern.
Bei ein bis drei Jahren Laufzeit stechen beim Festgeld mehrere Institute hervor.
Bei Laufzeiten von ein bis drei Jahren und mindestens guter Sicherheit für die Einlagen gehören zu den Top-Anbietern Rediem Capital (Schweden), CA Auto Bank (Italien), J&T Direktbank (Tschechische Republik), Klarna Bank (Schweden), Bigbank (Estland) und Stellantis Direktbank (Frankreich) mit Zinsen von gut 2,30 bis mehr als 2,60 Prozent. Deutsche Top-Anbieter wie die Volkswagen Bank, Grenke Bank, IKB, ABC Bank oder Creditplus Bank folgen zwar oft dicht dahinter, können aber mit ihren Konditionen meist nicht ganz mithalten.
Anbieter | Zinssatz in % p. a. | S&P-Länderrating |
|---|---|---|
… 1 Jahr |
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2,70 | Schweden / AAA | |
2,55 | Italien / BBB+ | |
2,40 | Tschechien / AA- | |
2,40 | Estland / A+¹ | |
2,20 | Schweden / AAA | |
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… 3 Jahre |
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2,54 | Schweden / AAA | |
2,50 | Tschechien / AA- | |
2,45 | Italien / BBB+ | |
| Bigbank | 2,40 | Estland / A+¹ |
| DHB Bank | 2,35 | Niederlande / AAA |
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… 5 Jahre |
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2,80 | Tschechien / AA- | |
| Crédit Agricole | 2,65 | Frankreich / A+ |
| Garanti Bank | 2,50 | Niederlande / AAA |
DHB Bank | 2,50 | Niederlande / AAA |
| willbe | 2,52 | Liechtenstein / AAA |
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… 10 Jahre |
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3,00 | Tschechien / AA- | |
| willbe | 2,91 | Liechtenstein / AAA |
| Nexent Bank | 2,75 | Niederlande / AAA |
| Yapi Kredi | 2,50 | Niederlande / AAA |
2,40 | Estland / A+¹ |
Wer nicht ständig wechselt, achtet beim Tagesgeld auf Zinsen für Bestandskundinnen und Bestandskunden.
Anlegerinnen und Anleger, die nicht permanent auf der Jagd nach den besten Aktionszinsen beim Tagesgeld für meist ein bis drei Monate sind und nicht ständig von Bank zu Bank wechseln wollen, sollten auf die Bestandszinsen beim Tagesgeld schauen. Das sind die Zinsen, die Banken für Altkundinnen und Altkunden zahlen.
Auch hier zeigt der Tagesgeld-Vergleich von biallo.de für Anbieter mit mindestens guter Einlagensicherheit: Vorne stehen wieder ausländische Anbieter wie die maltesische Ferratum, die estnische Bigbank, die norwegische Bank Norwegian, die spanische Suresse Direkt Bank, der liechtensteinische Vermögensverwalter willbe, die maltesische FCM Bank oder die niederländische DHB Bank mit Bestandszinsen von über bis teilweise nur knapp unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.
Anbieter | Zinsen in % p. a. | Zinsgarantie für Neukunden | S&P-Länderrating |
| Bfor Bank | 3,50 (1,00) | 3 Monate | Frankreich / A+ |
3,10 (0,80) | 3 Monate | Frankreich / A+ | |
| BBVA | 3,00 (0,50) | 6 Monate | Spanien / A+ |
| Barclays | 2,80 (1,20) | 3 Monate | Österreich / AA+ |
2,80 (2,80) | – | Malta / A- | |
| Distingo Bank | 2,80 (1,75) | 3 Monate | Frankreich / A+ |
Garanti Bank | 2,75 (1,25) | 3 Monate | Niederlande / AAA |
| Nexent Bank | 2,75 (1,25) | 3 Monate | Niederlande / AAA |
2,75 (1,95) | 3 Monate | Spanien / A+ | |
2,65 (1,45) | 4 Monate | Schweden / AAA | |
2,55 (2,10) | 4 Monate | Estland / A+¹ |
Bis 100.000 Euro je Person und Bank sind Einlagen geschützt – die Abwicklung variiert je nach Land.
In der gesamten Europäischen Union gilt: Für Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank besteht eine gesetzliche Einlagensicherung. Bis zu dieser Obergrenze sind Guthaben EU-weit geschützt. Doch wenn eine Bank pleitegeht, hängt es auch vom Herkunftsland der Bank ab, ob und wann ausländische Anlegerinnen und Anleger entschädigt werden.
Das ist vor allem dann wichtig, wenn eine große Bank oder mehrere kleine Banken pleitegehen sollten, die übrigen Banken nicht aushelfen können beziehungsweise die Mittel im Entschädigungsfonds nicht reichen. Die Stiftung Warentest rät daher, sich bevorzugt auf Banken zu konzentrieren, die ihren Sitz in wirtschaftlich starken Ländern mit einwandfreier Bonität und ausgezeichnetem Länderrating haben. Dies gibt Auskunft darüber, wie kreditwürdig und zahlungsfähig der Staat ist, in dem die Bank ihren Sitz hat.
Die großen internationalen Ratingagenturen wie S&P, Moody’s und Fitch bewerten regelmäßig die wirtschaftliche Stabilität aller EU-Länder und vergeben Noten von AAA (sehr hohe Bonität) bis D (Zahlungsausfall).

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Tschechische RepublikDeutsche Steuerpflicht gilt auch für Zinsen aus dem Ausland – so vermeiden Sie Ärger.
Anlegerinnen und Anleger mit Wohnsitz in Deutschland unterliegen grundsätzlich der deutschen Steuerpflicht – und zwar unabhängig davon, ob die Zinserträge aus dem Inland oder Ausland stammen. Zinserträge gelten als Einkünfte aus Kapitalvermögen und werden mit 25 Prozent Abgeltungssteuer, Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer belegt.
Bis zum Sparerpauschbetrag (1.000 Euro für Ledige, 2.000 Euro für verheiratete Paare) bleiben Erträge steuerfrei. Ein rechtzeitig eingereichter Freistellungsauftrag sorgt dafür, dass die Steuer gar nicht erst einbehalten wird.
Doch Vorsicht: Ausländische Banken ohne deutsche Zweigstelle führen diese Abgeltungssteuer nicht automatisch an das deutsche Finanzamt ab. Sie können bei solchen Banken auch keinen Freistellungsauftrag einreichen. Daher sollten Sie sämtliche Zinserträge im Rahmen der Steuererklärung in der Anlage KAP angeben.
Dazu rät Marcus Polz, Steuerberater der Kanzlei Müller & Polz im oberbayerischen Eresing. Polz empfiehlt, bislang nicht versteuerte Kapitaleinkünfte bei ausländischen Banken auch dann anzugeben, wenn Sie mit den Einkünften unterhalb des Sparerpauschbetrags liegt oder diesen noch nicht ausgeschöpft haben. „Das erspart unangenehme Nachfragen vom Finanzamt.“ Der Steuerberater erklärt dies so: „Das Finanzamt kann durch eine Kontrollmitteilung von den Einkünften erfahren. Ist dann in der Steuererklärung nichts angegeben, werden die Beamten nachfragen.“ Das könne noch Jahre nach Erhalt der Einkünfte passieren.
Auslandsbanken zahlen mehr Zinsen – aber wie sicher ist Ihr Geld wirklich? Hier erfahren Sie, wie Sie Risiken vermeiden und clever investieren: unser Ratgeber zum Thema Geldanlage im Ausland – sicher und rentabel investieren.

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