

- Basiszins: 2,30%


- Basiszins: 2,02%
- Aktionszins: 2,70% - gültig bis 22.08.2025


- Basiszins: 2,15%
Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle: Die sogenannten Wirtschaftsweisen rechnen laut Frühjahrsgutachten für das Jahr 2025 nur noch mit einem Nullwachstum. Noch im Herbst hatte der Sachverständigenrat ein leichtes Plus von 0,4 Prozent prognostiziert. Für 2026 erwarten die Expertinnen und Experten einen schwachen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um nur ein Prozent. Immerhin: Die Inflation scheint sich zu beruhigen. Das Gremium geht für 2025 von einer Teuerungsrate von 2,1 Prozent aus, 2026 sollen es zwei Prozent sein.
Eine schwache Konjunktur erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen weiter senkt. Das wäre gut für alle, die Kredite aufnehmen möchten – und für Investorinnen und Investoren, denn sinkende Zinsen stützen tendenziell die Aktienmärkte. Für Sparerinnen und Sparer hingegen drohen bald wieder niedrigere Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld.
Deshalb gilt: Wer sein Erspartes noch zu vergleichsweise hohen Zinsen sicher anlegen will, sollte sich bald attraktive Angebote sichern.
Wer mehr aus seinem Geld machen möchte, kann zusätzlich über eine Investition in Wertpapiere, zum Beispiel durch Aktien breit gestreute ETFs, nachdenken. Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, lesen Sie in unseren ausführlichen Ratgebern.
Die Wirtschaftsweisen sehen durchaus Potenzial für ein stärkeres Wachstum. Ein milliardenschweres Investitionspaket der Bundesregierung könnte für neue Impulse sorgen – vor allem durch mehr Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben. Wirtschaftsweise Veronika Grimm betonte aber: Wenn die Gelder vor allem in den Konsum fließen, könnte das die Inflation wieder anheizen und das Wachstumsziel gefährden.
Achim Truger, ebenfalls Mitglied im Sachverständigenrat, hält sogar ein Wachstum von bis zu fünf Prozent bis zum Ende der Legislaturperiode für möglich – allerdings nur, wenn die Mittel gezielt investiert und mit Strukturreformen kombiniert werden. Nur unter diesen Voraussetzungen sei das Paket auch mit den neuen EU-Fiskalregeln vereinbar.
Ulrike Malmendier, dritte Stimme im Gremium, warnte ausdrücklich vor einer Zweckentfremdung der Mittel. Bestehende Investitionen aus dem Kernhaushalt könnten zugunsten teurer Maßnahmen wie der Mütterrente, Steuervergünstigungen beim Agrardiesel oder der niedrigeren Mehrwertsteuer in der Gastronomie verschoben werden. Der Spielraum für solche Umschichtungen liege laut Gutachten bei rund 50 Milliarden Euro jährlich.
Malmendier fordert deshalb klare Quoten: Verteidigungsausgaben sollten dauerhaft zwei Prozent des Kernhaushalts ausmachen, beim Sondervermögen solle eine Investitionsquote von zehn Prozent festgeschrieben und später auf zwölf Prozent erhöht werden. Ähnliche Regeln schlägt sie auch für den Klima- und Transformationsfonds sowie die Bundesmittel für die Länder vor.
Ein weiterer Bremsklotz für das Wachstum sei die Bürokratie. Wirtschaftsweise Martin Werding forderte eine grundlegende "Entrümpelung": Informationspflichten abbauen, Genehmigungsverfahren beschleunigen, Verwaltung digitalisieren – nur so lasse sich Deutschland wirtschaftlich wieder besser aufstellen. Ziel sei es, nicht nur bestehende Hürden abzubauen, sondern auch einem erneuten Anstieg der Bürokratie vorzubeugen.
Skeptisch sieht der Sachverständigenrat die Forderung von Bundeskanzler Friedrich Merz, die Menschen in Deutschland müssten "mehr arbeiten", um den Wohlstand zu erhalten. Statt längerer Arbeitszeiten brauche es mehr Beteiligung am Arbeitsmarkt – insbesondere von Frauen. Veronika Grimm sieht großes Potenzial durch einen Ausbau der Kinderbetreuung. Ratsvorsitzende Monika Schnitzer fordert zudem eine Reform des Ehegattensplittings, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu stärken.