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Mobile-Banking

Smartphone-Bank Monese: Keine Konkurrenz für ING, DKB und Co.

Björn König
Autor
Veröffentlicht am: 05.06.2019

Auf einen Blick

  • Die Smartphone-Bank Monese will in Deutschland deutlich expandieren.
  • Die Briten stehen im direkten Wettbewerb zu N26 und Revolut, zeichnen sich jedoch durch eine schlechtere Kontoausstattung sowie intransparente und teils überzogene Gebühren aus.
  • Die Kontoeröffnung im Test von biallo.de scheiterte im Verifikationsprozess. Zudem fehlten wichtige Verbraucherinformationen und der Kundenservice stand nur in Englisch zur Verfügung.
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Ob Revolut, N26 oder Moneyou Go – Smartphone-Girokonten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Mit Monese versucht sich nun ein weiterer Anbieter aus Großbritannien auf dem deutschen Markt. Eines gleich vorweg – das Produkt konnte in unserem Test nicht überzeugen.

Das liegt einerseits an den Konditionen beziehungsweise der Kontoausstattung im Marktvergleich zu Platzhirschen wie ING, DKB, Consors- oder Norisbank, andererseits auch an fehlenden Verbraucherinformationen, wie der Veröffentlichung eines Preis-Leistungsverzeichnisses nach deutschem Recht.

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Der größte Haken kam aber zum Schluss: Die Kontoeröffnung scheiterte schlicht und einfach, weil die Verifikation mit einem EU-Führerschein nicht möglich war (siehe App-Test). Zudem stand auch der Kundenservice nur in englischer Sprache zur Verfügung. Insgesamt war der Kontoabschluss im Vergleich zu anderen (deutschen) Direktbanken mehr als frustrierend, weshalb wir derzeit von einer Kontoeröffnung bei Monese abraten würden.

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Wer unbedingt ein kostenloses Smartphone-Girokontosucht, sollte in jedem Falle etablierte Direktbanken im Auge behalten. Diese bieten mittlerweile Banking-Apps mit vergleichbarem Funktionsumfang an, haben aber gleichzeitig wesentlich attraktivere Konditionen und einen deutlich besseren Kundenservice. Monese wirkt zumindest in der aktuellen Version noch nicht reif für den deutschen Markt.

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Wenig attraktives Smartphone-Konto ohne Mehrwert

Für Einsteiger sind die Kontomodelle von Monese völlig undurchschaubar und vor allem in der kostenlosen Variante im Marktvergleich unattraktiv. Das geht schon mit dem Preis für die Ausstellung einer Debitkarte los, für die der Anbieter 4,95 Euro Liefergebühr verlangt. Barverfügungen kosten an allen Automaten jeweils einen Euro – das ist nicht sonderlich verbraucherfreundlich, schließlich ist dieser Service bei ING, Consorsbank und Co. mindestens innerhalb der Europäischen Union gratis.

Bei Norisbank und Comdirect gibt es innerhalb der Cash-Group in Deutschland praktisch unbegrenzt kostenfrei Bares mit der Girokarte. Auch Einzahlungen sind hier zum Beispiel über die Automaten von Deutscher Bank beziehungsweise Commerzbank kein Problem.

Apropos Girokarte: Die gibt es bei Monese derzeit überhaupt nicht. Damit wird das kostenlose Zahlen insbesondere bei Apotheken in Deutschland zum großen Problem, denn hier ist das Lastschriftverfahren mit Unterschrift auch heute noch gang und gäbe.

Wer bei Monese unbegrenzt kostenlos Bargeld abheben will, muss zum Premium-Paket greifen. Das kostet dann aber immerhin satte 14,95 Euro im Monat. Für den Preis gibt es selbst bei Filialbanken vor Ort Premium-Girokonten mit umfangreichen Versicherungs- und Serviceleistungen obendrauf.

Natürlich ist klar, dass es sich bei Monese primär um ein Smartphone-Konto handelt. Doch warum sollte man sich auf den Kontozugang per Smartphone beschränken, wenn es bei anderen deutschen Direktbanken das Desktop-Banking quasi kostenlos dazu gibt?

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Was tun bei Problemen?

Auch wenn der Reiz ein "kostenloses" Smartphone-Konto wie Monese zu eröffnen auf den ersten Blick groß sein mag, muss man sich natürlich über weitere mögliche Probleme im Klaren sein. Was passiert zum Beispiel, wenn mal eine Pfändung auf dem Konto eingeht und die Bank rechtlich nicht in Deutschland sitzt? Wie und vor allem wie schnell kann mir geholfen werden, wenn es mit Konto oder Karte zu einem Betrugsfall kommt? Und vor allem: Wie sieht es mit der Einlagensicherung aus? Potenzielle Kunden sollten sich nämlich bewusst sein, dass Monese zunächst einmal eine britische Bank ist und Kundengelder nach dem Brexit mittelfristig nicht mehr durch die Einlagensicherung nach europäischem Recht geschützt sind.

Zwar kann man dieses Problem grundsätzlich über die Banklizenz in einem EU-Mitgliedsstaat "umgehen", doch da kann es schnell zu erheblichen Problemen kommen, wie aktuell der Fall Revolut zeigt. Dem Unternehmen droht ein Entzug seiner Lizenz, da dem Gründer enge Beziehungen zum Kreml nachgesagt werden.

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Monese-App-Test

Zu unserem Bericht sollte ursprünglich auch ein Test der Monese-App gehören. Doch das gestaltete sich nicht so einfach. Obwohl der Registrierungsprozess zumindest am Anfang noch recht intuitiv gestaltet war, gab es ein großes Problem im Rahmen der Verifikation.

Während deutsche Smartphone-Banken hier üblicherweise auf das Video-Ident oder zumindest Post-Ident-Verfahren als Fallback-Lösung zurückgreifen, fragte Monese zwei verschiedene Dokumente ab. In unserem Falle war dies der Personalausweis sowie ein EU-Führerschein. Letzterer wurde schlichtweg im Rahmen des Verifikationsprozesses per App nicht erkannt, obwohl wir es mehrfach auch unter verschiedenen Lichtverhältnissen ausprobiert hatten.

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Darüber hinaus aktivierte die App das Kameralicht nicht korrekt, sodass die Bilder für die Identifikation nicht deutlich übermittelt werden konnten. Ein weiteres Problem: Im Anschluss landeten wir letztendlich bei einem englischsprachigen Support-Mitarbeiter. Man muss also insgesamt festhalten, dass der Eröffnungsprozess bei Monese zumindest aufgrund unserer Erfahrungen noch stark verbesserungswürdig ist und auch die Verifikation nicht deutschen Standards und Gewohnheiten entspricht.

Björn König ist bei biallo.de Experte für Kapitalmarktanlagen. Als Investmentanalyst schrieb er bislang unter anderem für die deutsche Ausgabe von "The Motley Fool", einem der bekanntesten US-amerikanischen Finanzanlageberater für Privatinvestoren. Seine Interessenschwerpunkte liegen insbesondere im Bereich Einzelaktien und Indizes mit Fokus auf dem US-amerikanischen und deutschen Kapitalmarkt. Auch privat ist er seit vielen Jahren erfolgreicher Investor und gibt seine vielfältigen Erfahrungen gerne an interessierte Anleger weiter. Björn König studierte Politikwissenschaften und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum sowie der Universität zu Köln.

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