- Basiszins: 2.1%
- Aktionszins: 3.7% - gültig bis 11.01.2025
- Basiszins: 2.7%
- Aktionszins: 3.7% - gültig bis 11.02.2025
- Basiszins: 1.45%
- Aktionszins: 3.65% - gültig bis 11.01.2025
Auf einen Blick
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher ärgern sich über offene oder versteckte Gebühren-Erhöhungen. Immer mehr Bankkunden ziehen daraus die richtigen Konsequenzen, kündigen das Girokonto und wechseln zu einer anderen Bank oder Sparkasse.
Laut einer aktuellen Befragung des Digitalverbands "Bitkom" haben 55 Prozent der deutschen Bankkunden mindestens einmal das Girokonto gewechselt. Im Jahr 2016 nur 22 Prozent. Kein Wunder: Es hat sich offensichtlich mittlerweile herumgesprochen, dass Banken seit 2016 gesetzlich verpflichtet sind, neuen Kundinnen und Kunden die Arbeit weitgehend abzunehmen. Mit dem digitalen Kontowechsel per Onlinebanking dauert der Umzug sogar nur noch wenige Minuten.
Wenn Sie mit Ihrem Girokonto unzufrieden sind, müssen Sie zunächst bei einer anderen Bank ein Gehaltskonto eröffnen. Egal, ob es sich dabei um ein kostenloses Konto, ein fast kostenloses oder auch ein Premiumkonto handelt, der Wechsel ist fast immer gleich. Das regelt das Zahlungskontengesetz (ZKG).
Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren, wie die neue Bank Ihr altes Konto auf das neue umstellt: entweder per Papier-Formular oder über einen Internet-Service im Onlinebanking.
Dass es beide Verfahren gibt, verschweigen Internetbanken gern, weil sie den aufwendigen Papierkram fürchten, den sie für Sie durchführen müssen. Sie können aber darauf bestehen. Lassen Sie uns dieses Verfahren einmal genauer anschauen.
Sie können sich das Formular zur Kontowechselhilfe entweder in der Bank vor Ort aushändigen lassen oder laden es von der Internetseite herunter. Stellt Ihnen die Bank kein Formular zur Verfügung, können Sie auch das Antragsformular der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) herunterladen, ausfüllen und der neuen Bank übergeben.
Auch wenn sich die einzelnen Vordrucke von Bank zu Bank unterscheiden, wird von allen zumindest das abgefragt:
Ihre neue Bank fragt Sie zudem, ob alle oder nur bestimmte Lastschriften und Daueraufträge umgezogen werden sollen. Schließlich beauftragt man die neue Bank, das alte Konto zu kündigen.
Nun hat die neue Bank zwei Geschäftstage Zeit, beim bisherigen Geldhaus Folgendes anzufordern:
Nur fünf Geschäftstage bleiben der alten Bank Zeit, die geforderten Informationen an die neue Bank zu übermitteln. Lastschriften und Daueraufträge darf sie ab dem Datum, das Sie bestimmt haben, nicht mehr ausführen. Sie muss das restliche Guthaben auf das neue Konto transferieren und das bisherige Konto schließen.
Die neue Bank hat nun wieder fünf Tage Zeit, um die Daueraufträge einzurichten und sich auf Lastschriften einzustellen. Zudem muss Sie Ihren Arbeitgeber informieren, damit Ihr Gehalt bei der nächsten Zahlung aufs neue Konto fließt.
Positiv: Läuft etwas schief, werden zum Beispiel Zahlungsfristen nicht eingehalten oder Daten falsch übermittelt, haftet die Bank für entstehende Ansprüche. Die Verbraucherzentralen empfehlen, das bisherige Konto noch eine Weile parallel weiterzuführen, um Fehlbuchungen oder vergessene Lastschriften auffangen zu können.
Sie nutzen Onlinebanking? Dann ersparen Sie Ihrer neuen Bank und sich selbst den Papierkram und ziehen das Konto ganz allein um. Das dauert kaum mehr als zehn Minuten. Denn neben dem gesetzlichen, papierbasierten Wechselservice bieten viele Geldhäuser bereits seit geraumer Zeit eigene elektronische Wechselhilfen an. Im neuen Onlinebanking werden alle relevanten Daten erfasst und aufs neue Konto übertragen. So gehen Sie vor:
Immer wieder erhält die Redaktion von biallo.de Zuschriften von Leserinnen und Lesern, die den Kontowechsel immer noch scheuen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie bei ihrer alten Bank noch einen Dispokredit offen haben. Die Frage, die sich Wechselwillige häufig stellen: Räumt mir die neue Bank sofort einen Dispo ein?
Der Bundesverband deutscher Banken rät grundsätzlich dazu, den Dispositionskredit vor dem Kontowechsel zurückzuzahlen. "Alternativ kann die neue kontoführende Bank den Kredit ablösen, sodass der Kunde diesen bei der neuen Bank in Anspruch nimmt, wenn das Kreditinstitut dazu bereit ist", sagt Bankenverband-Sprecherin Tanja Beller gegenüber biallo.de. "Dies sollte man am besten im Vorfeld – beim Antrag auf Kontoeröffnung – mit der neuen Bank abklären." Als dritte Möglichkeit könne der Kunde das alte Konto zunächst bestehen lassen, bis er den Kredit zurückgezahlt habe, so Beller weiter.
Generell sollte ein Dispokredit aus Kostensicht nur zur kurzfristigen Überbrückung von finanziellen Engpässen genutzt werden. Bei Inanspruchnahme über einen längeren Zeitraum ist es meistens kostengünstiger, auf eine Kreditalternative zurückzugreifen.
Doch welches Kreditprodukt eignet sich hier am besten? Gerade der Dispokredit wird vor allem wegen seiner Flexibilität geschätzt, die bei einem Ratenkredit mit festen Monatsraten eingeschränkt ist. Abhilfe schafft hier ein sogenannter Rahmen- oder Abrufkredit. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Dispokredit, die Zinsen sind in der Regel aber deutlich niedriger.
Ein Abrufkredit ist eine zusätzliche Kreditlinie einer anderen Bank, meist einer Direktbank. Wer das Darlehen in Anspruch nimmt, kann das Geld in jeder Höhe und zu jeder Zeit zurückzahlen. Man hat also keine festen monatlichen Raten wie bei einem Konsumenten- beziehungsweise Autokredit. Aktuell kosten neu eingerichtete Abrufkredite bei Volkswagen Bank* im ersten Jahr nur 5,99 Prozent, danach 9,49 Prozent effektiv pro Jahr. Die Direktbank ING erhebt 9,20 Prozent*, allerdings erhalten ING-Kunden die aufgelaufenen Zinsen der ersten drei Monate komplett zurück (Stand 14. Juni 2023).