Auf einen Blick
  • Die meisten Girokonten sind nicht mehr verzinst. Grund ist die anhaltende Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank.
  • Doch manche Bank zahlt immer noch Guthabenzinsen fürs Girokonto und gewährt außerdem Top-Zinsen fürs Tagesgeld.
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Konditionen beim Girokonto schwanken stark

Das allseits passende Girokonto zu finden, gleicht einer Nadel im Heuhaufen. Immer mehr Banken berechnen Monatspauschalen oder fordern Gebühren für Kreditkarten. Andere Institute berechnen nur geringe Dispozinsen und bieten kostenlose Kreditkarten. Um Nachteile zu vermeiden, führen viele Haushalte Konten bei verschiedenen Banken. Doch das ist umständlich.

Zweckmäßig wäre eine Bankverbindung, die vielerlei Ansprüchen gerecht wird und wenig kostet. Ein Hauptaugenmerk bei der Kontowahl liegt auf dem monatlichen Grundpreis. Statt alle vier Wochen sechs oder sieben Euro an die Bank zu zahlen, können Sie mit Internetbanking ordentlich sparen. Online-Konten von Direktbanken kosten häufig keinen Cent, etwa bei Comdirect, DKB oder ING. Aber auch Sparkassen, Sparda- und PSD-Banken bieten noch kostenlose Girokonten an und einige von ihnen zahlen eine Prämie auf das neue Konto.

Guthabenzinsen fürs Girokonto sind Magelware

Besonders attraktiv sind gebührenfreie Girokonten, die zusätzlich das Guthaben ihres Kontoinhabers verzinsen. Allerdings ist dies im aktuellen Zinstief immer seltener der Fall. Fast alle Banken haben ihre Zinsen fürs Girokonto auf Null gesenkt – das aktuelle Leitzins-Niveau der EZB. Eine Ausnahme bildet das 1/2/3-Konto der Santander Bank, wo Guthaben immer noch mit 0,1 Prozent verzinst werden.

Außerdem bietet die mit türkischen Wurzeln behaftete Ziraat Bank noch Zinsen fürs Girokonto. Beim "Kombikonto" erhalten Sparer Guthabenzinsen von 0,05 Prozent. Das Konto ist ein Mix aus Giro- und Tagesgeldkonto. Kontoinhaber können alle herkömmlichen Funktionen eines Girokontos nutzen.

Nachteil: Für die Bargeldversorgung stehen bundesweit nur zehn kostenlose Geldautomaten zur Verfügung, ansonsten fallen Gebühren der Fremdbank an.

Biallo-Tipp

Sollten Sie mit Ihrem Girokonto ab und zu in die roten Zahlen rutschen, müssen Sie vor allem auf die Höhe der Dispo- und Überziehungszinsen achten.

Tagesgeldkonto und Girokonto kombinieren

Statt Guthaben auf Girokonten zu verzinsen, offerieren immer mehr Banken höher verzinste Tagesgeldkonten. Überweisungen sind kinderleicht: Mit einem einfachen Mausklick oder per Dauerauftrag schieben Sie überschüssige Gelder vom Girokonto aufs Tagesgeldkonto und zurück.

So gewährt etwa die ING-Diba für seine Neukunden auf das Tagesgeld Extra-Konto mit einem Anlagebetrag bis 25.000 Euro attraktive 2,0 Prozent, wenn zeitgleich ein Girokonto als Gehaltskonto bei der ING-Diba eröffnet wird. Der Aktionszins ist auf vier Monate befristet, danach und ab einem Anlagebetrag von 25.000,01 Euro gilt der variable Zinssatz von aktuell 0,01 Prozent.

Positiv: Was für das ING-Girokonto spricht, ist die günstige Kostenstruktur – kostenlose Kontoführung ohne Bedingungen, gebührenfreie Überweisungen, Lastschriften und Daueraufträge, Giro- und Visa-Karte gratis einschließlich Partnerkarte, sowie kostenlose Bargeldversorgung.

Eine Alternative ist das Tagesgeldkonto der advanzia Bank S.A. Für Neukunden gilt eine Mindestanlagesumme von 5.000 Euro mit einer Verzinsung von 1,0 Prozent pro Jahr und drei Monaten Zinsgarantie.

Consorsbank und Renault BankDirekt offerieren jeweils 0,6 Prozent Tagesgeldzinsen. Ab dem vierten Monat müssen sich Sparer bei der Renault Bank mit 0,4 Prozent begnügen. Die Consorsbank senkt hingegen erst nach sechs Monaten ihre Verzinsung, jedoch auf niedrige 0,01 Prozent.

Ihr Vorteil: Tagesgeld ist flexibel und kann jederzeit auf das Girokonto zurück überwiesen und abgehoben werden.

(Stand: 13.12.2017)

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Über den Autor Horst Biallo
Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.
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