





Auf einen Blick
Wer heute einen Führerschein machen möchte, muss zuweilen sehr viel Geld auf den Tisch legen. Ein PKW-Führerschein kostet heute rund 3.500 Euro, in Einzelfällen sogar um die 4.000 Euro. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Verkehrsgeschehen auf den Straßen ist komplexer geworden, was mehr Übung erfordert und damit mehr Fahrstunden; die Autos sind zudem mit umfangreichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, die Fahrschüler beherrschen und in der Prüfung anwenden müssen. Auch sind die Prüfungsanforderungen gestiegen. Eine Rolle spielt aber auch eine mangelnde Verkehrserfahrung der jungen Fahrschüler. Viele bringen kaum ein Verständnis für die Grundregeln im Verkehr mit, was in der Folge natürlich auch mehr Fahrstunden erfordert.
Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus unserem aktuellen Ratgeber der Woche. Den vollständigen Ratgeber erhalten Sie hier:
Jetzt kostenlos herunterladenDie gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die Kosten für den Führerschein im Rahmen zu halten, denn durch kluge Planung und ein wenig Engagement können Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Kosten reduzieren.
Einen Führerschein heute zu finanzieren, ist für junge Leute oftmals eine Herausforderung. Mehrere Tausend Euro über einen Nebenjob oder ein Ausbildungsgehalt zu finanzieren, ist gar nicht einfach. Auch Eltern sind finanziell gefordert, vor allem, wenn sie mehreren Kindern den Führschein finanzieren wollen.
Sie müssen nicht das ganze Geld schon beisammen haben, bevor Sie sich bei einer Fahrschule anmelden. Sie können die auch Kosten schrittweise begleichen: erst den Grundbetrag und später dann die Fahrstunden in Etappen.
Eine hohe Durchfallquote, gestiegene Energiepreise, ein komplexeres Verkehrsgeschehen – das alles sind Gründe, warum Führerscheinkosten in den vergangenen Jahren bundesweit förmlich explodiert sind. Doch wer mit der richtigen Fahrschule konzentriert lernt, kann die Kosten reduzieren.
Um viele Kostenfaktoren beim Führerschein kommt man allerdings nicht herum. In unserem Ratgeber zu den Führerscheinkosten zeigen wir, was auf Fahrschüler und Fahrschülerinnen im Rahmen der Fahrschulausbildung für den PKW-Führerschein alles zukommt. Es gibt zu absolvierende Pflichtstunden in Theorie und Praxis und es fallen Verwaltungs- und Prüfungsgebühren an.
Aber es gibt auch Sparpotenzial: Durch gute Vorbereitung und einen durchdachten Zeitplan können Sie selbst dazu beitragen, die Kosten möglichst in Zaum zu halten. Hier sind unsere Spartipps für den Führerschein:
Gut vorbereitet die Prüfung auf Anhieb bestehen – so machen Sie den Führerschein am kostengünstigsten. Eine Fahrschule, die eine gute Ausbildung anbietet, hat einen großen Anteil am Gelingen des Projekts. Die Fahrschulen in Deutschland sind gut ausgelastet. Wenn eine Fahrschule jetzt mit einem extrem günstigen Preis wirbt, sollte man hellhörig werden. Möglicherweise hat man es mit einer qualitativ weniger guten Ausbildung zu tun oder die Fahrschule genießt einen weniger guten Ruf. Denn eigentlich gibt es für eine gute, ausgelastete Fahrschule keinen Grund, mit Billigangeboten zu werben.
Es lohnt sich, die Preise der Fahrschulen zu vergleichen, denn jede Schule kalkuliert eigene Preise. Deshalb sollten Sie sich von verschiedenen Fahrschulen die aktuellen Preise geben lassen und diese vergleichen. Im Osten Deutschlands ist der Führerschein oftmals noch günstiger als im Westen der Republik. Auch zwischen Stadt und Land gibt es ein Preisgefälle und oftmals berechnen beispielsweise kleinere bis mittelgroße Fahrschulen etwas günstigere Preise als sehr große Fahrschulen. Durchschnittlich fallen etwa zwischen 55 und 77 Euro für eine normale Fahrstunde von 45 Minuten an. Eine Sonderfahrtenstunde kostet zwischen 60 und 95 Euro.
„Setzen Sie sich aktiv mit den Verkehrsregeln und der Rolle des Autofahrers auseinander“, rät Jochen Klima vom Fahrlehrerverband Baden-Württemberg. Fahrlehrer machen verstärkt die Erfahrung, dass Fahrschüler heutzutage wenige Kenntnisse im Straßenverkehr mitbringen. Es hilft, als angehender Fahrschüler auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen und aktiv das Verkehrsgeschehen zu verfolgen und es sich auch vom Fahrer erläutern zu lassen – warum sie abbremsen, den Blinker setzen, stehen bleiben etc.
Die meisten unterschätzen, dass Autofahren eine Übungssache ist, die viel Routine verlangt, weil Vieles gleichzeitig passieren muss. Wer viele Fahrstunden kompakt hintereinander nimmt, kann schnell Routine aufbauen. Planen Sie Ihren Führerschein deshalb von langer Hand und ziehen Sie den Unterricht möglichst kompakt durch, das spart Kosten. Koordinieren Sie den Fahrschulbesuch sinnvoll mit Ihren anderen Verpflichtungen wie Prüfungen in der Schule etwa. Wer den Führerschein über einen langen Zeitraum „nebenher“ laufen lässt, wird am Ende mehr dafür bezahlen.
Besprechen Sie Ihren beabsichtigten Zeitplan im Vorfeld mit der Fahrschule, damit Ihre Interessen berücksichtigt werden können. Auch Fahrschulen leiden unter Fachkräftemangel und können in der Regel nicht von jetzt auf sofort mehr Fahrstunden anbieten. „Sinnvoll ist es, mindestens zweimal pro Woche zu fahren“, rät Jochen Klima.
Üben Sie nach den ersten Fahrstunden auf einem Übungsplatz, der ADAC bietet das beispielsweise an. Hier können Sie das üben, was der Fahrlehrer Ihnen beigebracht hat. So bauen Sie schnell Routine auf und können teure Übungsstunden reduzieren.
Viele Fahrschulen bieten inzwischen an, die ersten Fahrstunden am Fahrsimulator in der Fahrschule zu absolvieren. Hier lernen Sie stressfrei ein erstes Grundverständnis für den Verkehr und Routine im Umgang mit dem Fahrzeug, etwa die obligatorischen Blicke in den Rückspiegel, schalten oder anfahren. Da Simulatorstunden günstiger sind als die Übungsstunden auf der Straße, können sie eine Möglichkeit sein, die Anzahl der Übungsstunden zu reduzieren und damit Geld zu sparen. Allerdings gibt es dafür keine Garantie. Kritiker merken an, dass eine Simulatorstunde keine Übungsstunde auf der Straße ersetzt, weil der Fahrschüler oder die Fahrschülerin unter anderem weder ein Gefühl für die Geschwindigkeit des Fahrzeugs entwickelt, noch für die äußeren Maße des Autos. Eine Erfahrung machen Fahrlehrer und Fahrlehrerinnen allerdings: Fahrschüler, die im Simulator geübt haben, sind entspannter in den ersten praktischen Übungsstunden.
Erst wenn der Antrag auf den Führerschein bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde des Wohnsitzes (je nach Bundesland, Stadt oder Gemeinde ist das Einwohnermeldeamt, das Straßenverkehrsamt oder die Kreisbehörde zuständig) bearbeitet wurde, können Sie einen Termin zur Theorieprüfung und danach zur praktischen Prüfung vereinbaren. Damit es hier nicht unnötig zu Verzögerungen kommt – manchmal dauert die Antragsbearbeitung wochenlang – sollten Sie zeitgleich mit der Anmeldung zur Fahrschule auch den Antrag stellen.
Vielen Fahrschülern fällt es schwer, für den Theorieunterricht das nötige Interesse und Engagement aufzubringen. Aber es lohnt sich. Die Prüfungsfragen werden aus immerhin 1.200 Fragen ausgewählt und die muss man beantworten können. Die Fahrschulen bieten Lernmaterial an, um den theoretischen Stoff zu lernen und zu vertiefen. Sie sollten wissen: Die Fahrschule verdient natürlich auch am Lernmaterial. In der Regel arbeiten die Fahrschulen heute mit Online-Lernmaterial: Über eine App kann der Schüler für die Theorieprüfung lernen. Meist gibt es auch noch ein Begleitbuch, in dem Sie das ein oder andere Thema vertiefen können. Entscheidend ist, dass das Lernmaterial aktuell ist – die Prüfungsfragen werden etwa zweimal im Jahr angepasst. Kann der Schüler aktuelles Lernmaterial über eine andere Quelle beziehen, die günstiger ist als das Lernmaterial der Fahrschule, steht ihm das frei.
Eines ist sicher: Das größte Sparpotential hat das Bestehen der Prüfung im ersten Durchlauf, in der Theorie und der Praxis. Eine Prüfung zu wiederholen, geht ins Geld.
Bei der theoretischen Prüfung ist das noch überschaubar, es fallen erneut TÜV/Dekra-Prüfungsgebühren an. Aber eventuell stellt die Fahrschule auch einen Teilgrundbetrag in Rechnung, wenn erneute Nachschulungen stattfinden müssen. Das Nichtbestehen der praktischen Prüfung ist noch viel teurer, denn dann fallen neben den TÜV/Dekra-Gebühren noch zusätzliche Fahrstunden an. Eventuell wird für die Nachschulungsstunden ein höherer Satz berechnet.
Wenn Sie Ihren Führerschein erfolgreich abgeschlossen haben und auf der Suche nach einem eigenen Auto sind, lesen Sie die Ratgeber „Gebrauchtwagenkauf Checkliste und Tipps: Worauf sollten Sie achten?” oder „Auto finanzieren: der günstigste Weg zum Traumauto“ von biallo.de. Zusätzlich finden Sie in den folgenden beiden Ratgebern weiterführende Informationen rund um diese Themen:
Die 17-jährigen Fahrschüler, die nach bestandener Prüfung noch bis zum 18. Lebensjahr in Begleitung der Eltern Auto fahren, schneiden deutlich besser in den Prüfungen ab als die älteren Fahrschüler. Sie bringen häufig mehr Interesse für die Fahrerlaubnis mit, vermuten Fahrlehrer. Das wirkt sich positiv auf die Gesamtkosten aus. Das Begleitete Fahren hat noch einen Vorteil: Es mindert den Versicherungsbeitrag, wenn der Fahranfänger auf dem Auto der Eltern mitversichert werden soll.
Führerschein geschafft – und jetzt? Für Fahranfänger wird's schnell teuer, vor allem bei der Autoversicherung. Doch mit ein paar cleveren Kniffen lassen sich die Kosten deutlich senken. Wie das geht, zeigt unser Ratgeber zur Kfz-Versicherung für Fahranfänger. Und wer darüber nachdenkt, die Autoversicherung zu wechseln, sollte auch unseren Artikel "Kfz Versicherung wechseln: Günstigere Autoversicherung finden – Geld sparen" auf biallo.de nicht verpassen!