Was liegt Ihrer Meinung nach zwischen Sparbuch und Aktie, was ist der richtige Mittelweg?
Preiswerk: Es gibt nicht die eine richtige Form der Geldanlage. Eine mögliche Lösung kann jedoch in einem guten Sinne ganz langweilig sein: ein global und über viele Anlageklassen gestreutes Portfolio. Mit einer breiten Streuung über Anlageklassen, Regionen und Sektoren kann man das Risiko minimieren und ganz auf seine Bedürfnisse anpassen. Denn ein Portfolio kann fast ausschließlich aus Anleihen oder Geldmarktprodukten bestehen und damit ziemlich risikoarm sein. Wenn es jemand riskanter mag, kommen natürlich Aktien ins Spiel. Bis hin zu einem reinen Aktienportfolio sind dann mindestens „50 shades of grey“ möglich.
Könnte ein Unternehmer sich so ein Portfolio nicht selbst zusammen zimmern?
Preiswerk: Im Grunde schon. Aber das erfordert Wissen und Erfahrung. Ein richtig professionelles Portfoliomanagement inklusive Risikomanagement ist entsprechend schon eine Sache für Experten.
Das hat dann halt seinen Preis….
Preiswerk: Nicht unbedingt. Guter Rat ist oft teuer, weil den Kunden viel Firlefanz verkauft wird, den eigentlich niemand braucht – beziehungsweise der bedauerlicherweise sogar oft schädlich ist. Doch er rechtfertigt die hohen Kosten. Wie immer lässt sich am meisten mit der Angst verdienen und so ist etwa kurzfristiges Risikomanagement zum heiligen Gral der Investment-Industrie geworden.
Und bei Ihnen geht es gut und günstig?
Preiswerk: Ja, natürlich, aber man muss vielleicht etwas genauer hinschauen. Auch unter den traditionellen Anbietern gibt es Vertreter, die seriöses Portfoliomanagement zu akzeptablen Preisen liefern.
Zumindest für die meisten Firmenkundenberater vor Ort möchte ich das bezweifeln….
Preiswerk: Bei vielen Banken trifft leider nicht nur der Privat-, sondern auch der Firmenkunde auf der anderen Seite noch allzu häufig auf einen Verkäufer statt einen Berater. Doch gerade als Firma wähnt man sich oft gefangen, weil weitergehende Verbindungen zur Bank bestehen. Das ändert sich jedoch zunehmend, nicht nur durch die Einführung von Negativzinsen, sondern auch durch das ausbleibende (optimale) Kundenerlebnis. Finanzierung und Geldanlage werden getrennt voneinander und von unterschiedlichen Beratergruppen beraten und abgeschlossen, immer mehr Bankfilialen werden geschlossen und persönliche Bankberater „abgebaut“. So verliert der Firmenkunde die Nähe und Erreichbarkeit seiner „Hausbank“ zunehmend.
Und bei Ihnen ist das anders….
Preiswerk: Aber sicher. Eine moderne, günstige und oft auch gute Alternative bieten seit einigen Jahren digitale Vermögensverwalter. Man braucht keine Angst zu haben vor dem Robo – zumindest nicht wegen des „Robo“-Aspekts. Ganz im Gegenteil, denn in anderer Hinsicht bieten Automatisierung und Digitalisierung auch und gerade für Firmenkunden große Vorteile.
Welche Vorteile hat ein Unternehmer noch?
Preiswerk: Wichtig für einen Unternehmer ist auch die jederzeit mögliche Teilauszahlung oder Liquidation. Dann wäre da noch der Transparenz-Aspekt: Bei einem Robo kann man sich jederzeit in die Dashboards einloggen und alle Dimensionen der Entwicklung der Anlage sozusagen in Echtzeit mitverfolgen. Auch das Reporting geht zum Teil weit über das hinaus, was man von einer Bank kennt, und wird damit höchsten Ansprüchen gerecht.
Zuletzt ist da noch der persönliche Service einiger Anbieter, denn auch an der Stelle sind die Robos viel menschlicher als gedacht. Da sitzen wie bei uns Banker mit langjähriger Erfahrung in der Betreuung anspruchsvoller Kunden.