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Vergessene Konten – verschenken Banken das Geld Verstorbener?

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 14.07.2022

Auf einen Blick

  • Vergessene Konten verstorbener Bankkundinnen und Kunden gibt es auch in Deutschland.
  • Es werden E-Mails versendet, die angeblich von deutschen Banken kommen. Darin wird behauptet, dass das Geld verschenkt wird.
  • Erfahren Sie, was es mit den Mails auf sich hat und warum Sie nicht leichtgläubig sein sollten.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Andere Länder haben öffentliche Register
  2. Spam-Mails mit angeblicher Spende von vergessenem Konto
  3. Was passiert bei einer Antwort?
  4. Hereingefallen? – Und nun?

Als „nachrichtenlose Konten“ werden die Konten bezeichnet, bei denen seit mindestens 30 Jahren kein Kontakt mehr besteht und ebenso lang auch keine Umsätze verbucht wurden. Auch in Deutschland gibt es solche vergessenen Konten. Laut Medienberichten wird das Geld, welches auf diesen Konten schlummert, zwischen zwei und neun Milliarden Euro geschätzt. Diese schlummern vor sich hin.

Zu den vergessenen Konten kommt es, wenn der Inhaber beispielsweise verstirbt und die Erben keinerlei Kenntnis über das Konto haben. Mit diesen Konten wird von Sparkasse zu Sparkasse und Bank zu Bank anders umgegangen. Allen gemein ist, dass diese Konten mindestens 30 Jahre bestehen bleiben müssen. Die einen lassen das Konto danach weiterlaufen und kassieren Bankgebühren, bis das Konto ins Minus rutscht. Andere lösen das Konto auf, wenn die Grenze von 500 Euro erreicht ist. Vonseiten der BaFin gibt es dazu keine Vorgaben, wie die Banken und Sparkassen damit umgehen sollten.

 

Andere Länder haben öffentliche Register

Während die Erben in Deutschland oft im Dunklen tappen und eher durch Zufall auf solche vergessenen Konten stoßen, ist es für die Nachlassempfänger in anderen Ländern einfacher. So gibt es laut der Wirtschaftswoche etwa in Irland eine zentrale Auskunft und in Großbritannien, der Schweiz und Frankreich Register, in denen Sie sich informieren können.

Aufgrund der eher spärlichen Regelungen gibt es in Deutschland seitens der Banken und Sparkassen geringe bis keine Bemühungen, die Erben ausfindig zu machen. Schließlich kann die Bank dann noch mit dem Geld arbeiten.

Aber auch Betrüger machen sich den Umstand zunutze. Denn da niemand so genau weiß, wie das eigentlich mit den vergessenen Konten geregelt ist, setzen die Kriminellen genau da an. Sie behaupten nämlich, dass sie der Vertreter einer deutschen Bank sind. Die Bank hätte entschieden, das Geld der Verstorbenen zu verschenken – nicht an irgendjemanden, vielmehr an Bedürftige. Aufgrund dieser Begründung fallen leider viele Menschen auf den Vorschussbetrug herein. Denn am Ende gibt es kein Geld, aber sie bezahlen Gebühren und angebliche Notare.

 

Spam-Mails mit angeblicher Spende von vergessenem Konto

Die Spam-Mail mit angeblichen Spenden sind nicht nur im Namen von Sparkassen und Banken unterwegs. Auch berühmte Persönlichkeiten und diverse Organisationen scheinen immer wieder Geld zu spenden. Fallen Sie auf diese fiesen Nachrichten nicht herein. 

12.07.2022 Finanzberater

Ich bin der Finanzberater der Norisbank hier in Deutschland in der Stadt Berlin.  Diese Nachricht wird Sie überraschen, ist aber wichtig für Ihre Finanzierung.  Wir haben Kunden, die seit Jahren tot sind, und wir haben noch nie Besuch von einem Familienmitglied erhalten. Dazu haben sich die Gesellschafter der Bank entschieden, ihr Geld bedingungslos an bedürftige Bürger zu spenden, so dass wir im Zeitraum der vierten Ausgabe der Spende mit einer Summe von 200.000€ dabei sind.  Deshalb habe ich Ihnen diese Informationen angeboten, um zu sehen, ob Sie diese Summe bewältigen können?

Die E-Mails kommen von unterschiedlichen Absendern. Wir vermuten, dass die E-Mail-Adressen dahinter für den Zweck angelegt wurden, dass Sie mit den Mails hereingelegt werden sollen. Deshalb listen wir nachfolgend die uns bekannten Absender auf:

Sollten Sie eine ähnliche Mail mit einem anderen Absender erhalten haben, leiten Sie uns diese gern an hinweis@biallo-online.de weiter. Mit Ihrer Hilfe können wir unsere Leser noch schneller vor den Gefahren warnen.

 

Was passiert bei einer Antwort?

Haben Sie den Trick nicht mitbekommen und dem Absender auf die Mail geantwortet? Dann wird dieser über kurz oder lang von Ihnen Gebühren für die Bearbeitung, Notare und vielleicht sogar den Geldtransport zu Ihnen verlangen. Das Problem: Selbst, wenn Sie dieses Geld bezahlen, werden Sie am Ende keine Spende erhalten. Sie gehen vollkommen leer aus.

Viel schlimmer ist, dass die Betrüger mit großer Wahrscheinlichkeit Ihre persönlichen Daten wie Ihren vollständigen Namen, Ihre Anschrift, eventuell Ihr Geburtsdatum und im schlimmsten Fall auch Ihre IBAN haben. Damit können die Kriminellen weitere Straftaten begehen.

Manchmal werden die Opfer auch gebeten, ein Konto zu eröffnen und den Tätern die Daten zu übermitteln, damit diese angeblich das Geld transferieren können. Doch auch das ist eine Täuschung. Mit dem angelegten Konto sollen ebenfalls weitere Straftaten begangen werden.

 

Hereingefallen? – Und nun?

Sie sind auf diesen fiesen Trick hereingefallen und haben Daten und Geld an die Unbekannten übermittelt? Dann sollten Sie auf jeden Fall schnell handeln. Sichern Sie die gesamte Kommunikation. Anschließend gehen Sie zur Polizei und erstatten Anzeige. In manchen Bundesländern können Sie die Anzeige auch online erstatten.

Übrigens: Es gibt auch immer wieder Nachrichten auf Facebook, TikTok, Instagram und per Mail, in denen Ihnen schwerst kranke Menschen ihr Vermögen vererben wollen. Auch dies ist nur ein Trick.

Wenn Sie keine Warnungen rund um das Thema Finanzen verpassen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich für unseren kostenlosen Newsletter anzumelden. Und falls Sie gerade dringend Geld benötigen, empfehlen wir Ihnen unseren Ratenkredit-Vergleich. Einige Banken zahlen den Kredit innerhalb weniger Stunden aus.

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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