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Geldanlage

Festgeld: Diese Volks- und Raiffeisenbanken zahlen die höchsten Zinsen

Rudolf Krux
Redakteur
Aktualisiert am: 08.10.2024

Auf einen Blick

  • Deutsche Genossenschaftsbanken bieten derzeit Festgeld und Sparbriefe mit verschiedenen Laufzeiten an.
  • Im Schnitt zahlen Volksbanken, Raiffeisenbanken und Co. dabei etwas weniger Zinsen als der Durchschnitt aller Banken in Deutschland.
  • Die besten Angebote kommen oft von kleinen Instituten wie etwa der Raiffeisenbank Rosenstein oder der Landbank Horlofftal.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Wie hoch sind die Zinsen für Festgeld bei Volksbanken und Raiffeisenbanken?
  2. Welche Genossenschaftsbank zahlt die höchsten Festgeldzinsen?
  3. Wie hoch sind die Festgeldzinsen bei den großen Genossenschaftsbanken?
  4. Zum Vergleich: Die besten Festgeldzinsen bundesweit
  5. Wie kann ich Festgeld bei den VR-Banken anlegen?
  6. Wer kann das Festgeld der VR-Banken nutzen?
  7. Wovon hängt der Zinssatz ab?
  8. Wie sicher ist Festgeld bei Volksbanken und Co.?
  9. Wie unterscheiden sich Festgeld und Sparbrief?

In den letzten Monaten haben die Volks- und Raiffeisenbanken ihre Zinsen für Festgeld und Sparbriefe bei allen Laufzeiten etwas gesenkt. Insgesamt liegen sie aber weiterhin nur knapp unter dem Bundesschnitt. Zwischen den einzelnen Instituten gibt es außerdem große Unterschiede – sowohl bei der Höhe der Zinsen als auch bei den Voraussetzungen, die Sparerinnen und Sparer erfüllen müssen, um den besten Zins zu erhalten.

Wie hoch sind die Zinsen für Festgeld bei Volksbanken und Raiffeisenbanken?

Biallo.de untersucht fortlaufend die Konditionen von gut 1.200 Banken und Sparkassen, darunter mehr als 600 Genossenschaftsbanken. Hierzu zählen sowohl Volks- und Raiffeisenbanken als auch PSD-, Sparda- und Kirchenbanken.

Beim Vergleich der Durchschnittswerte zwischen den genossenschaftlichen Instituten und dem Biallo-Festgeld-Index, der jeweils einen Mittelwert in Deutschland verfügbarer Angebote repräsentiert, zeigt sich: Die Genossen zahlen über alle Laufzeiten hinweg etwas weniger Zinsen als bundesweit üblich.

LaufzeitFestgeldzinsen bei Genossenschaftsbanken im Durchschnitt (pro Jahr)1Biallo-Festgeld-Index
1 Jahr2,08 %2,12 %
2 Jahre1,97 %1,98 %
3 Jahre1,94 %1,95 %
4 Jahre1,90 %1,95 % 
5 Jahre1,95 %1,98 %

¹Anlagebetrag 25.000 Euro; Quelle: biallo.de; Stand: 8. Oktober 2024

Es gilt zu beachten, dass Volksbanken und andere genossenschaftliche Institute Festgeld oft nur für bestimmte Laufzeiten anbieten. Die Durchschnittswerte beziehen sich daher auf unterschiedliche Fallzahlen. Außerdem sind vor allem die Unterschiede zwischen einzelnen Volks- und Raiffeisenbanken groß. Einige von ihnen zahlen auch Zinsen, die deutlich über dem Bundesschnitt liegen.

Welche Genossenschaftsbank zahlt die höchsten Festgeldzinsen?

Bekannte Genossenschaftsbanken wie die Frankfurter oder die Berliner Volksbank finden sich bei den Zinssätzen nicht auf den vorderen Plätzen. Stattdessen gibt es die besten Zinsen häufig eher in der Provinz. Auffällig ist, dass es keinen klaren Zins-Sieger gibt: Je nach Laufzeit stehen ganz unterschiedliche Volks- und Raiffeisenbanken vorne.

LaufzeitZinssatz (pro Jahr)Anbieter
1 Jahr3,10 %Deutsche Apotheker & Ärztebank¹
2 Jahre3,00 %Volksbank Darmstadt Mainz 
3 Jahre3,00 %

Volksbank Darmstadt Mainz

Volksbank Düsseldorf Neuss

5 Jahre3,10 %Raiffeisenbank Rosenstein
10 Jahre2,70 %Landbank Horlofftal

¹nur für Gelder, die von einer anderen Bank stammen
Stand: 8. Oktober 2024; Anlagebetrag 25.000 Euro; Quelle: Biallo-Recherche; Internetseiten der Anbieter

Wie hoch sind die Festgeldzinsen bei den großen Genossenschaftsbanken?

Die großen Genossenschaftsbanken haben bei Festgeld und Sparbriefen derzeit ein eher eingeschränktes Angebot. So gibt es etwa den Genobrief der Berliner Volksbank nur mit einer Laufzeit von einem Jahr. Die Festgeld-Angebote der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) sowie der Frankfurter Volksbank sind erst ab einer Anlagesumme von 10.000 Euro verfügbar. 

Bank1 Jahr (Zins pro Jahr)2 Jahre (Zins pro Jahr) 3 Jahre (Zins pro Jahr)
Deutsche Apotheker- und Ärztebank2,40 % / 2,50 / 3,10 %¹2,40 %2,25 %
Berliner Volksbank2,25 %- -
BBBank2,25 %2,00 %1,80 %
Frankfurter Volksbank Rhein-Main2,10 %2,20 % -
Volksbank Darmstadt Mainz3,00 %3,00 %3,00 %
Sparda-Bank Baden-Württemberg-2,10 %2,10 %
Sparda-Bank West2,30 %2,00 %2,00 %
Volksbank eG ---
meine Volksbank Raiffeisenbank eG, Rosenheim1,90 %1,85 %1,85 %
Volksbank pur2,30 %2,10 %2,00 %

¹2,40 % regulär ab 10.000 €, 2,50 % nur für Mitglieder, 3,10 % für Geld, das von einer anderen Bank stammt ab 10.000 €
Stand: 8. Oktober 2024; Anlagebetrag 25.000 Euro; Quelle: Biallo-Recherche; Internetseiten der Anbieter; Auswahl und Reihenfolge nach vorläufiger Bilanzsumme 2023

 

Zum Vergleich: Die besten Festgeldzinsen bundesweit

Ein Blick in den Festgeld-Vergleich von biallo.de zeigt: Wer sich umschaut, kann noch deutlich mehr Zinsen ergattern. So sind gerade bei kurzen Laufzeiten noch deutlich über drei Prozent im Jahr möglich.

Biallo Festgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 50000 €, Anlagedauer: 12 Monate. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 12.10.2024

 

Wie kann ich Festgeld bei den VR-Banken anlegen?

Wie genau die Festzins-Angebote der Sparda-, Volks-, oder Raiffeisenbanken aussehen, kann sich im Einzelfall merklich unterscheiden. Besonders groß sind die Unterschiede oft bei den angebotenen Laufzeiten und Anlagebeträgen. 

Laufzeit: Angebote mit Laufzeiten von einem, zwei und drei Jahren sind bei den Genossenschaftsbanken die Regel. Oft gibt es auch vier oder fünf Jahre. Eine Anlagedauer von unter einem Jahr oder über fünf Jahren ist dagegen nur bei wenigen der untersuchten Institute verfügbar. 

Anlagebetrag: Der Anlagebetrag stellt bei den Genossenschaftsbanken meist kein Hindernis für die Geldanlage dar. Oft genügt ein Betrag von 500 Euro. Es gibt aber auch Institute, bei denen die Einzahlung mindestens 5.000 Euro oder noch mehr betragen muss.

 

Wer kann das Festgeld der VR-Banken nutzen?

Viele Genossenschaftsbanken sind im Sinne des Regionalprinzips ausschließlich in ihrer jeweiligen Region tätig, andere werben auch bundesweit für sich. Letzteres gilt etwa für die Sparda-Bank Baden-Württemberg oder die Raiffeisenbank im Hochtaunus, die landesweit mit ihrer Marke “Meine Bank” und vergleichsweise attraktiven Tagesgeldzinsen um Neukunden wirbt. Aber auch bei den anderen Genossenschaftsbanken zählt der eigene Wohnort üblicherweise nicht zu den formalen Voraussetzungen, um dort ein Festgeldkonto zu eröffnen. 

Bei den möglichen Kontoinhabern gibt es ebenfalls große Unterschiede zwischen den Instituten. So unterstützt etwa die Volksbank Mittelhessen die Kontoeröffnung für Minderjährige mit einem verringerten Mindestanlagebetrag (1.000 statt 5.000 Euro). Das Festgeld der Aachener Bank gibt es hingegen erst ab 18 Jahren – dafür ist hier auch eine Eröffnung als Gemeinschaftskonto möglich.

 

Wovon hängt der Zinssatz ab?

Klassischerweise ändert sich der Zinssatz von Festgeld und Sparbriefen mit der Laufzeit. Daneben sind bei den Genossenschaftsbanken aber oft noch weitere Faktoren entscheidend. 

Laufzeit: Welche Laufzeit die attraktivste ist, kann sich je nach Bank unterscheiden. Aktuell sind die langen Laufzeiten oft nicht besser verzinst als die kurzen. Man spricht dann von einer inversen Zinsstruktur. Häufig gibt es derzeit gerade bei Laufzeiten von einem oder zwei Jahren die besten Zinsen. 

Herkunft des Geldes: Voraussetzung für den besten Zinssatz ist häufig die Einzahlung von “Fremdgeld”, also Geld, das bisher bei einer anderen Bank angelegt ist. So heißt es bei der Sparda-Bank Südwest zum Beispiel, dass das Geld drei Monate nicht “auf einem Konto der Sparda-Bank Südwest gelegen haben” darf, um den besten Zins zu erhalten. 

Anlagebetrag: In einigen Fällen bestimmt auch der Anlagebetrag über die Zinshöhe. Eine besonders hohe Hürde hat hier etwa die Volksbank Konstanz errichtet: Wer bei ihr die besten Zinsen möchte, muss wenigstens eine halbe Million Euro anlegen.

 

Wie sicher ist Festgeld bei Volksbanken und Co.?

Die Einlagensicherung der Genossenschaftsbanken beruht traditionell auf dem Modell der Institutssicherung: Über die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) stützen sich die teilnehmenden Institute gegenseitig. Ziel ist es, Pleiten von Mitgliedern zu vermeiden. 

Zusätzlich wurde im Rahmen der EU-weit vereinheitlichten Regeln zur Einlagensicherung die BVR Institutssicherung GmbH gegründet. Sollte eine Bank trotz Institutssicherung in Schieflage geraten, hätten Anleger einen Anspruch auf Entschädigung von bis zu 100.000 Euro je Bank und Kunde gegen das System. Wie die genossenschaftlichen Geldinstitute aber stolz betonen, hat es so einen Fall in ihrer langen Geschichte noch nie gegeben. 

VR-, Sparda- und PSD-Banken zählen damit zu den sichersten Finanzinstituten überhaupt. Anleger sollten aber einen wichtigen Unterschied zwischen Festgeld und Sparbriefen kennen.

 

Wie unterscheiden sich Festgeld und Sparbrief?

Bei der Auswertung der Konditionen haben wir nicht zwischen Festgeld und Sparbriefen unterschieden. Schließlich gleichen sich die beiden Anlageformen hinsichtlich der Anlagebedingungen weitgehend. 

Rechtlich gesehen gibt es aber einen Unterschied: Festgeld fällt als Bankeinlage stets unter die gesetzliche Einlagensicherung. Ein Sparbrief ist dagegen eine Schuldverschreibung und kann damit eine sogenannte Nachrangabrede enthalten. Diese legt fest, dass Sie als Eigentümer im Falle einer Pleite erst nach den anderen Gläubigern bedient werden würden – es gibt dabei keine garantierte Entschädigung.

Weitere Informationen zu diesem Thema und Sparbriefen allgemein finden Sie auf unserer Seite zum Thema Sparbrief.

Biallo Tagesgeld Empfehlung

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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 12.10.2024
Schreibt seit etlichen Jahren schwerpunktmäßig über das Thema Geldanlage mit all seinen Facetten. In der Vergangenheit arbeitete er als (Finanz-) Redakteur für verschiedene Websites und Blogs (unter anderem für Check24 und Utopia.de). Seine Leser möchte er vor allem darin unterstützen, wichtige Anlageentscheidungen selbstständig zu treffen.

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