

- Basiszins: 1,45%
- Aktionszins: 2,95% - gültig bis 06.08.2025


- Basiszins: 1,75%
- Aktionszins: 3,50% - gültig bis 06.07.2025


- Basiszins: 1,00%
- Aktionszins: 2,80% - gültig bis 06.08.2025
Auf einen Blick
Lange Festgeld-Laufzeiten erscheinen wegen der vergleichsweise hohen Zinsen wieder attraktiv. Bei diesen Laufzeiten hängt der Ertrag aber nicht nur vom Zinssatz, sondern auch von der Art der Auszahlung ab.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Arten der Ausschüttung es bei Festgeld und Sparbriefen gibt und worauf Sie jeweils achten sollten.
Nach einer Auswertung von biallo.de zu zehnjährigen Festgeldern und Sparbriefen zahlen die meisten Banken die Zinsen während der Laufzeit einmal jährlich aus. Bei manchen Banken erfolgt die Auszahlung aber erst am Laufzeitende. In beiden Fällen kann es Zinseszinsen geben. Allerdings war das zuletzt nur bei etwa jeder vierten Anlage der Fall. Manche Banken bieten Anlegern auch die Wahl zwischen mehreren Varianten.
Diese Möglichkeiten gibt es:
Wir stellen alle vier Varianten vor und verraten in einer Beispielrechnung, wie viel Ertrag jeweils eine zehnjährige Anlage von 50.000 Euro zu drei Prozent Jahreszinsen nach Steuern abwerfen könnte. Dabei unterstellen wir, dass Sie Ihren jährlichen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro vollständig für die Festgeldanlage nutzen. Für weitere Zinseinnahmen zahlen Sie die deutsche Kapitalertragsteuer plus Soli – insgesamt 26,375 Prozent. Eine zusätzlich mögliche Kirchensteuer berücksichtigen wir nicht.
Die meisten Banken zahlen die Zinsen bei mehrjähriger Laufzeit jährlich auf das Referenzkonto aus. Das ist zum Beispiel beim Festgeld der Umweltbank, bei "wiLLBe" oder bei der Cronbank der Fall. Als Referenzkonto kommt dabei nicht nur das eigene Girokonto infrage. Bei manchen Anbietern handelt es sich auch um das Tagesgeldkonto, etwa bei der J&T Direktbank.
Vorteil: Das Festgeldkonto wirft regelmäßige Erträge ab, die Sie flexibel einsetzen oder erneut anderswo anlegen können. Außerdem können Sie den Steuerfreibetrag jährlich nutzen, wodurch ein Großteil der Erträge steuerfrei bleibt.
Nachteil: Zinseszinsen bekommen Sie nur, wenn Sie die Zinsen anderswo anlegen. Das Festgeld selbst wirft keinen Zinseszins ab.
Ergebnis: Die jährlichen Zinszahlungen summieren sich auf 15.000 Euro. Abzüglich Steuern bleiben 13.681,25 Euro.
Bei regelmäßiger Auszahlung der Zinsen können Sie die Zinserträge erhöhen, indem Sie die Ausschüttungen nicht auf Ihr Giro-, sondern auf ein Tagesgeldkonto einzahlen. So sorgen Sie selbst für den Zinseszinseffekt.
Öfter angeboten wird auch die jährliche Zinszahlung aufs Festgeldkonto. Die Erträge werden in diesem Fall bei der jeweils nächsten Zinszahlung mit verzinst. Die Wiederanlage der Zinserträge wird auch Thesaurierung genannt. Dabei entsteht ein Zinseszinseffekt. Beispiele hierfür sind die SWK Bank oder die PSD Bank Hessen-Thüringen.
Vorteil: Die jährliche Zinszahlung steigt jedes Jahr (siehe Grafik) und der Gesamtertrag ist merklich höher (siehe Ergebnis) als bei der Auszahlung aufs Referenzkonto.
Nachteil: Sie erhalten den Ertrag erst am Ende der Laufzeit zusammen mit dem eingezahlten Betrag.
Ergebnis: Die jährlichen Zinszahlungen summieren sich auf 16.960,07 Euro. Abzüglich Steuern bleiben 15.124,35 Euro.
Manche Banken zahlen häufiger als einmal im Jahr Zinsen aus.
Beispiel Credit-Europe-Bank: Das niederländische Geldhaus bietet neben der jährlichen auch eine monatliche Zinszahlung beim Festgeld an. Das Geld fließt zwar jeweils auf das Referenzkonto. Sie haben so aber die Möglichkeit, das Geld auch monatlich neu anzulegen und sich so einen noch stärkeren Zinseszins-Effekt zu sichern.
Beispiel DKB: Bei der deutschen Direktbank wird der Zins vierteljährlich dem Festgeldkonto gutgeschrieben. So profitieren Sie automatisch von einem besserem Zinseszins-Effekt als bei jährlicher Auszahlung.
Zinseszins kann es auch geben, wenn die Zinsen erst am Ende der Laufzeit gutgeschrieben werden (endfällige Zinszahlung) und zusammen mit dem angelegten Betrag ausbezahlt werden. Im Unterschied zur jährlichen Zinsgutschrift aufs Festgeldkonto erfolgt die Besteuerung der Zinserträge nicht jährlich, sondern komplett am Laufzeitende. Das ist zum Beispiel eine der Möglichkeiten, für die sich Anleger beim Festgeld der Pbb Direkt oder der Kommunalkredit Invest entscheiden können.
Vorteil: Der Ertrag vor Steuern ist höher als in den anderen Beispielen. Der Grund: Die rechnerischen Zinszahlungen während der Laufzeit werden nicht versteuert, was den Zinseszinseffekt verstärkt.
Nachteil: Sie erhalten die Zinsen erst am Laufzeitende und können den jährlichen Freibetrag nicht nutzen. Dadurch zahlen Sie mehr Steuern.
Ergebnis: Die Zinszahlung beträgt 17.195,82 Euro. Abzüglich Steuern bleiben 12.660,42 Euro.
Wenn Sie Ihren Freibetrag ohnehin nicht fürs Festgeld nutzen, wäre diese Variante die einträglichste.
Mehrere Banken zahlen die Zinsen am Ende der Laufzeit ohne Zinseszins aus. Das gilt beispielsweise für einige Festgeld-Angebote, die über die Plattform Weltsparen vermittelt werden, wie etwa von Banca Sistema oder BTG Pactual.
Vorteil: -
Nachteile: Sie können erst am Laufzeitende über die Zinsen verfügen und den jährlichen Steuerfreibetrag nicht nutzen. Entsprechend ist der Ertrag nach Steuern im Beispiel niedriger als in allen anderen Beispielen. Anders als bei der Auszahlung aufs Referenzkonto können Sie die Zinsen außerdem nicht wieder anlegen. Die Zinserträge selbst bleiben also bis zum Laufzeitende unverzinst.
Ergebnis: Die Zinszahlung beträgt 15.000 Euro. Abzüglich Steuern bleiben 11.043,75 Euro.
Quelle: Biallo-Finanzwissen auf Youtube.
Mit unserem Zinseszinsrechner ermitteln Sie mit nur wenigen Klicks den Zinsertrag und das Endkapital für Ihre Festgeldanlage.
In unseren Rechenbeispielen macht die Art der Zinszahlung einen Unterschied von mehr als 4.000 Euro aus. So stark unterscheiden sich jedenfalls die Erträge zwischen dem Festgeld mit jährlicher Zahlung aufs Festgeldkonto und dem endfälligen Festgeld ohne Zinseszins.
Welche Variante sich für Sie persönlich am besten eignet, bleibt aber eine Einzelfall-Entscheidung. Schließlich würden sich die Ergebnisse bei anderen Anlagebeträgen oder anderen Zinsen merklich unterscheiden. Auch möchte nicht jeder den vollen Sparerpauschbetrag für ein einzelnes Festgeldkonto verbrauchen. Zudem schneidet die Auszahlung aufs Referenzkonto in unserem Beispiel zwar nicht am besten ab. Sie kann aber vorteilhaft sein, weil Sie damit finanziell flexibler bleiben. Und Sie können durch Wiederanlage selbst für einen gewissen Zinseszins-Effekt sorgen.
Generell ungünstig sind Angebote, bei denen die Erträge ohne Zinseszins am Ende der Laufzeit gezahlt werden. Damit können Sparer weder ihren Freibetrag mehrfach nutzen noch vom Zinseszinseffekt profitieren.
Hinweis: Die Informationen zu steuerlichen Themen in diesem Beitrag ersetzen keine Steuerberatung, die auf individuelle Sonderfälle und Rahmenbedingungen eingehen kann. Sie dienen lediglich der Veranschaulichung und Allgemeininformation.