

- Basiszins: 1,45%
- Aktionszins: 2,55% - gültig bis 25.10.2025


- Basiszins: 0,75%
- Aktionszins: 2,50% - gültig bis 25.11.2025


- Basiszins: 2,00%
- Aktionszins: 2,60% - gültig bis 30.09.2025
Acht Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) in den vergangenen Monaten den Leitzins gesenkt. Bei ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstag (24. Juli 2025) legte sie erstmals seit Juni 2024 eine Zinspause ein. Der Einlagensatz der Zentralbank bleibt damit vorerst bei 2,00 Prozent. Dieser EZB-Leitzins ist wichtig für Sparer, weil er die Höhe von Tagesgeld und Festgeld mitbestimmt. Wir sagen Ihnen, warum die Notenbank eine Zinspause einlegt, wie es mit den Zinsen weitergehen dürfte – und wie Sie sich noch gute Konditionen sichern können.
Die EZB begründete ihre Entscheidung mit nachlassendem Preisdruck. Hauptziel der Notenbank ist es, die Inflation niedrig zu halten. Der Zielwert der EZB liegt bei einer Inflationsrate von 2,00 Prozent. Das trifft derzeit sowohl für die Eurozone als auch für Deutschland zu. Gleichzeitig habe sich die Wirtschaft "bislang insgesamt widerstandsfähig gezeigt", heißt es in einer Mitteilung der Notenbank. Dringenden Handlungsbedarf hat die EZB also nicht.
Gleichzeitig ist unsicher, wie sich die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump auf Wirtschaft und Inflation in der Eurozone auswirken. Trump hat Europa Zölle in Höhe von 30 Prozent angedroht. Ein Zollkonflikt mit den USA könnte einerseits wegen höherer Importkosten die Preise nach oben treiben – was gegen weitere Zinssenkungen sprechen würde. Andererseits könnten hohe Zölle die europäische Wirtschaft schwächen. Das spricht für Zinssenkungen, um die Konjunktur anzukurbeln. Die EZB wartet daher erst einmal ab, wie es im Zollstreit weitergeht – und wie das auf Teuerung und Wirtschaft wirkt.
Die bisherigen Zinssenkungen der Notenbank haben die Sparzinsen in Deutschland sinken lassen. Seit Jahresanfang ist der Zins für einjähriges Festgeld im Schnitt um rund 0,35 Prozentpunkte runter gegangen – Tendenz weiter fallend. Das macht der Biallo-Festgeldindex deutlich. Er bildet den Durchschnitt aller auf biallo.de gelisteten Festgeld-Angebote ab (siehe Grafik):
Die jetzt beschlossene Zinspause verschafft Sparerinnen und Sparern nun etwas Zeit, um nach guten Zins-Angeboten Ausschau zu halten. So gibt es bei etlichen Anbietern noch Zinsen, die deutlich über dem Durchschnitt liegen. Die Tabelle unten zeigt jeweils die Top-3 Festgeld-Anbieter für unterschiedliche Laufzeiten aus Ländern mit mindestens hoher Sicherheit bei der Einlagensicherung.
Festgeld für … | Rang 1: | Rang 2: | Rang 3: |
1 Jahr | 2,55 % / Rediem¹ | 2,53 % / Klarna¹ | 2,40 % / J&T Direktbank³ |
2 Jahre | 2,68 % / Klarna¹ | 2,50 % / J&T Direktbank³ | 2,40 % / Creditplus² |
3 Jahre | 2,74 % / Klarna¹ | 2,50 % / J&T Direktbank³ | 2,50 % / Wüstenrot² |
5 Jahre | 2,80 % / J&T Direktbank³ | 2,60 % / Pbb Direkt2,5 | 2,55 % / ABC Bank2,5 |
10 Jahre | 3,00 % / Umweltbank² | 2,91 % / Willbe4 | 2,75 % / Pbb Direkt2,5 |
Aus der Übersicht lässt sich auch ableiten, wie sich Sparer jetzt noch am besten hohe Zinsen sichern können:
Eher lang anlegen. Tendenziell gilt jetzt wieder: Je länger der Anlagezeitraum, desto höher sind die Zinsen. Das war noch Anfang des Jahres umgekehrt, wie die obige Grafik zum Biallo-Index zeigt: Für einjähriges Festgeld gab es damals bessere Zinsen als für dreijähriges – eine sogenannte "inverse Zinsstruktur". Die Zinsunterschiede zwischen längeren und kürzeren Laufzeiten sind derzeit zwar noch nicht riesig. Je länger Sie jedoch Ihr Geld liegen lassen, desto mehr fällt der Unterschied ins Gewicht. Wer also länger auf Geld verzichten kann, holt mehr Ertrag raus.
Auch ins Ausland schauen. Bei einigen Laufzeiten bieten Banken aus dem Ausland die besten Zinsen. In der Tabelle sind das die schwedischen Anbieter Rediem Capital und Klarna sowie die tschechische J&T Direktbank. Ähnlich wie die deutsche Einlagensicherung gilt auch die schwedische als äußerst sicher: Schweden erhält von der Ratingagentur S&P Global die beste Ländernote AAA. Auch Tschechien steht mit AA- noch gut da. Wer auf die Top-Banken aus diesen Ländern setzt, bekommt ein deutliches Zinsplus.
Auf den Zinseszins achten. Für den langen Zeitraum von zehn Jahren zahlt die deutsche Umweltbank mit 3,00 Prozent den höchsten Zins. Sparerinnen und Sparer sollten bei längeren Anlagezeiträumen aber auch auf den Zinseszins achten. Bei der Pbb Direkt etwa können Sie eine Anlage mit jährlicher Wiederanlage der Zinsen wählen. Dann liegt der Zinsertrag nach zehn Jahren bei 3.116 Euro. Bei der Umweltbank sind es – ohne Zinseszins – 3.000 Euro. Wer daher Geld lange anlegt, sollte aufpassen, wie die Zinsen gezahlt werden.
Derzeit gehen die meisten Experten davon aus, dass die EZB die Zinsen im Herbst weiter senken wird. Umstritten ist aber, ob es eine oder zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte sein werden. Die Entscheidung der EZB dürfte auch hier von den Auswirkungen der US-Zollpolitik abhängen. Tendenz: Je stärker die europäische Wirtschaft beeinträchtigt wird, desto wahrscheinlicher sind zwei Zinssenkungen. Mit der ersten rechnen Marktbeobachter bereits im September, mit einer möglichen zweiten im Dezember. Die nächste EZB-Sitzung findet am 11. September statt.