Sinkende Zinsen, steigende Aktienkurse: Anlegerinnen und Anleger erlebten 2024 ein Wechselbad der Gefühle. Am Aktienmarkt ging es zum Teil steil nach oben. Der Deutsche Aktienindex (Dax) erreichte im November mit gut 20.500 Punkten ein neues Allzeithoch. Gleichzeitig senkte die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Jahr vier Mal ihre Leitzinsen. Daher bröckelten auch die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld immer weiter ab. Doch wie geht es in diesem Jahr weiter mit Zinsen und Aktienkursen? Und was bedeutet das für Anlegerinnen und Anleger? Ein Überblick.
Aktien: nach oben – aber nicht mehr so schnell
Fast 19 Prozent hat der Dax 2024 dazu gewonnen. Der Start ins neue Jahr dagegen verlief schleppend: Der deutsche Leitindex stieg zwar leicht. Er arbeitete sich aber schwer an der Marke von 20.000 Punkten ab. Glaubt man den Experten-Prognosen, dann könnte es 2025 so weiter gehen. So haben etwa die überregionalen (Wirtschafts-) Zeitungen FAZ und Handelsblatt jeweils eine Reihe von Banken und Fondsgesellschaften nach ihren Prognosen für die Börsenentwicklung 2025 gefragt. Tenor: Es geht nach oben, aber langsamer als im vergangenen Jahr. Das macht auch die folgende Tabelle deutlich:
Prognosen 2025: Das sagen Banken für Dax und Co. voraus
DAX
Euro Stoxx 50
Dow Jones
S&P 500
Stand Ende 2024¹
19.909
4.869
42.573
5.907
Prognosen für Ende 2025:
Allianz SE
21.650
5.350
47.750
Bayern LB
20.500
5.000
6.300
Deka Bank
21.800
5.150
48.100
Deutsche Bank
20.500
4.950
6.500
DZ Bank
21.500
5.200
6.900
Helaba
20.500
5.050
46.500
ING
20.700
5.070
46.500
LBBW
20.000
4.900
47.000
Unicredit/HVB
21.000
5.200
6.800
Union Investment
21.000
5.100
48.000
¹Schlusskurse vom 30.12.2024; Quelle: Angaben der Banken, FAZ, Handelsblatt, eigene Recherche
Demnach sehen die meisten in der Tabelle aufgeführten Institute den Deutschen Aktienindex Ende 2025 bei 20.000 bis 21.000 Punkten. Das wäre ein Plus zwischen einem und gut fünf Prozent. Am optimistischsten ist die Deka-Bank: Das Wertpapierhaus der Sparkassen traut dem deutschen Leitindex 21.800 Punkte zu – gut neun Prozent mehr als Ende 2024.
Deutlich optimistischer sind die Geldhäuser für die USA. Beim US-Leitindex Dow Jones etwa liegen die Schätzungen in der Tabelle zwischen plus neun und knapp 13 Prozent. Dass die Geldhäuser insgesamt etwas vorsichtiger bei den Aktienmärkten sind, hat vor allem mit der Unsicherheit zu tun, die die Präsidentschaft von Donald Trump mit sich bringt: Die Gefahr weltweiter Handelskonflikte könnte die Aktienmärkte bremsen, glauben die Experten.
Insgesamt soll es aber hoch gehen – und das liegt vor allem an weiter sinkenden Zinsen. Die sind gut für die Börsen, weil sie Aktien im Vergleich zu Zinsanlagen attraktiver machen.
Auch 2025 dürfte die EZB mehrfach die Zinsen senken. Die Deutsche Bank etwa sagt für 2025 vier Zinsschritte nach unten à 0,25 Prozentpunkte voraus: Am Jahresende liege dann der Einlagensatz der EZB bei 2,00 Prozent. Der Einlagenzins ist entscheidend für die Entwicklung der Zinsen bei Tagesgeld und Festgeld. Er beträgt derzeit 3,00 Prozent. Auch die Commerzbank und die Hessische Landesbank sehen den Satz Ende 2025 bei zwei Prozent. Die genossenschaftliche DZ Bank und die Hypovereinsbank-Mutter Unicrèdit rechnen sogar mit 1,75 Prozent zum Jahresende.
Tagesgeld- und Festgeld-Anleger müssen sich also weiter auf sinkende Zinsen einstellen. Bereits im vergangenen Jahr war der Zins für Tagesgeld und Festgeld deutlich runter gegangen. Für einjähriges Festgeld etwa gab es laut Biallo-Index – dem Durchschnitt aller bei Biallo gelisteten überregionalen Angebote – Anfang 2024 noch 2,53 Prozent. Im Dezember waren es durchschnittlich nur noch 1,83 Prozent. Allerdings: Die besten Anbieter bieten noch immer deutlich mehr, wie der Festgeldvergleich von biallo.de zeigt:
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 14.01.2025
Aktien oder Zinsen – am besten beides
Sparerinnen und Sparer, die nur auf Tagesgeld und Festgeld vertrauen, sollten jetzt überlegen, wann Sie ihr Geld wieder benötigen – und es dann möglichst bald für diesen Zeitraum fest anlegen. Denn mit den weiteren Zinssenkungen der Notenbank werden auch die Sparzinsen nach unten gehen. Derzeit zahlen die besten Anbieter bei zwei-, drei- und fünfjährigen Festgeld noch immer um die drei Prozent pro Jahr und mehr.
Wer auf einen Teil seines Geldes noch länger verzichten kann, also etwa zehn Jahre oder mehr, der sollte Aktien in Betracht ziehen. Biallo.de rät dabei zu einem weltweit anlegenden börsennotierten Indexfonds (ETF) auf Aktienindizes wie den MSCI World oder den MSCI All Country World. Die Investition in einen solchen ETF können Sie mit Tagesgeld und Festgeld kombinieren – so wie es etwa die Stiftung Warentest mit ihrem Pantoffel-Portfolio rät oder auch biallo.de mit unseren ETF-Portfolios.
Der Vorteil dieser Kombination: Die Zinsanlage bietet Sicherheit, falls es bei den Aktien einmal nach unten geht. Der ETF kann dagegen langfristig bessere Renditen liefern. In den ETF können Sie dabei einen einmaligen Betrag stecken oder über einen ETF-Sparplan monatlich eine bestimmte Summe investieren. Um das zu tun, benötigen Sie ein Depot. Den passenden Anbieter finden Sie in unserem Depottest und in unserem Depotvergleich:
Hat als Redakteur in mehreren (Wirtschafts-) Redaktionen gearbeitet – unter anderem beim Anlegermagazin Börse Online, bei der Münchner Abendzeitung, der Schwäbischen Zeitung und der Nachrichtenagentur epd. Der promovierte Ökonom schreibt vor allem über Anleger- und Verbraucherthemen. Vor seinem Wechsel zu Biallo.de war er für die Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung tätig.