

- Basiszins: 2,40%


- Basiszins: 2,40%


- Basiszins: 2,10%
- Aktionszins: 2,90% - gültig bis 19.06.2025
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag Ihre Leitzinsen erneut gesenkt. Der für die Zinsen beim Tagesgeld und beim Festgeld wichtige Einlagenzins der EZB liegt jetzt bei 3,25 Prozent. Es ist bereits die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Wir zeigen, wie sich die letzten Zinssenkungen ausgewirkt haben, was die aktuelle Senkung bedeutet und welche Finanzentscheidungen sich für Anleger, Immobilienkäufer und Kreditnehmer jetzt lohnen könnten.
Der EZB-Leitzins ist am Donnerstag um weitere 0,25 Prozentpunkte nach unten gegangen. Mit der Zinssenkung hatte zuvor die Mehrzahl der Experten gerechnet. Seit Juni hat die EZB ihre Leitzinsen drei Mal gesenkt.
Die EZB begründet die jetzige Zinssenkung mit der rückläufigen Inflation. Die Daten zeigten, "dass der Disinflationsprozess gut voranschreitet", heißt es in einer Mitteilung. Die Notenbank rechnet nun damit, dass Teuerung in den kommenden Monaten noch einmal anzieht, "bevor sie im Laufe des nächsten Jahres auf den Zielwert zurückgeht". Dieser Wert liegt bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent. Ob es in diesem Jahr weitere Zinssenkungen geben wird, ließ die Notenbank offen. Experten gehen von moderaten Zinssenkungen aus.
Hintergrund: Die Inflation lag im September laut Eurostat-Schätzung in der Eurozone bei 1,8 Prozent. Sie ist also erstmals seit Jahren wieder unterhalb des EZB-Ziels. Genau wie die EZB auf zu hohe Inflationsraten üblicherweise mit Zinserhöhungen reagiert, muss sie bei einer zu niedrigen Teuerungsrate ihre Zinsen senken.
Was bisher geschah: Besonders bei den längeren Festgeldlaufzeiten sind die Zinsen schon zu Jahresbeginn gesunken. Bei einjährigem Festgeld waren sie vergleichsweise stabil. Grund dürfte sein, dass kurzfristiges Festgeld sich eher am aktuellen Zinsumfeld orientiert, langlaufende Festgelder eher an der erwarteten künftigen Zinsentwicklung. Die Folge: Kurzlaufende Festgelder warfen dieses Jahr oft deutlich bessere Zinsen ab als langlaufende:
Quelle: Biallo-Index; Stand 15.10.2024.
Als es im Juni zur ersten EZB-Zinssenkung kam, sind dagegen die Zinsen für kurzlaufende Festgelder stärker gesunken. Die Tagesgeldzinsen wiederum hielten sich das ganze Jahr über recht stabil. Allerdings sind nach den EZB-Zinssenkungen jeweils die Spitzenzinsen im Tagesgeld-Vergleich von biallo.de gesunken – zuletzt von 3,80 auf 3,70 Prozent.
Das können Sie jetzt tun:
Geht es so weiter, dürften nach dem Zinsentscheid erneut besonders die Zinsen für kurz laufende Festgelder und die Spitzenzinsen für Tagesgeld sinken. Hier lohnt es sich also, so früh wie möglich abzuschließen.
Langfristiges Festgeld erscheint derzeit wenig attraktiv. Erstens gibt es weniger Zinsen als für kurzfristige Anlagen. Zweitens erlauben es lange Laufzeiten nicht, auf künftig womöglich wieder steigende Zinsen zu reagieren.
Um sich gegen Zinsschwankungen abzusichern, und gleichzeitig vergleichsweise hohe Erträge zu bekommen, empfehlen wir beim Festgeld eine Treppenstrategie, also eine Kombination langer und kurzer Laufzeiten.
Wer kein Problem damit hat, Teile des Ersparten für zehn Jahre oder (besser) länger anzulegen, sollte über Fonds und ETF nachdenken. Über solche Zeitspannen relativieren sich kurzfristige Kursschwankungen und die langfristig hohen Renditen des Aktienmarkts können genutzt werden.
Was bisher geschah: Die Bauzinsen orientieren sich üblicherweise an den Kapitalmarktzinsen für Bundesanleihen und Pfandbriefe. Entsprechend sind sie auch schon frühzeitig – vor allem zum Jahreswechsel deutlich gefallen. Trotzdem ging es auch hier nach der ersten EZB-Zinssenkung im Juni nochmal Stück abwärts:
Quelle: Biallo-Index; Stand 15.10.2024.
Die Immobilienpreise dagegen steigen erst seit Kurzem wieder. Laut Statistischem Bundesamt haben sie im zweiten Quartal des Jahres gegenüber dem ersten um 1,3 Prozent zugelegt. Gegenüber im Vorjahr liegen sie noch 2,6 Prozent niedriger.
Das können Sie jetzt tun:
Ein Immobilienkauf gehört zu den wichtigsten und kompliziertesten Finanzentscheidungen im Leben. Dabei kommt es längst nicht nur auf die Zinsen an. Sollten Sie aber bereits alle wichtigen Fragen geklärt haben, gibt es keinen Grund, auf weiter sinkende Zinsen zu warten. Die Zinssenkung diese Woche sollte in den Bauzinsen schon eingepreist sein. Weitere Zinssenkungen dürften mit wieder steigenden Immobilienpreisen einhergehen.
Bei Anschlussfinanzierungen besteht keine Eile. Solange das Zinsniveau weiter absinkt und kein erneuter Anstieg absehbar bleibt, wird es eher günstiger.
Was bisher geschah: Auch die Zinssätze für gewöhnliche Verbraucherkredite sind im Jahresverlauf gesunken, allerdings eher geringfügig von 8,73 Prozent effektiv im Januar auf voraussichtlich 8,27 Prozent im August. Das geht aus den Zahlen der Bundesbank hervor. Zum Vergleich: Im August 2022 zahlten Verbraucher im Schnitt nur 6,33 Prozent pro Jahr.
Das sollten Sie jetzt tun:
Wer mit dem Kredit noch warten kann, sollte damit keinen Fehler machen. Bei den Kreditzinsen dürfte es weiter abwärtsgehen. Ein Niveau wie vor zwei Jahren ist längst noch nicht wieder erreicht.
Wer im vergangenen Jahr einen Kredit aufgenommen hat, für den könnte eine Umschuldung schon jetzt interessant sein. Das ist bei Verbraucherkrediten jederzeit nämlich möglich. Manche Banken verlangen dafür eine Gebühr, die Vorfälligkeitsentschädigung. Diese darf aber höchstens ein Prozent der Restschuld betragen. Je größer der Zinsunterschied zwischen altem und neuem Kredit, desto eher lohnt sich die Umschulung.