Warum gibt es an der Börse Kursschwankungen?
Schwankungen sind an der Börse völlig normal. Manche sind logisch nachvollziehbar, so etwa die Mechanismen von Angebot und Nachfrage: Gibt es viel Nachfrage bei einem geringen Angebot, steigen die Preise. Umgekehrt fallen sie, wenn es ein großes Angebot bei wenig Nachfrage gibt. Politische Entscheidungen, Krieg, Lieferengpässe oder ein plötzlicher Hype nach einem Produkt beeinflussen die Börsenkurse.
Beispiel: Hat ein Unternehmen ein neues erfolgversprechendes Produkt auf den Markt gebracht, kann das den Kurswert der entsprechenden Unternehmensaktie erheblich nach oben treiben. Floppt das Produkt kurz darauf, schlägt der Kurs nach unten aus. Gibt es einen vielversprechenden Personalwechsel an der Unternehmensspitze, klettert der Kurs wieder nach oben. Ein kleiner Skandal bei der Unternehmensführung sorgt wieder für einen Kursausschlag nach unten. Das sind Beispiele für große Kursausschläge. Daneben gibt es viele weitere, oft auch kleine, kaum nachvollziehbare Faktoren, die für Kursschwankungen an der Börse sorgen.
- Biallo-Lesetipp: Neben dem Grundwissen darüber, wie der Wertpapierhandel funktioniert, können die Kennzahlen zu Unternehmen und Aktien dabei helfen, das richtige Investment zu finden. In einem weiteren Ratgeber stellen wir Ihnen die wichtigsten Kennzahlen für Aktien und Börse vor. Bevor Sie Vermögen investieren, sollten Sie eine individuell passende Anlagestrategie aufwählen. Das hilft, die Auswahl eines Anlageportfolios dauerhaft sinnvoll zu gestalten.
Was bedeutet Volatilität für Geldanleger?
Für Anleger ist die Volatilität Chance und Risiko zugleich. Wer eine Aktie kauft, wenn der Kurs gerade deutlich nach unten ausschlägt, und bei einem Ausschlag nach oben verkauft, macht natürlich ein gutes Geschäft. Damit das einigermaßen klappt, braucht man jedoch Wissen und Glück. Schwanken Kurse stark, können Anleger auch leicht den falschen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf erwischen.
Volatilität gilt deshalb auch als Risikokennzahl. Einerseits gibt es die historische Volatilität. Sie beziffert die Schwankungsbreite in der Vergangenheit. Sie bedeutet für Anleger aber natürlich keine Sicherheit, dass dies auch künftig so sein wird. Die implizite Volatilität ist hingegen in die Zukunft gerichtet. Sie orientiert sich an den Optionspreisen am Terminmarkt und bildet somit die Erwartungen am Markt ab.
Aktien gelten allgemein als volatiler als zum Beispiel Anleihen. Eine verhältnismäßig geringe Volatilität weisen beispielsweise Immobilienfonds auf. Zudem gibt es spezielle Fonds und ETFs mit einer geringen Schwankungsbreite. Anleger können die Volatilität einer Anlage als Orientierung nutzen. Anlageformen mit einer niedrigen Volatilität eignen sich für defensive Anlagestrategien. Mit ihnen lässt sich Stabilität ins Depot bringen. Stark volatile Anlagen ermöglichen größere Renditechancen – aber eben auch höhere Risiken.