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Geldanlage Gold

Goldsparpläne: Welche Anbieter bieten sinnvolle Anlagen in Gold?

Horst Biallo
Redakteur & Gründer
Aktualisiert am: 03.12.2020

Auf einen Blick

  • In unsicheren Zeiten setzen Menschen eher auf wertbeständige Anlagen. Vom Goldkauf versprechen sich viele Sicherheit und Schutz vor Geldentwertung.
  • Goldsparpläne bieten die Möglichkeit, mit regelmäßigen Raten Geld in das goldene Edelmetall zu investieren. Mit einem solchen Sparplan kann man Negativzinsen umgehen und von Steuerfreiheit profitieren.
  • Bei der Auswahl eines Sparplans sollten Verbraucher allerdings genau darauf achten, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt. Wir haben Anbieter für Sie verglichen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was sagen Verbraucherschützer zu Goldsparplänen?
  2. Was ist ein Goldparplan?
  3. Wie funktioniert ein Goldsparplan?
  4. Ist ein Goldsparplan sinnvoll?
  5. Worauf sollten Sie bei der Auswahl des Goldsparplans achten?
  6. Goldsparpläne im Vergleich 
  7. Goldsparplan-Anbieter

"Jeder Kauf bedeutet einen Tausch von Geldwert in Sachwert. Das ist wichtig, denn Gold – im Gegensatz zu Geldwerten – unterliegt als Sachwert keinem Bonitätsrisiko. Gleichzeitig schützen Sachwerte nachweislich vor Inflation", sagt ein Sprecher der Degussa Goldhandel GmbH. "Deshalb bieten Goldsparpläne einen wirksamen Schutz vor Geldentwertung. Aufgrund der regelmäßigen Einzahlungen kaufen Goldsparplankunden langfristig zu einem günstigen Durchschnittspreis, nutzen also den sogenannten Cost-Average-Effekt. Auf Sicht profitieren sie dadurch sogar von vorübergehend niedrigen Goldpreisen."

Biallo News

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Eine Sprecherin der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) erläutert die Vorteile von Gold als Beimischung zum Vermögens-Portfolio: "Gold gilt als Krisenwährung. Es bewahrte in der Vergangenheit langfristig die Kaufkraft. Obwohl auch Gold im Preis schwankt, hat es seine Stabilität in den letzten Jahrhunderten stets bewiesen." Im Gegensatz zu Papiergeld habe Gold einen "inneren Wert" und kann nicht künstlich hergestellt werden. "Das bedeutet, dass hier nicht nur eine aufgeprägte Zahl den Preis angibt, sondern das Edelmetall selbst einen inneren Wert besitzt."

Entwicklung des Goldpreises

Noch ein kritischer Einwand: Der Goldpreis kann zwar steigen, er kann dagegen auch kräftig fallen. Sehen wir uns aber mal die Entwicklung des Preises einer Unze Gold in den vergangenen zehn Jahren an.

Grafik zur Entwicklung des Goldpreises in den vergangenen zehn Jahren

Goldpreis je Feinunze in Euro; Stand: 06.11.2020

Je nachdem, wann man eingestiegen und wieder ausgestiegen ist, kann es beim Verkauf zu einem Gewinn oder Verlust gekommen sein. Generell gilt jedoch: In unsicheren Zeiten neigen Menschen eher dazu, auf Wertbeständiges zu setzen. Das führt zu höherer Goldnachfrage und daher auch zu steigenden Preisen. Die Corona-Pandemie und andere Dinge werden diese Unsicherheit sicher in den nächsten Monaten weiter anheizen, sodass ein steigender Goldpreis wahrscheinlicher ist, als dass dieses Edelmetall an Wert verliert.

 

Was sagen Verbraucherschützer zu Goldsparplänen?

Verbraucherschützer sehen grundsätzlich den Kauf von Gold durchaus kritisch. Lassen Sie uns deren Argumente kurz ansehen. Ein wichtiger Grund, der dagegen spricht: Edelmetalle werfen keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen oder Dividenden ab. Das ist bei einer Investition in FestgeldTagesgeld, Aktien, Fonds oder auch Genossenschaftsanteile (meistens) anders. Nur haben wir gerade Niedrigzinszeiten. Und mit Zinsen ist es bei vielen Geldanlageformen auch nicht so weit her. Zudem gibt es unter den Goldhändlern auch zwielichtige Gestalten. Hierzu erklärt Katharina Lawrence, Anlageexpertin der Verbraucherzentrale Hessen: "Sie sollten bedenken, dass Goldsparpläne keine Verzinsung oder Dividenden bieten und die Goldpreisentwicklung nicht vorhersehbar ist. Weiterhin empfehle ich, die Gesamtkosten im Auge zu behalten. Neben Ankaufsgebühren fallen meist Depot- und Bearbeitungsgebühren an sowie teilweise auch Lagerkosten.“

 

Was ist ein Goldparplan?

Wenn Sie mit regelmäßigen Raten ihr Geld in das goldene Edelmetall investieren wollen, bieten Banken, Sparkassen oder Finanzvermittler – aber auch Edelmetallhändler – Sparplanmodelle an. Dabei profitieren Sie im Idealfall von steigenden Goldpreisen, erhalten jedoch im Gegensatz zu klassischen Sparplänen keine Verzinsung.

 

Wie funktioniert ein Goldsparplan?

In der Regel funktionieren die Goldsparpläne wie folgt: Sie wählen eine bestimmte monatliche Sparrate, meistens ab 50 Euro aufwärts, und legen fest, in welches Goldprodukt investiert werden soll. Es muss sich dabei um Anlagegold handeln – mit einem Mindestgehalt von 995/1000, bei Goldmünzen von 900/1000. Der Goldkauf ist von der Mehrwertsteuer befreit. Mit jeder Zahlung werden Sie Teileigentümer am anvisierten Edelmetallstück. Haben Sie die Summe angespart, die nötig ist, um das Goldstück zu erwerben, wird die Kauforder ausgelöst. Entweder sendet man Ihnen die Münze oder den Barren nach Hause oder das Gold wird im Tresor der Bank oder des Händlers für Sie aufbewahrt.

Kann ich einen Sparplan unterbrechen?

Das geht bei fast allen Anbietern ohne Problem. Man kann die monatliche Sparrate aussetzen oder auch erhöhen. Bei den meisten muss aber eine Mindestgröße von meisten 50 Euro in Monat eingehalten werden. Manche Anbieter sagen auch, dann man einen Sparplan ab 1,00 Euro einrichten kann. Zu klein sollte der monatliche Betrag aber nicht sein, den Sie in Gold investieren.

Biallo Festgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 5.000 €, Anlagedauer: 12 Monate, Sicherheit: . Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter
Zinssatz / Zinsertrag
Bewertung
S&P Länderrating
Anbieter
Zinssatz / Zinsertrag
3,10% /
155
Bewertung
S&P Länderrating
AAADeutschland
Zum Anbieter*
Anbieter
Zinssatz / Zinsertrag
3,00% /
150
Bewertung
S&P Länderrating
AAASchweden
Zum Anbieter*
Anbieter
Zinssatz / Zinsertrag
2,80% /
140
Bewertung
4,3/5
S&P Länderrating
AAASchweden
Zum Anbieter*
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 04.12.2024

 

Ist ein Goldsparplan sinnvoll?

Niemand sollte mehr als zehn oder maximal 20 Prozent seines Vermögens in Gold anlegen. Wer darunter bleibt und monatlich spart, macht sicher nichts verkehrt. Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fasst die wichtigsten Punkte, die Sie vor Abschluss eines Goldsparplans berücksichtigen sollten, so zusammen: "Goldsparpläne ermöglichen es Anlegern grundsätzlich, auch mit kleineren monatlichen Beträgen anteilig Gold zu erwerben. Hier empfiehlt sich – wie sonst auch – ein Vergleich verschiedener Anbieter. Dabei sollten Interessierte insbesondere darauf achten, wer das Gold wo einlagert und wie es gesichert beziehungsweise versichert ist."

Ferner sollte geklärt werden, ob es Mindestlaufzeiten gibt und ob – oder zu welchen Bedingungen – zu einem späteren Zeitpunkt eine Übersendung des Goldes möglich ist. "Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die anfallenden Kosten und Gebühren des Goldsparplans", betont Scherfling. "Anleger sollten teure Produkte meiden und die Seriosität des Anbieters prüfen. Aus Sicht der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sollte Gold bestenfalls eine Beimischung sein und fünf bis maximal zehn Prozent des Vermögens nicht übersteigen.“

 

Worauf sollten Sie bei der Auswahl des Goldsparplans achten?

Auf die Gesamtkosten achten

Die Verbraucherzentrale rät, die Kosten und Gebühren genau unter die Lupe zu nehmen. Bearbeitungs- und Einrichtungsgebühren beim Kauf, regelmäßige Lagerkosten und mögliche Transportkosten bei Kaufabsichten sind ins Kalkül zu ziehen. Darüber hinaus sollten Sie bedenken, dass Sie das physische Gold unterbringen müssen, beispielsweise in einem Banktresor. Einige Anbieter berechnen keine Gebühren für Versicherung und Lagerung, andere rufen enorme Summen ab – zu Lasten Ihrer Renditechance. Ein Gebührenvergleich ist daher unerlässlich.

Prüfen Sie die Höhe des Aufgelds beim Goldsparvertrag

Beim Kauf des Goldes wird fast immer ein Aufgeld berechnet, manchmal noch zusätzliche Kosten. Vor Abschluss des Sparvertrags sollten Sie die Höhe des Aufgelds prüfen und mit anderen Anbietern vergleichen, da es hierbei extreme Unterschiede gibt. Es gibt Goldsparpläne, die sich ausschließlich auf kleinere Barren fokussiert haben. Diese sind auf den ersten Blick günstig, aber im Vergleich zu größeren Barren teurer. Solche Goldsparverträge sollten Sie möglichst meiden.

Goldmünzen oder Barren – was ist besser?

Man kann bei seiner Bank oder Sparkasse oder direkt bei einem Goldhändler Münzen oder Barren kaufen. Dabei gilt grundsätzlich: Je kleiner die Einheit ist, desto weniger Gold bekommt man für sein Geld. Es ist eben aufwendiger, eine kleine Goldmünze herzustellen und zu prägen als einen Barren. Wenn Sie sich hier informieren wollen, empfehlen wir die Internetseite www.gold.de. Dort erfahren Sie unter anderem auch, wo Sie bei überprüften, seriösen Händlern die einzelnen Stücke am günstigsten kaufen können.

Für einen Barren spricht der niedrigere Preis, für Münzen die höhere Flexibilität. Wer mal zwischendurch Geld braucht, kann leichter die eine oder andere Münze versilbern. Experten raten daher, zumindest ein paar Münzen für Notfälle im Bestand zu haben.

Prüfen Sie die Höhe der Lagerkosten

Sie sollten nur geringe Mengen an Gold bei sich zu Hause haben. Ein guter Tresor kostet Geld und die Verwahrung im Safe einer Bank und Sparkasse ist auch nicht billig. Daher empfiehlt es sich, das Gold vom Händler, bei dem sie es kaufen, auch verwahren zu lassen. Das kann günstig sein, also deutlich unter einem Prozent des Wertes oder auch teuer, nämlich bis zu drei und mehr Prozent im Jahr. Bedenken Sie auch, wo es verwahrt wird. Liegt es im Ausland, kommen Sie sicher schwieriger daran als wenn es in Deutschland für Sie sicher aufgehoben wird.

Prüfen Sie den Anbieter

Die Verbraucherzentralen warnen vor unseriösen Anbietern. Deshalb ist vor Abschluss eines Sparvertrages genau zu prüfen mit wem man es zu tun hat. Denn das Gold halten Sie vorerst nicht in den Händen und können daher nicht abwägen, ob ihr Geld auch tatsächlich in das Edelmetall investiert wurde.

"Wir haben sogar Fälle, in denen Haustürgeschäfte abgeschlossen wurden mit horrenden Vermittlungskosten", berichtet Katharina Lawrence. "Bei solchen unseriösen Anbietern ist nicht nachprüfbar, ob das angesparte Geld tatsächlich in Gold investiert wird." Achten Sie weiterhin darauf, dass Ihr Vertragspartner das eingelagerte Gold als Sondervermögen aufführt. Dann fließt es im Fall der Fälle nicht in die Insolvenzmasse, sondern steht den Anlegern zu.

Fachliche Beratung ist zu empfehlen 

"Idealerweise verfügen Goldsparpläne über verschiedene Goldprodukte als Sparziel, und ganz entscheidend ist natürlich, dass im Rahmen des Goldsparplans auch tatsächlich physisches Gold erworben wird, und nicht nur Papiergold in Form von Ansprüchen", heißt es von Degussa Goldhandel. "Weiterhin sollten Käufe beziehungsweise Verkäufe handelstäglich und nicht nur zu bestimmten Terminen – etwa einmal in der Woche – stattfinden, und die Lagerung des Sparplanbestandes sollte voll versichert als Eigentum der Kunden erfolgen."

Die Sprecherin der Deutschen Vermögensberatung AG rät: "Idealerweise sollten Anleger vor einer Investmententscheidung wissen, welche Anbieter, Produkte und unterschiedliche Konditionen es gibt und welche Variante davon den eigenen Wünschen entspricht. Dies benötigt allerdings, neben dem nötigen fachlichen Know-how, auch einen guten Marktüberblick und viel Zeit, sich mit den Details auseinanderzusetzen. Für den Einzelnen ist dies in der Regeln so nicht machbar." Sie empfiehlt deshalb eine professionelle, persönliche Beratung und erklärt weiter: "Bei der Deutschen Vermögensberatung schauen die Finanzexperten dabei nicht nur auf die Ziele und Wünsche der Kunden, sondern achten auch darauf, dass die empfohlenen Maßnahmen zur gesamten Lebenssituation und den möglicherweise bereits bestehenden Anlagen oder Verpflichtungen passt. Denn schließlich sollte die persönliche Finanz- und Vorsorgestrategie kein Stückwerk, sondern möglichst aus einer Hand maßgeschneidert sein."

Im Folgenden stellen wir nur seriöse Firmen und deren Goldsparpläne vor. Alle sind relativ günstige Anbieter mit niedrigen Aufschlägen beim Kauf und geringen Lagerkosten.

Zum Vergleich: Die Aureus Golddepot GmbH nimmt für Ihren Goldsparplan B-plus 5,5 Prozent Aufschlag plus 1,5 Prozent auf das Sparziel. Es wird eine Mindestsparzielsumme von 5.000 Euro verlangt und zudem kassiert man beim Kunden 1,5 Prozent des Wertes für Lager- und Verwaltungskosten.

 

Goldsparpläne im Vergleich 

In der nachfolgenden Tabelle finden Sie elf Goldsparpläne verschiedener seriöser Anbieter.

 Anbieter

(Sparbetrag)

Aufschlag Lagerkosten/Jahr Kosten bei Verkauf
Buillon Vault

(Sparbetrag: ab 1,00€)

0,05 bis 0,50%, plus 0,30% bei Nutzung von Auto-Invest  0,12%, mind. 48 p.a. 0,05 bis 0,50%, je nachAnlagesumme
Degussa Goldsparen

(Sparbetrag: ab 50,00€)

ca. 1,50% 0,48% 19,00 €
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte

(Sparbetrag: ab 1,00€)

nein 0,96 % p.a. keine Gebühren
EUWAX Gold Sparplan

(Sparbetrag: ab 25,00€)

1,50% keine 4,95€, 0,25% Provision (gesamt zw. 9,95 € und 69,00 €)
Geiger

(Sparbetrag: ab 25,00€)

8% 1,00% 0,70%
GoldRepublik

(Sparbetrag: ab 50,00€)

0,50% 0,605% 1,00%
Ophirum TRESORGOLD

(Sparbetrag: ab 1,00€)

ca. 5,80% 0,5 % p.a.(mind. 3,90 € im Quartal) keine Angaben
Pro Aurum VR-Goldsparplan

(Sparbetrag: ab 1,00€)

0% bei Direktkauf, bis 5,0% bei Kauf über VR Bank 0,40 bis 0,75%, je nach Depotwert keine Gebühren
Reisebank

(Sparbetrag: ab 25,00€)

je nach VR-Bank 0,0375% keine Angaben
Solit*

(Sparbetrag: ab 50,00€)

2,00% 1,60% 1,50%
Xetra Goldsparplan

(Sparbetrag: ab 25,00€)

1,50% 0,0357% 0,40%

*2,5% Einrichtungskosten, 12 Mon. Mindestlaufzeit, 2.000 € Mindestsparsumme

Quelle: Biallo.de; nach eigener Recherche; Stand: November 2020

Sie möchten weitergehende Informationen zum Thema Goldsparpläne und den einzelnen Anbietern? Dann laden Sie sich doch die ausführliche Version unseres Goldsparplan-Ratgebers als PDF-Datei herunter.

Über den Redakteur & Gründer Horst Biallo

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Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.

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