





Fast drei von vier Deutschen machen sich Sorgen, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreicht. Und: Fast zwei Drittel befürchten, sich beim Lebensstandard im Alter deutlich einschränken zu müssen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deka, dem Wertpapierhaus der Sparkassen.
Die Yougov-Forscher befragten dazu mehr als 4.250 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren. Fast die Hälfte (47 Prozent) von Ihnen gab dabei an, unzufrieden mit ihrer finanziellen Absicherung fürs Alter zu sein. Bei Frauen ist die Unzufriedenheit besonders hoch (54 Prozent).
Tatsächlich ist das Einkommen von Frauen im Alter in der Regel deutlich geringer als bei Männern. Das liegt zum großen Teil an der geringeren gesetzlichen Rente. So erhalten Frauen je nach Bundesland im Schnitt zwischen gut 700 Euro und knapp 1.200 Euro staatliche Rente im Monat (siehe Grafik). Bei Männern sind es knapp 1.300 bis fast 1.450 Euro.
Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag (in Euro) nach Bundesland 2022.
Wegen der oft niedrigen gesetzlichen Ruhestandsbezüge verwundert es nicht, dass in der Deka-Umfrage zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) angeben, privat fürs Alter vorzusorgen. Allerdings ist das am ehesten der Fall bei Menschen mit besseren Einkommen. So bilden rund drei Viertel der Befragten mit einem monatlichen Haushaltseinkommen zwischen 2.500 und 4.000 Euro zusätzliche Rücklagen fürs Alter. Bei den Haushalten mit einem Einkommen von unter 1.500 Euro sind es nur 38 Prozent.
Dies sei "besorgniserregend, da einkommensschwache Haushalte das höchste Risiko für Altersarmut aufweisen", sagt Elmar Gaugenrieder, Experte für private Vorsorge und Vermögensaufbau bei der Deka. Einkommensschwächere Haushalte vertrauen außerdem besonders selten auf die zusätzliche Altersvorsorge mit Wertpapieren – also etwa auf das Sparen mit Fonds oder ETFs. Dabei sei das Wertpapiersparen "bereits mit kleinen Beträgen und im Rahmen vermögenswirksamer Leistungen mit einem Arbeitgeberzuschuss und teilweise sogar staatlich gefördert möglich", so Gaugenrieder.
Lesen Sie auch: In einem ausführlichen Ratgeber verraten wir Ihnen sieben Tipps, um mit wenig Geld fürs Alter vorzusorgen. Außerdem können Sie bei uns lesen, welche Möglichkeiten es allgemein für das Sparen im Alter gibt – von der staatlich geförderten Vorsorge über die private Rentenversicherung und das ETF-Sparen bis zum Sparen mit einem Robo-Advisor.
Wie Sie im Alter leben möchten, diese Frage sollten Sie sich rechtzeitig stellen. Ob Senioren-WG, Mehrgenerationenhaus oder Gemeinschafts-Dorf – die Möglichkeiten altersgerechten Wohnens sind heute so spannend und vielfältig wie noch nie. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten alternativen Wohnformen fürs Alter und zeigen Ihnen, mit welchen Kosten und Förderungen dabei zu rechnen ist.
Doch auch die meisten Menschen mit höheren Einkommen sind vom ETF- oder Fondsparen offenbar noch nicht überzeugt. So verharre die Menge derer, die für die private Altersvorsorge Wertpapiere nutzen, seit Jahren auf niedrigem Niveau, so das Ergebnis der Umfrage: Aktuell ist es ein gutes Drittel. Ähnlich viele geben an, Fonds- oder ETF-Sparpläne gar nicht zu kennen.
Dabei ließen sich in der Vergangenheit gerade über längere Zeiträume mit einem ETF-Sparplan deutlich höhere Renditen erzielen als mit anderen Formen der Altersvorsorge. So zeigt etwa das sogenannte Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts: Wer dreißig Jahre lang – von Ende 1993 bis Ende 2023 – mit einem ETF-Sparplan in den weltweiten Aktienindex MSCI World investierte, erzielt im Durchschnitt pro Jahr eine Rendite von 8,5 Prozent. Wer seit damals (umgerechnet) monatlich 100 Euro angelegt hat, konnte sich Ende 2023 laut ETF-Rechner von Biallo.de über eine Gesamtsumme von fast 156.000 Euro freuen – vor Abzug der Kapitalertragsteuer.