

Auf einen Blick
Urlaubszeit – Einbruchszeit: Alle sieben Minuten dringen Einbrecher in eine Wohnung oder ein Haus ein – doch Ihr Zuhause muss nicht dazu gehören. Dieser Artikel zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie mit kostenlosen Sofortmaßnahmen, preiswerter Technik und staatlicher Förderung Einbrechern die Tour vermasseln und Ihr Eigentum zuverlässig schützen.
Jede wirksame Sicherung startet mit dem Bewusstsein, wie schnell und häufig Einbrecher zuschlagen. Knapp 80 000 Wohnungseinbrüche gab es bei uns im Jahr 2023 – 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der durchschnittliche Schaden: 3.500 Euro. Doch es gibt in diesem Zusammenhang auch eine gute Nachricht: Fast die Hälfte aller Einbrüche scheitern, einfach weil die Ganoven sich nicht schnell genug Zugang ins gut gesicherte Haus oder in die Wohnung verschaffen konnten.
Die schlechte Nachricht: Die andere Hälfte gelingt – und es wird eingebrochen. Die Ganoven benutzen in 70 Prozent aller Fälle Schraubenzieher, um Türen oder Fenster aufzuhebeln. Das ist die beliebteste Methode aller Einbrecher. Um diesen Herrschaften den Spaß zu verderben, gibt es viele Methoden. Und die müssen nicht einmal viel Geld kosten oder handwerkliches Geschick erfordern.
Mit diesen Null-Euro-Tipps machen Sie Ihr Zuhause sofort unattraktiv für Gelegenheitstäter.
Unbedingt beherzigen sollten Sie diese Ratschläge, die Berater von der Polizei immer wieder geben:
Schadensfall eingetreten? Eine aktuelle Inventarliste plus Fotos und Rechnungen besonders wertvoller Dinge erleichtert die Kommunikation mit der Hausratversicherung.
Kostenlose Beratung: Diese gibt es bei den polizeilichen Beratungsstellen der einzelnen Bundesländer. Sie informieren über die aktuell empfohlenen Sicherheitsstandards und führen Listen von anerkannten Fachfirmen für mechanische Sicherungseinrichtungen (www.polizei-dein-partner.de).
Ganoven wählen stets den Weg des geringsten Widerstands. Daher sind die Fenster und nicht die Türen deren beliebteste Einstiegsmöglichkeit. Das Glas einzuschlagen, macht aber zu viel Lärm. Daher wird man versuchen, die Fenster mit Brechstangen usw. aufzuhebeln. Müssen diese nicht ohnehin – zum Beispiel wegen höherer Energieeffizienz – ausgetauscht werden, sollten Sie sie unbedingt mit Sicherheitstechnik nachrüsten.
Das muss nicht einmal teuer sein. Im Fachhandel, aber auch in Baumärkten, werden bestimmte Fenstersicherungen wie Panzerriegel, Fenstergitter, abschließbare Fenstergriffe oder auch Rollladen-Sicherungen angeboten. Josef Moosreiner vom Bayerischen Landeskriminalamt rät: „Es sollten alle Fenster und Türen gesichert werden, die leicht zu erreichen sind. Das heißt, normalerweise das Erd- und Kellergeschoss und vielleicht noch die erste Etage, wenn diese etwa über ein Garagendach erreichbar ist.“
Scheitern die Ganoven an den Fenstern, nehmen sie sich die Türen vor, also die Haustür und noch häufiger Balkon-, Terrassen- oder Kellertüren.
Eine sehr effektive und dabei preisgünstige Methode, Türen vor Eindringen zu schützen, ist der Einbau von Panzerriegeln. Deren robuste Metallkonstruktion macht sie sehr widerstandsfähig gegen Einbruchversuche. Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich einen Sperrbügel anbringen. Vorteil: Die Tür lässt sich gefahrlos nur einen Spaltbreit öffnen und Sie verhindern das unbefugte Betreten der Wohnung.
Eine weitere preisgünstige Sicherheitslösung ist der nachträgliche Einbau von Zusatzschlössern. Sie werden an der Schließseite, also der Innenseite, der Tür angebracht. Diese sind mit einem Türzylinder versehen und von außen und innen abschließbar. Wenn Sie den vorhandenen Zylinder erneuern, können Sie für beide Schlösser einen gemeinsamen Schlüssel haben.
Moderne Sensorik ergänzt die Mechanik und warnt Sie sekundenschnell vor verdächtigen Bewegungen.
Sinnvoll und preisgünstig sind Überwachungskameras, die sich zum Beispiel per Smartphone steuern lassen. Diese installieren Sie im Haus, Garten oder Vorgarten. Bemerkt die Kamera eine ungewöhnliche Aktivität, werden Sie über das Internet sofort auf dem Handy benachrichtigt. Auf diese Weise verschaffen Sie sich schnell einen ersten Überblick über die Situation und kann im Notfall sofort die Polizei informieren. Sie sollten die Kamera so anbringen, dass sie nicht direkt sichtbar und auch nicht leicht erreichbar ist! Derartige Kameras gibt es für unter 100 Euro.
Noch komfortabler ist der Einbau einer Alarmanlage. Oft wird diese von Experten eingebaut, die auch die Überwachung übernehmen, wenn Sie im Urlaub sind. Schon allein das Vorhandensein von technischen Sicherheitsvorkehrungen, wie beispielsweise Kameras oder Lichtsirenen am Haus, schreckt viele Einbrecher ab und verhindert dadurch die Tat im Vorfeld.
Ihre Wunsch-Sicherheitslösung sprengt das aktuelle Budget? Mit einem Wohn- oder Ratenkredit lässt sich Ihr Vorhaben trotzdem realisieren. Nutzen Sie den Wohnkredit-Vergleich oder den Ratenkredit-Vergleich von biallo.de und finden Sie die besten Anbieter.
Hat es trotz aller Maßnahmen einen Einbruch gegeben, kommt Ihre Police für die Schäden auf. Sie sorgt für die Wiederbeschaffung der gestohlenen und beschädigten Gegenstände. Viele Versicherer übernehmen zudem die Kosten für den Tausch der Schlösser und die Reparatur der Schäden am Gebäude, die durch den Einbruch entstanden sind.
Haarig kann es werden, wenn die Ganoven kein traditionelles Schloss geknackt haben, sondern der Einbruch über Smartlock an der Tür erfolgt ist und keine Einbruchspuren vorhanden sind. Versicherungsmakler Oliver Mest gibt zwei Ratschläge: „Bevor man so etwas installieren lässt, würde ich mit meinem Versicherer klären, wie er dazu steht. Und vorsichtshalber würde ich im Flur eine Kamera installieren, mit der ich beweisen kann, dass tatsächlich jemand unbefugt bei mir eingedrungen ist.“
Der Staat beteiligt sich am Einbruchschutz – nutzen Sie Zuschüsse und zinsgünstige Kredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt dabei, die Immobilie sicherer zu machen. Von ihr bekommen Sie zinsgünstige Kredite bis 50 000 Euro. Gefördert wird der Einbau einbruchhemmender Fenster und Türen, aber auch von Alarmanlagen. Die KfW empfiehlt, dass Sie sich vor Ort kostenlos von der Polizei beraten lassen. Der aktuelle Zins für diesen „Kredit 159“ beträgt 2,30 Prozent.
Guter Einbruchschutz ist keine Frage des Budgets, sondern der Konsequenz: Wer heute einfache Routinen verinnerlicht und gezielt in mechanische sowie elektronische Helfer investiert, nimmt Einbrechern die entscheidenden Minuten und schützt Hab und Gut dauerhaft.
10-Punkte-Checkliste zum Abhaken:
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