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Auf einen Blick
Beim Versandriesen Amazon denken viele Verbraucherinnen und Verbraucher beim Onlineshopping an nichts Böses. Dennoch kann es Ihnen passieren, dass Sie eine Rechnung erhalten, obwohl Sie gar nichts bei Amazon gekauft haben. Bisher waren diese Rechnungen auf einen Datenmissbrauch zurückzuführen. Aber es waren auch gefälschte Amazon-Rechnungen im Umlauf.
Eine neue Masche von Kriminellen hat nun auch wieder mit Amazon zu tun. Genauer gesagt mit dem Amazon Marketplace. Über den Marketplace können Unternehmen Ihre Waren über die Amazon-Plattform verkaufen. Während Sie Fakeshops im Internet noch gut erkennen können, ist das bei Amazon nicht ganz so einfach. Denn bei der neuen Masche handelt es sich auch nicht direkt um Fakeshops.
Die neue Betrugsmasche ist besonders trickreich und kaum erkennbar. In einem ersten Schritt hacken Kriminelle die Zugänge von Shop-Betreibern, die unter anderem via Amazon Marketplace verkaufen. Dafür werden im Vorfeld Phishing-Mails versendet. Fallen die Shopbetreiber auf diese E-Mails herein, haben die Kriminellen Zugang zum Shop bei Amazon Marketplace.
Bisher erkannten Sie diese übernommenen Shops daran, dass plötzlich Artikel verkauft wurden, die gar nicht zu dem Shop gepasst haben. In der Regel handelte es sich um hochpreisige Produkte. So wurden etwa in einem Shop für Fotoapparate plötzlich Kühlschränke, Grafikkarten oder Rasenmäher verkauft.
Meist bekamen Sie hier trotz Stornierung Ihrer Bestellung eine Zahlungsaufforderung oder Sie wurden von Amazon weg auf eine E-Mail-Adresse gelockt, um den Zahlungsvorgang abzuschließen. Am Ende bezahlten die Opfer meist auf ein ausländisches Konto, erhielten aber keine Ware.
Bei der neuen Masche werden, wie oben bereits erwähnt, real existierende und gut bewertete Shops via Phishing-Attacke übernommen. Anschließend werden Waren in den Shop gestellt, die im Vergleich zum typischen Verkaufspreis eher günstig sind. Unter anderem geht es dabei auch um Produkte im niedrigen Preisniveau (Kickboard für 105 Euro statt 195 Euro oder Werkzeug für 35 Euro statt 55 Euro).
Wählen Sie solch ein günstiges Produkt aus, bezahlen Sie es wie gewohnt bei Amazon. Da die Täter den Shop übernommen haben, bekommen diese das Geld über die entsprechenden Auszahlwege von Amazon.
Im Anschluss bestellen die Betrüger die Ware bei einem Internethändler, der die Produkte via Rechnung versendet. Als Lieferanschrift wird Ihre Adresse angegeben. Die Rechnung geht per E-Mail an die Betrüger. Während Sie die bestellte Ware erhalten, ignorieren die Täter die E-Mail mit der Rechnung.
Da zunächst alles in Ordnung scheint, gibt es auch bei Amazon vorläufig keine negativen Rückmeldungen und der Shop fällt nicht weiter auf. Da der Internetshop aber auf sein Geld wartet, wird irgendwann eine Zahlungsaufforderung per Post an Ihre Anschrift gesendet. In der Regel erfolgt dies erst ein viertel bis ein halbes Jahr später.
Da Sie die vermeintliche Amazon-Ware ja schon bezahlt haben, können Sie mit der Rechnung nichts anfangen und wundern sich. Gegebenenfalls vermuten Sie sogar seitens des Internetshops Betrug. Doch hier kommt die Lösung meist erst, wenn Sie telefonisch Rückfragen stellen, wie es zu der Rechnung kommt.
Erhalten Sie eine Rechnung, die Sie absolut nicht einordnen können oder für die Sie die Ware schon bezahlt haben, sollten Sie aktiv werden. Nehmen Sie mit dem Shop Kontakt auf und fragen Sie, wie es zu der Rechnung kommt. Stellt sich die Betrugsmasche heraus, sollten Sie sofort eine Anzeige bei der Polizei erstatten.
Wir können an dieser Stelle nicht sagen, inwiefern der geschädigte Shop rechtlich gegen Sie als Warenempfänger bezüglich der ausgelieferten Waren oder offenen Rechnung vorgehen kann. Unter Umständen muss dies zivilrechtlich geklärt werden. In so einem Fall empfehlen wir Ihnen, einen Anwalt zu nehmen, der auf Internetbetrug spezialisiert ist.
Haben Sie bereits eine Mahnung erhalten, sollten Sie unbedingt aktiv werden. Haben Sie bereits Anzeige erstattet, können Sie sich mit der Vorgangsnummer beim Shop oder gegebenenfalls dem Inkasso-Unternehmen melden und sagen, dass Sie Opfer eines Betrugs geworden sind. Reagieren Sie nicht, kann sich ein Inkassoverfahren negativ auf Ihre Bonitätsabfragen auswirken.
Neben den Amazon-Kunden gibt es ein weiteres Opfer. Das sind die Shop-Betreiber, in deren Namen die Betrüger die Waren nun verkaufen.
Grundsätzlich sollten Sie Ihre Zugangsdaten für den Amazon Marketplace absichern. Nutzen Sie, wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Ihre Hard- und Software sollte auf einem aktuellen Stand sein. Mit einem guten Antivirenprogramm können etwa Phishing-Mails erkannt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie Anfragen von einem vermeintlichen Nutzer erhalten und Sie sich dann plötzlich in Ihren Shop einloggen sollen. Öffnen Sie die Links nicht und geben Sie keine Zugangsdaten nach Klick auf einen Link ein.
Sind Sie auf eine Phishing-Mail hereingefallen, sollten Sie sich sofort mit dem Support für Marketplace-Betreiber in Verbindung setzen und eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Oft ist eine Information auf der eigenen Homepage oder soziale Medien sinnvoll. So können Sie weitere Nutzer unter Umständen vor einem Schaden bewahren.
Doch neben den Kunden und den Shopbetreibern gibt es ein weiteres Opfer. In dem Fall sind das die Internetshops, bei denen die Kriminellen die Ware bestellt haben und die kein Geld erhalten.
Damit Sie auf weitere Betrugsmasche nicht hereinfallen, empfehlen wir Ihnen, unsere Ratgeber aus unserer Verbraucherwelt zu lesen. Außerdem können Sie unseren kostenlosen Newsletter abonnieren.