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Verbraucherschutz

Betrug mit Kreditkarten – so schützen Sie sich

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 09.06.2023

Auf einen Blick

  • Ihre Kreditkartendaten sind für Kriminelle Geld wert. Deshalb lassen sich Betrüger immer neue Methoden einfallen, wie sie an Ihre Kreditkartendaten kommen.
  • Sie sollten wissen, wie Sie Ihre Kreditkartendaten am besten schützen.
  • Was können Sie tun, wenn Sie auf einen Betrug hereingefallen sind?
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Diese Betrugsmethoden bei Kreditkarten gibt es
  2. Fies: Kartenlesegerät mit Malware infiziert
  3. Paketankündigung per E-Mail führt in Abofalle
  4. Smishing-SMS fragen Daten der Kreditkarte ab
  5. Betrug vorbeugen – aber wie?
  6. So können Sie sich technisch schützen
  7. Daten eingegeben – und nun?

Immer wieder versuchen Kriminelle über die verschiedensten Tricks an Ihre Kreditkartendaten zu gelangen. Eine Methode sind Phishing-Mails im Namen der Banken und Kreditinstitute. Relativ alt, aber dennoch sehr aktuell, sind Smishing-SMS. Diese werden wahllos an Nummern versendet, in der Hoffnung, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Nachricht hereinfallen. Doch auch über infizierte Kartenlesegeräte im Handel wurden schon ahnungslose Kreditkartennutzer betrogen.
Damit Sie auf den Betrug nicht hereinfallen, zeigen wir Ihnen hier die neuesten Methoden der Kriminellen. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie sich vor dem Betrug schützen können. Zudem geben wir Ihnen Hinweise und Tipps, was zu tun ist, falls Sie auf eine Fake-Nachricht hereingefallen sind. Denn dann zählt jede Minute, damit Sie keinen finanziellen Schaden erleiden.

 

Diese Betrugsmethoden bei Kreditkarten gibt es

Früher wurden Portemonnaies gestohlen, in der Hoffnung, dass sich die PIN für die Kreditkarte ebenfalls in der Geldbörse befindet. Auch wenn es diese Methode heute immer noch gibt, gehen die Betrüger auch mit der Zeit. Mittlerweile wird versucht, die Daten digital abzugreifen.

 

Fies: Kartenlesegerät mit Malware infiziert

Im Alltag wird immer mehr auf kontaktloses Bezahlen gesetzt. Aus hygienischen Gründen ist dies auch zu befürworten. Doch beim Bezahlen via NFC gibt es Tücken. Eine Malware hat es auf die Daten Ihrer Kreditkarte abgesehen. Wir verraten Ihnen, woran Sie erkennen können, dass es ein Problem mit dem Kartenlesegerät geben könnte und was Sie dann nicht tun sollten.

 

Paketankündigung per E-Mail führt in Abofalle

Nicht selten sind die E-Mails, welche Ihnen ein Paket ankündigen, mit Malware verseucht. Diese Nachrichten gibt es im Namen der Deutschen Post/DHLDPDUPSGLSFedex oder Hermes. Neben Datensammlern und Schadsoftware kann auch hier die Abofalle lauern. Sobald Sie persönliche Daten oder Kreditkartendaten eingeben sollen, müssen die Alarmglocken schrillen.

 

Smishing-SMS fragen Daten der Kreditkarte ab

Auch via SMS beziehungsweise WhatsApp-Nachrichten wird versucht, an die Kreditkartendaten der Verbraucherinnen und Verbraucher zu gelangen. Angeblich liegt ein Paket beim Zoll und Sie sollen noch Gebühren bezahlen. Erfahren Sie, wie der Betrug abläuft und welche Absender bisher aufgetaucht sind.

 

Betrug vorbeugen – aber wie?

Wichtig ist, dass Sie Nachrichten ausführlich prüfen, welche Ihnen unaufgefordert zugesendet werde. Ist in den Nachrichten ein Link enthalten, gilt besondere Vorsicht. Immer wenn Sie Ihre Onlinebanking-Daten oder Kreditkartendaten eingeben sollen, sollten Sie sich sicher sein, auf keiner gefakten Seite zu landen. In Bezug auf die Paketankündigungen würde dies bedeuten, dass Sie sich die Webseite des jeweiligen Paketdienstleisters händisch im Browser aufrufen. Dort können Sie die Nummer zur Sendungsverfolgung eingeben und überprüfen, ob Sie tatsächlich etwas zahlen müssen.
Nico Rudolf, Teamleiter operative Betrugsprävention bei der ING-Deutschland, liegt nicht ganz falsch, wenn er behauptet, dass „in den meisten Fällen der Mensch selbst der Unsicherheitsfaktor” ist.

Sollten Sie sich bei einer E-Mail oder SMS nicht sicher sein, müssen Sie diese überprüfen lassen, bevor Sie Daten eingeben. Gern können Sie die Nachricht mit Links und Anhängen an hinweis@biallo-online.de senden. Unser Verbraucherschutz-Team prüft die zugesandten Nachrichten und gibt Ihnen bei Bedarf eine Rückmeldung.

Grundsätzlich können Sie folgende Tipps beachten, um nicht auf betrügerische Nachrichten hereinzufallen:

  • Öffnen Sie keine Links aus E-Mails, SMS oder WhatsApp-Nachrichten, bei denen Ihnen der Absender nicht bekannt ist. Hinterfragen Sie kritisch, wenn in der Nachricht ein Ihnen bekannter Name steht, ob diese auch tatsächlich von diesem Unternehmen stammt.
  • Sollten Sie einen Link einer derartigen Nachricht angeklickt haben, geben Sie keine persönlichen Daten oder gar Konto- oder Kreditkartendaten ein.
  • Rufen Sie sich die offiziellen Webseiten der Unternehmen manuell im Browser auf und überprüfen Sie die Nachricht auf den offiziellen Seiten.
  • Antworten Sie keinen unbekannten Rufnummern und Mail-Absendern.

Tipps, dass Sie Ihre sensiblen Kreditkartendaten nicht an Dritte weitergeben sollen, können wir so nicht ganz unterschreiben. Denn schließlich müssen Sie gerade beim Onlineshopping genau diese Daten an das Unternehmen weitergeben, bei dem Sie einkaufen, manchmal sogar an einen  Zahlungsdienstleister. Wichtig ist, dass Sie beim Onlineshopping darauf achten, dass Sie auf  sicheren Webseiten und nicht in Fakeshops einkaufen.

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So können Sie sich technisch schützen

Neben Vorsichtsmaßnahmen gibt es auch noch technische Möglichkeiten sich zu schützen. So gibt es bei den meisten Kreditkarten eine Art Einmal-PIN, die Sie als Bestätigung für den Kauf in einem neuen Onlineshop eingeben müssen. Dieser wird in der Regel per SMS oder/und E-Mail zugesandt.

Die Codes sind eine Art Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Einkauf. Denn hat jemand Ihre Kreditkartendaten gestohlen, bräuchte er bei aktivem Einmal-PIN (aktiver Zwei-Faktor-Authentifizierung) auch Ihr Smartphone oder Ihre E-Mail-Adresse. Denn ohne den Einmal-Code kommt der Betrüger mit dem Einkauf nicht weiter.

Bei der American Express Karte nennt sich dieser Code etwa „SafeKey”. Wenn Sie die Nachricht zu diesem Code erhalten, steht auch immer dabei, dass Sie diesen nicht weitergeben dürfen. In der Nachricht ist enthalten, für welchen Onlineshop und welchen Betrag der Code gilt. Kommt also eine Nachricht bei Ihnen für einen Einkauf an, den Sie nicht getätigt haben, dürfen Sie den Code keinesfalls weitergeben oder weiterleiten.

Amex Safekey

So sieht die Nachricht mit dem Amex SafeKey aus. (Screenshot)

So heißen die Einmal-PINs bei den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Kreditkarten-Anbietern:

  • American Express – SafeKey (Einmal-PIN)
  • Visa Card – Visa Secure (Passwort und persönliche Sicherheitsfrage)
  • Mastercard – Mastercard® Identity Check™(Gesichtserkennung, Fingerabdruck und smsTAN)

 

Daten eingegeben – und nun?

Sie haben in der Alltagshektik nicht aufgepasst und Ihre Kreditkartendaten nach dem Klick auf den Link eingegeben? Dann sollten Sie schnell aktiv werden. Folgende Schritte gilt es so zügig wie möglich zu beachten:

  • Sperren Sie umgehend Ihre Kreditkarte. Dafür können Sie oft Ihre Banking-App nutzen. Meistens steht die Hotline auch den Kreditkarten drauf. Eine Alternative ist der Sperrnotruf 116 116, welcher rund um die Uhr funktioniert. Es gibt auch eine Sperr-App. Dort könnten Sie Ihre Kreditkartendaten hinterlegen und hätten diese auch im Falle einer gestohlenen oder verlorenen Geldbörse beisammen.
  • Setzen Sie sich mit Ihrer Bank in Verbindung und klären Sie das weitere Vorgehen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie über die Kreditkarte regelmäßig wiederkehrende Abbuchungen wie Strom, Miete und Ähnliches haben.
  • Sichern Sie Beweise. Fertigen Sie Screenshots oder Fotos von den Nachrichten an, welche Sie erhalten haben. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Ihre Beweise können Sie mit übergeben.
  • Da in den Mails und den Links auch immer Schadsoftware versteckt sein kann, ist es ratsam, Ihr Smartphone oder den PC vom Internet zu trennen. So können die Kriminellen keine weiteren Daten auslesen. Anschließend sollten Sie Ihr Gerät von einem Fachmann auf Viren und Malware überprüfen lassen.
  • Behalten Sie Ihr Konto im Auge. Bei zweifelhaften Abbuchungen kontaktieren Sie Ihren Kreditkartenanbieter.
  • Haben Sie auch Ihre Zugangsdaten zum Internetbanking eingegeben? Dann sollten Sie diese auch schnellstmöglich ändern. Loggen Sie sich dafür in Ihr Konto ein und vergeben Sie ein neues, sicheres Passwort. Dort, wo es geht, sollten Sie zusätzlich die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.

Der Ärger ist groß, wenn Ihre Kreditkartendaten in die falschen Hände geraten sind. Ein enormer Aufwand beginnt für Sie. Umso wichtiger ist es, dass Sie im Vorfeld achtsam sind und nicht in die gestellten Fallen tappen. Senden Sie uns unklare Nachrichten an hinweis@biallo-online.de und wir überprüfen diese für Sie. Außerdem empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich zu unserem kostenlosen Newsletter anmelden, damit Sie die neuesten News aus dem Finanzbereich erfahren. In unseren Verbraucherschutz-News und den Verbraucherschutz-Ratgebern können Sie sich ebenfalls über aktuelle Themen informieren.

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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