Tilgungsdarlehen werden auch als Ratentilgungsdarlehen oder Abzahlungsdarlehen bezeichnet. Hauptsächlich findet diese Darlehensform bei Baufinanzierungen Anwendung, aber auch im Rahmen von privaten Ratenkrediten.
Was ist ein Tilgungsdarlehen?
Beim Tilgungsdarlehen (Abzahlungsdarlehen, Ratentilgungsdarlehen) geht der Kreditnehmer die Verpflichtung ein, über die Laufzeit eine bestimmte Darlehenssumme zuzüglich Zinsen zu tilgen. Die Besonderheit: Die finanzielle Belastung sinkt von Jahr zu Jahr. Die Tilgungsleistung bleibt zwar über die gesamte Laufzeit des Darlehens konstant, jedoch sinkt die Zinslast mit jeder Tilgungsrate, da diese immer auf Basis der Restschuld berechnet wird. Daher wird die zu zahlende Rate von Monat zu Monat niedriger und unterscheidet sich damit grundlegend von anderen Finanzierungsformen wie dem Annuitätendarlehen.
Grundsätzlich ist die finanzielle Belastung zu Anfang am höchsten, denn eine Tilgung von einem oder zwei Prozent ist nicht denkbar, da die Baufinanzierung sonst erst in 100 beziehungsweise 50 Jahren beendet wäre. Daher fängt eine Tilgung meistens mit etwa vier oder fünf Prozent an. Maximal bis zu zehn Prozent des Darlehensbetrages können Sie als jährliche Tilgungsleistung vereinbaren.
Abzahlungsdarlehen: hohe Anfangstilgung verkürzt Laufzeit
Durch die vergleichsweise hohe Tilgung ist in der Anfangszeit mit einer erheblichen finanziellen Belastung zu rechnen. Diese wird je nach Laufzeit jedoch auch bald unter das Niveau vergleichbarer Finanzierungsformen absinken. Dadurch, dass die Belastung durch das Annuitätendarlehen über die Laufzeit gleich bleibt, ist ein Tilgungsdarlehen (oder auch Abzahlungsdarlehen) – bei ansonsten gleichen Bedingungen – schneller abbezahlt. Weitere Besonderheiten können sein, dass Tilgung und Kreditzins nicht zum gleichen Zeitpunkt fällig sind, da hier die Raten nicht gebündelt sein müssen.