Deka- und Union-Investment-Fonds: Wie gut sind sie im Vergleich zu beliebten Welt-ETFs?

Viele Anlegerinnen und Anleger tätigen ihre Geldanlage hierzulande über die Hausbank – also über Sparkassen oder Volks- und Raiffeisenbanken. Im Gespräch sind dann häufig Fonds der Fondsgesellschaften Deka (Sparkassen) und Union Investment (VR-Banken). Wer eine möglichst breit gestreute Aktienanlage sucht, stößt schnell auf Produkte wie den "Deka MSCI World ETF" (ISIN: DE000ETFL508) oder klassische Fonds wie den "UniGlobal" (ISIN: DE0008491051). Doch wie gut sind diese Produkte im Vergleich zu den bekannten Standardlösungen wie dem beliebten iShares MSCI World ETF? Und welche Rolle spielen Alternativen wie der MSCI ACWI oder der FTSE All-World?

Deka und Union Investment: Was steckt dahinter? 

Deka Investments ist die Fondsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie verwaltet über 415 Milliarden Euro (Stand: 2024) und bietet eine Vielzahl an Fonds und ETFs an. Besonders bekannt ist der "Deka MSCI World UCITS ETF" (ISIN: DE000ETFL508). 

Union Investment gehört zur genossenschaftlichen FinanzGruppe (Volksbanken und Raiffeisenbanken) und verwaltet über 505 Milliarden Euro. Das bekannteste Produkt für eine weltweite Aktienanlage ist der aktiv gemanagte Fonds "UniGlobal" (ISIN: DE0008491051). 

Breite Streuung als Ziel: MSCI World, ACWI, FTSE All-World 

Wer sich nicht bei der heimischen Bank beraten lässt und online nach einer soliden Möglichkeit sucht, einfach und weltweit in Aktien zu investieren, stößt praktisch zwangsweise auf ETFs, die folgende Indizes abbilden: MSCI World, MSCI All Country World (ACWI) und FTSE All-World. ETFs, die diese Indizes nachbilden, sollen hier als Vergleichsmaßstab dienen. 

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Regionen und die Anzahl der enthaltenen Aktien der sogenannten Welt-Indizes: 

Die Werte in der Tabelle zeigen: Wer wirklich "die Welt" abbilden will, sollte den MSCI ACWI oder den FTSE All-World bevorzugen. Der klassische MSCI World bildet lediglich rund 85 Prozent der Weltmarktkapitalisierung ab – ohne Schwellenländer. Jedoch ließe sich der MSCI World durch den MSCI Emerging Markets ergänzen. Dann hätten Sie tatsächlich die ganze Welt in Ihrem Portfolio. 

Die ETF-Varianten: Wie gut ist der Deka MSCI World ETF? 

Die Sparkassen bieten ebenfalls einen Welt-ETF an: den Deka MSCI World ETF (ISIN: DE000ETFL508). Dieser ETF bildet den oben bereits kurz vorgestellten MSCI World Index ab und richtet sich an langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger. Wie gut schneidet der Deka-ETF im Vergleich zum beliebtesten MSCI World ETF, dem iShares Core MSCI World ETF, ab? 

Der direkte Vergleich zeigt: Der Deka-ETF ist solide, aber teurer als die iShares-Platzhirsche. Ein Unterschied von 0,10 Prozentpunkten bei der Kostenquote kann sich langfristig spürbar auf Ihre Rendite auswirken. Betrachtet man die vergangenen fünf Jahre, schnitt der iShares-ETF besser ab als der der Sparkasse. 

Union Investment: Aktiver Fonds statt passiver ETF 

Union Investment bietet keine ETFs für Privatanleger an. Stattdessen gibt es aktiv gemanagte Fonds – allen voran den bekannten UniGlobal (ISIN: DE0008491051). Dieser Fonds hat das Ziel, den MSCI World Index zu schlagen. Er investiert in weltweite Standardtitel, also große, international tätige Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, sowie aussichtsreiche Nebentitel. Damit sind kleinere Unternehmen gemeint, die nicht im Hauptindex vertreten sind, aber ein hohes Wachstumspotential aufweisen, zum Beispiel Small Caps oder Emerging Markets Platzhirsche.  

Vergleichen wir den aktiven mit dem oben bereits vorgestellten passiven Fonds: 

Aktiv gemanagte Fonds wie der UniGlobal müssen die höheren Kosten durch überdurchschnittliche Rendite rechtfertigen. Doch der direkte Vergleich zeigt, dass dies in den vergangenen fünf Jahren nicht immer gelang. Lediglich auf Fünf-Jahres-Sicht war die Rendite des UniGlobals besser als die des passiven Konkurrenten. 

Das dürfte nicht zuletzt mit den geringeren Kosten des iShares ETFs zusammenhängen. Der UniGlobal verfehlte sein Ziel, seinen Vergleichsindex – den MSCI World – zu schlagen in den vergangenen drei Jahren. Anlegerinnen und Anleger, die passiv investiert hätten, wären in dieser Zeit besser gefahren. Jedoch sind die Renditen aus der Vergangenheit kein Indiz für die Renditen der Zukunft. Welcher Fonds sich künftig besser entwickeln wird, weiß niemand.  

Weitere beliebte Fonds von Deka und Union Investment im Vergleich 

Viele Anlegerinnen und Anleger fragen gezielt nach Fonds wie dem "Deka Global Champions CF" (ISIN: DE000DK0ECU8) oder dem "UniGlobal Vorsorge" (ISIN: DE000A1C81G1). Hier ein kurzer Überblick: 

Der Vergleich zeigt: In puncto Rendite liegen einige aktiv gemanagte Fonds von Deka und Union Investment wie der Deka Global Champions CF oder der Invest Global in bestimmten Zeiträumen durchaus auf Augenhöhe mit dem iShares Core MSCI World ETF – teilweise sogar leicht darüber. Und das trotz deutlich höherer Kosten: Die jährliche Gesamtkostenquote (TER) beträgt bei aktiven Fonds bis zu 2,6 Prozent, während der iShares-ETF lediglich 0,2 Prozent verlangt. 

Auch Fonds wie der UniGlobal Vorsorge bleiben trotz hoher Gebühren klar hinter dem ETF zurück. Der Deka MSCI World Climate Change ETF zeigt sich mit niedrigen Kosten und solider Drei-Jahres-Performance als interessante ESG-Alternative. Allerdings fehlen hier noch längerfristige Vergleichsdaten.

Insgesamt zeigt sich: Die Mehrrendite aktiver Fonds ist nicht garantiert, während kostengünstige ETFs wie der iShares Core MSCI World eine verlässlich marktnahe Entwicklung bieten. 

Worauf Sie bei der Auswahl Ihrer Fonds noch achten sollten 

Sie kennen nun die beliebtesten Deka- und Union Investment-Fonds, deren Kosten und Renditen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen weitere Details, auf die Sie bei Ihrer Wahl achten sollten. 

Ausgabeaufschläge – oft übersehen, aber teuer 

Ein großes Manko vieler aktiv gemanagter Fonds ist der Ausgabeaufschlag. Dieser liegt bei Deka- und Union-Fonds häufig bei bis zu fünf Prozent des Anlagebetrags. Wer 10.000 Euro investiert, zahlt somit bis zu 500 Euro allein für den Kauf. 

Fazit: Deka- und Union-Fonds oder lieber ein anderer ETF? 

Anlegerinnen und Anleger, die zwischen den Fondsangeboten von Deka und Union Investment sowie breit gestreuten ETFs auf Indizes wie den MSCI World, MSCI ACWI oder den FTSE All-World abwägen, sollten mehrere Kriterien berücksichtigen. 

• In puncto Kosten schneiden ETFs in der Regel besser ab: Während aktiv gemanagte Fonds von Deka und Union eine laufende Kostenquote (TER) von bis zu 2,6 Prozent aufweisen, liegen ETFs meist deutlich günstiger – bei rund 0,1 bis 0,3 Prozent jährlich. Hinzu kommt, dass klassische Fonds häufig mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent verbunden sind, während ETFs bei Direktbanken in der Regel ohne Aufschlag gehandelt werden können.
• Beim Renditepotenzial liefern ETFs eine verlässliche Abbildung des zugrunde liegenden Index – solide, aber ohne die Chance auf Überrenditen. Aktiv gemanagte Fonds können zwar in einzelnen Marktphasen besser abschneiden, liegen jedoch nach Kosten oft unterhalb der Indexrendite.
• Auch bei der Transparenz punkten ETFs: Sie legen ihre Zusammensetzung und Struktur sehr offen dar, während klassische Fonds weniger Einblick bieten.
• Wer auf persönliche Beratung und Betreuung durch die Hausbank Wert legt, findet bei Deka und Union Investment passende Angebote – sollte sich jedoch der höheren Kosten bewusst sein. Wer hingegen kostengünstig, transparent und global investieren möchte, ist mit einem Standard-ETF auf den MSCI World, ACWI oder FTSE All-World meist besser beraten.