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Von Italien ist es nur ein kleiner Sprung auf die andere Seite der Adria nach Kroatien. Das Land ist dank seiner Traumküste und über Tausend Inseln bei Urlaubern überaus beliebt. Urlaub ist die eine Sache, aber wie sieht es mit einer Festgeldanlage im Balkanstaat aus? Wie sicher ist das Ersparte bei einer kroatischen Bank?
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Wie sicher ist Festgeld in Kroatien?
Alle drei renommierten Ratingagenturen bewerten Kroatien vergleichsweise kritisch. So stufen Standard & Poor's sowie Fitch den Balkanstaat mit "BBB-"(durchschnittlich gute Anlage) ein, Moodys sogar nur mit "Ba2" (spekulative Anlage). Im Klartext heißt dies, dass zum Beispiel kroatische Staatsanleihen eine durchaus spekulative Anlage mit Ausfallrisiko darstellen. Dennoch gilt für Kroatien als EU-Mitgliedsstaat die Einlagensicherung bis zur Höhe von 100.000 Euro pro Sparer.
So bewerten die Ratingagenturen die Bonität
Um die Bonität eines Staates oder Bank oder eines Unternehmens zu bewerten, nutzen die Agenturen Buchstabencodes.
Agentur | Beste Bonität |
Sichere Anlage |
Durchschnittlich spekulativ |
Höchst spekulativ |
Risikohaft |
Zahlungsausfall |
---|---|---|---|---|---|---|
S&P |
AAA |
A- |
BBB+ |
B- |
CCC+ |
D |
Moodys |
Aaa |
A3 |
Baa1 |
B3 |
Caa1 |
C |
Fitch |
AAA |
A- |
BBB+ |
B- |
CCC |
D |
Wie ist die momentane Zins- und wirtschaftliche Situation in Kroatien?
Kroatien zählt zu den jüngsten EU-Mitgliedsstaaten und ist allerdings bislang nicht Teil der Währungsunion. Offizielle Währung ist die kroatische Kuna (HRK). Grundsätzlich ist die finanz- und wirtschaftspolitische Situation in dem nordwestlichen Balkanstaat problematisch, weshalb Kroatien von volkswirtschaftlichen Beobachtern in einem Atemzug mit Griechenland und Italien genannt wird.
Das Land kämpft nach wie vor erheblich mit Korruption in Politik und öffentlicher Verwaltung, was in Südosteuropa jedoch leider keine Ausnahme ist. Eine besondere Säule der regionalen Wirtschaft ist nach wie vor der Tourismussektor.
Trotz aller nach wie vor bestehenden Probleme zählen die nördlichen Balkanstaaten Kroatien und Slowenien zu den erfolgreichsten und attraktivsten Standorten des ehemaligen Jugoslawiens, was sich insbesondere im Zuzug internationaler – auch deutscher – Unternehmen sowie einer traditionell engen Verbindung zu Österreich zeigt.
Biallo Festgeld-Empfehlungen
Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 5.000,00€, Anlagedauer: 12 Monate, Bonitätsbewertung: mind. hohe Sicherheit, Staat: alle Länder. Die Sortierung erfolgt nach dem Zinssatz. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar. Weitere Details zu Rankingfaktoren.
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Worst-Case-Szenario: Was tun bei einer Bankenpleite?
Sparguthaben sind innerhalb der Europäischen Union (EU) bis zu einer maximalen Anlagesumme von 100.000 Euro je Kontoinhaber gesetzlich geschützt, so will es die EU-Richtlinie zur Einlagensicherung aus dem Jahr 2014.
Was viele nicht wissen: Bislang gibt es noch kein gemeinsames europäisches Einlagensicherungssystem. Die Einlagensicherung ist nach wie vor national organisiert. Alle Mitgliedsstaaten sind dazu verpflichtet, stufenweise die Rückzahlungsfrist zu verkürzen. Ab 1. Januar 2019 darf diese Frist nur noch bei maximal 15 Tagen liegen, ab 2024 muss sie auf sieben Tage reduziert werden.
Zuständig für den Anlegerschutz ist die Staatliche Agentur für Einlagensicherung und Bankauflösung. Tritt der Entschädigungsfall ein, werden Anleger innerhalb von 15 Werktagen durch den Einlagensicherungsfonds entschädigt.
Üblicherweise ist es so, dass die Sicherungseinrichtung sich eigenständig bei den betroffenen Anlegern meldet. Für den Fall das dies jedoch nicht passiert, müsste sich der Gläubiger nach sieben Tagen von sich aus an die entsprechende Einrichtung wenden. Wichtig zu wissen: Entschädigungszahlungen erfolgen nicht in Euro, sondern Kuna (HRK). Hier sind allerdings eventuell auftretende Währungsrisiken zu berücksichtigen.
Was ist steuerlich bei einer Festgeldanlage aus Kroatien zu beachten?
Kroatien hat umfangreiche Reformen im Steuersystem vorgenommen, um das Land für ausländische Investoren attraktiver zu machen.
Die für Festgeld und Tagesgeldrelevante kroatische Quellensteuer liegt bei bis zu zwölf Prozent deutlich unter der 25 prozentigen Abgeltungsteuer in Deutschland, zu der noch Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer berechnet werden muss. Allerdings existiert zwischen beiden Staaten ein Doppelbesteuerungsabkommen, sodass die Steuersätze miteinander verrechnet werden können. Mit dem Wohnsitznachweis in der Bundesrepublik Deutschland kann der Steuersatz in Kroatien dementsprechend auf null reduziert werden.
Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber: Quellensteuer im Ausland.
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Wer lieber auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Tages- und Festgeldangebote aus bonitätsstarken Ländern setzen, etwa aus Deutschland, Schweden, Österreich oder Frankreich.