Mieter, die zu Eigentümern werden, sind sich oft nicht darüber im Klaren, welche Gesamtkosten Immobilienbesitz verursacht. Die laufenden Kreditraten sind nur eine Seite der Medaille. Darüber hinaus fallen Kosten für Steuern, Versicherungsprämien, Müllentsorgung und Abwasser an. Solche Nebenkosten sind in der Finanzkalkulation unbedingt zu berücksichtigen.
Nebenkosten beim Eigenheim: Jährliche Grundsteuer
Immobilienbesitzer müssen jedes Jahr Grundsteuer an ihre Stadt oder Gemeinde entrichten. Dazu ermittelt das Finanzamt zunächst den Einheitswert des Objekts. Dieser wird dann mit einem steuerlich festgesetzten Promillesatz, der sogenannten Steuermesszahl, multipliziert - das ergibt den Grundsteuermessbetrag. Die jeweilige Kommune, in der das Eigenheim liegt, multipliziert den Grundsteuermessbetrag dann mit einem prozentualen Vervielfältiger, dem sogenannten Hebesatz. Daraus bestimmt sich die Grundsteuer, die von Ort zu Ort verschieden hoch ausfällt. Grund: Der Hebesatz wird von Städten und Gemeinden selbst festgesetzt.
Wer zum Beispiel in Hamburg wohnt, zahlt derzeit einen Hebesatz von 540 Prozent, München berechnet 535 Prozent und Gelsenkirchen hat die Erhöhung auf 675 Prozentpunkte beschlossen. Bei einer Steuermesszahl in den alten Bundesländern von 3,5 Promille errechnen sich folgende Steuerabgaben: Eine Wohnung mit einem Einheitswert von 50.000 Euro kostet in Hamburg jährlich 945 Euro Grundsteuer, in München 936,25 Euro und in Gelsenkirchen bald 1.181 Euro.