ETC: ähnlich wie Rohstoff-Zertifikate
Exchange Traded Commodities (ETC) sind Wertpapiere, die an die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffpreise gekoppelt sind. Ähnlich ausgestaltet wie börsengehandelte Indexfonds
- beinhalten sie ein offenes, das heißt austauschbares Wertpapierportfolio
- können jederzeit an der Börse gehandelt werden
- besitzen eine günstige Kostenstruktur
Rechtlich gesehen handelt es sich – wie bei Zertifikaten – um Schuldverschreibungen des Emittenten.
Wichtig: ETCs stellen somit kein Sondervermögen in Form einer Fondsstruktur dar. Das heißt, sie genießen bei einer Insolvenz des Emittenten oder der Depotbank keinen besonderen Schutz. Anlegersicherheit erreichen die Emittenten dadurch, dass sie entsprechend der Höhe der angelegten Gelder physische Rohstoffe erwerben. Die Rohstoffe dürfen bei einem Zahlungsausfall nicht angetastet werden. Vielmehr fließt der Erlös an die Anleger zurück.
Mögliche Rollverluste bei Terminkontrakten
Bei Rohstoffen, bei denen eine physische Hinterlegung nicht sinnvoll beziehungsweise zu aufwändig ist, etwa bei Agrarprodukten, Industriemetallen oder Öl, sind entsprechende Terminkontrakte eines Lieferanten hinterlegt. Hier müssen Anleger eventuelle Rollverluste beachten, wenn ein auslaufender Kontrakt in den nächsten "gerollt" (getauscht) wird. Terminkontrakte können auch mit Kreditsicherheiten untermauert werden, etwa mit Barmitteln, Staatsanleihen oder Geldmarktpapieren. In einigen Fällen fungieren unabhängige Drittbanken als Treuhänder für das ETC-Vermögen.
Wertentwicklung korreliert mit Rohstoffpreis
ETCs sind für Privatanleger eine sehr praktische Möglichkeit, in einzelne Rohstoffe wie Gold oder Öl zu investieren. Die Wertentwicklung korreliert eins zu eins mit dem zugrundeliegenden Rohstoffpreis. ETCs ermöglichen Anlagechancen mit Rohstoffen – ganz ohne physische Lieferung, Lagerkosten oder den Erwerb von Rohstoffaktien.
Handel funktioniert wie bei ETFs
Aktuell sind 186 verschiedene ETCs sind an der Börse Frankfurt gelistet. Der Handel funktioniert genauso wie mit ETFs: Anleger können börsentäglich Anteilsscheine kaufen und verkaufen. Auch die börsenüblichen Absicherungsmechanismen wie Limits und Stopp-Loss-Orders sind möglich. In einem weiteren Ratgeber zeigen wir Ihnen die Unterschiede zwischen physischem Goldinvestment und Gold-ETCs auf und erklären die Vor- und Nachteile beider Varianten.
ETC Kosten und Gebühren
Wie bei ETFs fallen bei ETCs weder Ausgabeaufschläge noch Rücknahmegebühren an. Die laufenden Kosten bewegen sich laut Deutscher Börse zwischen 0,30 Prozent und knapp einem Prozent pro Jahr. Anfallende Zinseinnahmen werden nicht ausgeschüttet, sondern wieder angelegt.
Beim Kauf entstehen ähnliche Kosten wie bei ETFs - die Orderprovision der Bank, der Spread sowie die Maklercourtage. Wie Sie mit ETCs in Rohstoffe investieren können, erfahren Sie in einem weiteren Artikel von uns.
ETN: Beliebt bei Kryptos wie Bitcoin
Exchange Traded Notes (ETN) sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die an die Wertentwicklung eines festgelegten Marktindex gekoppelt sind. Dabei handelt es sich um Devisen- und Aktienindizes oder um Volatilitätsindizes (Indikator für Schwankungsanfälligkeit).
- Ein ETN kann sich auch nur auf einen einzigen Wert beziehen, wie etwa der VAN Eck Vectors Bitocin ETN (ISIN DE000A28M8D0), der den MVIS Cryptocompare Bitcoin VWAP Close Index und somit die Kursentwicklung der Kryptowährung Bitcoin eins zu eins abbildet.
- ETNs können wie ETCs wertbesichert oder unbesichert sein.
- Im Prinzip sind ETNs das gleiche wie ETCs, der Unterschied ist lediglich begrifflicher Natur: "ETNs sind rechtlich und handelsseitig dasselbe wie ETCs", sagt Edda Vogt von der Deutschen Börse AG. Allerdings habe es sich am Markt etabliert, Wertpapiere, die die Preisentwicklung von Rohstoffen abbilden, als ETCs zu bezeichnen. Zudem sind derzeit nahezu alle ETCs im Handel an der Börse Frankfurt durch physische Hinterlegung von Rohstoffen oder treuhänderische Sicherheiten besichert. Bei ETNs ist das nicht so häufig der Fall.
Wichtig: Auch ETNs zählen wie ETCs nicht zum Sondervermögen, sodass insbesondere bei unbesicherten Produkten ein Emittentenrisiko lauert. Dafür erlaubt es die Konstruktion von ETNs, an exotischeren Wertpapieren und ausgefallenen Marktindikatoren zu partizipieren.
Handel funktioniert wie bei ETFs und ETCs
ETNs werden wie ETFs und ETCs vollelektronisch auf Xetra gehandelt. Dort sind bislang gut 40 ETNs zum Handel zugelassen.
ETN Kosten und Gebühren
Die Kosten für ETNs sind in etwa mit denen von ETCs vergleichbar. ETNs auf exotische Indizes können allerdings relativ hohe Verwaltungskosten verursachen und ein sehr geringes Handelsvolumen vorweisen, wodurch auch die Spreads deutlich höher liegen als bei ETFs.