Zölle von 15 Prozent auf Exporte aus der Europäischen Union in die Vereinigten Staaten und Ungewissheit, wie es mit dem Handelskonflikt zwischen der EU und den USA weitergeht: Die irrlichternde Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump schwächt nicht nur die weltweite Wirtschaft. Sie verunsichert auch Anlegerinnen und Anleger. Das ist nicht nur in Europa so, es trifft auch die USA selbst.
Das zeigt sich am weltweiten Aktienindex MSCI World: Seit Jahresanfang hat der Index in Euro gerechnet gerade einmal ein Plus von 0,32 Prozent geschafft (Stichtag 31. Juli 2025). Der Deutsche Aktienindex (Dax) legte dagegen um mehr als 20 Prozent zu. Ein Grund für das schwache Abschneiden des Weltindex ist sein hoher USA-Anteil. Läuft es an den US-Börsen schlecht, schwächelt auch der MSCI World.
Viele Anleger fragen sich deshalb, ob sie zumindest einen Teil ihrer MSCI-World-Anteile verkaufen sollen, um so das USA-Risiko zu verringern. Wir sagen Ihnen, ob das sinnvoll ist, welche Alternativen es gibt – und wie Sie am besten vorgehen.
Wie viel USA steckt im MSCI World?
Sehr viel: Der weltweite Index umfasst derzeit zwar 1.322 Firmen aus 23 Industrieländern (Stand 31. Juli 2025). Der Anteil, den US-Firmen am Index ausmachen, liegt jedoch bei mehr als 72 Prozent. So stammen die zehn Konzerne mit dem größten Index-Gewicht allesamt aus den Vereinigten Staaten. Sie vereinen gut ein Viertel des Börsenwerts der im Index erhaltenen Unternehmen auf sich. Ganz vorne liegt der Chip-Gigant Nvidia mit 5,69 Prozent. Danach folgen die US-Tech-Größen Microsoft, Apple, Amazon und der Facebook-Konzern Meta.
Theoretisch streuen Anleger mit einem MSCI World-ETF daher zwar ihr Geld auf sehr viele Firmen weltweit. Praktisch bestimmen jedoch vor allem die US-Firmen die Indexentwicklung. Die US-Dominanz am weltweiten Aktienmarkt ist allerdings nicht neu. So zeigt eine Untersuchung des Family Office „HQ Trust“, dass die USA zwischen 1950 und 1970 ein noch höheres Gewicht am Weltaktienmarkt hatten als zurzeit (siehe Grafik).