Die Börsenstars der vergangenen Monate sind alles andere als grün: Rüstungsaktien führen derzeit meist die Performance-Listen der Aktienindizes an – etwa beim Dax oder beim Mdax. Und auch Rüstungs-ETFs gehören wegen der derzeit unsicheren und krisenhaften Weltlage zu den Top-Performern. Das Interesse der Anlegerinnen und Anlegern an nachhaltigen Fonds scheint dagegen abzunehmen, zeigen Umfragen

Doch womöglich täuscht dieser Eindruck auch: „Insgesamt lässt sich nicht erkennen, dass nachhaltige Anlageprodukte nicht mehr gefragt wären“, sagt Jörg Weber von ecoreporter.de. Das Branchenportal analysiert seit mehr als 25 Jahren nachhaltige Anlageprodukte und vergibt auch Siegel für nachhaltige Fonds. Nachlassendes Interesse können man nicht feststellen, so Weber: „Wir spüren eher, dass diejenigen Anlegerinnen und Anleger, die es ernst mit der Nachhaltigkeit meinen, gerade jetzt weiter dabeibleiben.“ 

Und in den meisten Fällen lohnt sich das – vor allem auf lange Sicht. „Langfristig sind fast alle nachhaltigen Fonds wertvoller geworden“, heißt es in einer Untersuchung von ecoreporter.de zu mehr als 70 nachhaltigen Aktienfonds. Einige dieser Fonds schlagen langfristig sogar den Welt-Aktienindex MSCI World

Biallo News

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Fast 180 Prozent Plus in zehn Jahren 

Das gilt insbesondere für eine Anlagedauer von zehn Jahren. Über diesen Zeitraum schneiden drei der nachhaltigen Fonds besser ab als der Weltindex (in Euro gerechnet, siehe Tabelle unten) – und das obwohl bei diesen aktiv gemanagten Fonds deutlich höhere Gebühren anfallen als etwa bei einem ETF. Ganz vorne liegt der „DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz“. Er erzielte über zehn Jahre eine Performance von knapp 180 Prozent. Zum Vergleich: Der MSCI World legte in dieser Zeit in Euro gerechnet um knapp 165 Prozent zu. 

Bei fünf Jahren Laufzeit schnitt der „Swisscanto Equity Fund Sustainable“ am besten ab. Er schaffte über diesen Zeitraum ein Plus von gut 83 Prozent. Sehr gute Ergebnisse sowohl über fünf als auch über zehn Jahre lieferte der „Erste Responsible Stock America“. An den MSCI World-Index kommt über diesen Zeitraum allerdings kein Fonds heran: Er liegt mit 97 Prozent im Plus. Anlegerinnen und Anleger sollten dabei bedenken: Gewinne in der Vergangenheit sind keine Garantie für ein gutes Abschneiden in der Zukunft.

Die besten nachhaltigen Fonds bei zehn Jahren Laufzeit:
Fonds / ISIN 

Performance 1 Jahr 

Performance 5 Jahre 

Performance 10 Jahre 

Note für Nachhaltigkeit¹ 

DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz / LU0117118124 

7,9% 

65,1% 

177,2% 

3,2 

LBBW Global Warming / DE000A0KEYM4 

5,3% 

72,1% 

176,0% 

3,1 

Erste Responsible Stock America / AT0000822655 

5,3% 

82,7% 

172,3% 

1,9 

Die besten nachhaltigen Fonds bei fünf Jahren Laufzeit: 
Swisscanto Equity Fund Sustainable / LU0136171559 

6,6% 

83,2% 

149,2% 

1,9 

Erste Responsible Stock America / AT0000822655 

5,3% 

82,7% 

172,3% 

1,9 

terrAssisi Aktien / DE0009847343 

6,1% 

78,2% 

141,6% 

2,2 

Zum Vergleich
MSCI World (in Euro)² 

9,4% 

97,0% 

164,5% 

– 

¹Bewertung wie Schulnoten: beste Note 1, schlechteste 6; ²MSCI World in Euro inklusive Dividenden nach Steuern; Quellen: ecoreporter.de; investing.com, Stichtag 31. Juli 2025 

Nicht jeder nachhaltige Fonds performt auch gut 

Ecoreporter vergibt auch Schulnoten für die Nachhaltigkeit der Fonds. Eine Eins ist dabei die beste Note, eine Sechs die schlechteste. Die Tabelle zeigt: Unter den Top-Performern gibt es durchaus Unterschiede bei der Nachhaltigkeit. So habe etwa der DKB-Fonds in puncto Nachhaltigkeit kein sehr strenges Auswahlverfahren und investiere indirekt auch in fossile Energien, heißt es im Test für den Fonds

Gute Nachhaltigkeitsnoten bekommen dagegen der Fonds von Swisscanto, der „Erste Responsible Stock America“ und der „terrAssisi-Aktien“. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Performance lasse sich aber aus den Ergebnissen nicht herleiten, sagt Jörg Weber: „Man kann jedenfalls nicht sagen: Je nachhaltiger der Fonds, desto besser oder schlechter die Wertentwicklung.“ 

Tipp: Grünes Basisinvestment mit Spezialfonds kombinieren 

Insgesamt aber sind die meisten nachhaltigen Fonds auf lange Sicht im Plus. Etliche von ihnen sind allerdings Nischenfonds mit geringer thematischer Streuung und wenig Unternehmen. Das gilt etwa für Fonds aus dem Bereich erneuerbare Energien. Aber auch der „Erste Responsible Stock America“ ist eher eine grüne Ergänzung fürs Depot als ein Basisinvestment: Er enthält Aktien aus Nordamerika. 

Als Basisinvestment empfiehlt ecoreporter.de dagegen etwa den „terrAssisi Aktien“, der in 90 Konzerne weltweit investiert und dabei streng nach Nachhaltigkeit aussiebt. Eine Alternative sei der „Erste Responsible Stock Global“ (ISIN AT0000A01GL7). Der Fonds legt weltweit in 170 Aktien an und weist über fünf Jahre eine Performance von 67 Prozent auf, über zehn Jahre sind es 110 Prozent. Eine gute Wahl sind für Experte Weber nachhaltige Fonds, „die breit aufgestellt sind und auch in den letzten mindestens drei Jahren solide liefen - also ohne übermäßige Schwankungen, die den Schlaf rauben“. 

Bedenken sollten Anlegerinnen und Anleger aber: Nachhaltige Fonds decken auch als Basisinvestment in der Regel kein so breites Spektrum ab wie etwa "hellgrüne" oder herkömmliche Welt-ETFs auf Indizes wie den MSCI World, den MSCI ACWI oder den FTSE All World. Die Ecoreporter-Experten raten daher dazu, ein nachhaltiges Basisinvestment mit nachhaltigen Themen- und Regionalfonds oder -ETFs zu kombinieren. Ein Beispiel dafür sei der „Deka Euro Prime ESG ETF“ (ISIN DE000ETFL474). Er enthält 30 große nachhaltige Unternehmen der Eurozone. Der ETF habe nicht viele Werte, so Jörg Weber, aber „eine gute Performance und die Nachhaltigkeitskriterien hat er kürzlich sogar verschärft.“

Über den Redakteur Andreas Jalsovec

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Hat als Redakteur in mehreren (Wirtschafts-) Redaktionen gearbeitet – unter anderem beim Anlegermagazin Börse Online, bei der Münchner Abendzeitung, der Schwäbischen Zeitung und der Nachrichtenagentur epd. Der promovierte Ökonom schreibt vor allem über Anleger- und Verbraucherthemen. Vor seinem Wechsel zu Biallo.de war er für die Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung tätig.

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