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DeutschlandAuf einen Blick
Der erste Job verändert alles – auch die Finanzen. So legen junge Menschen den Grundstein für Rücklagen, Sicherheit und Vermögensaufbau.
Der Einstieg ins Berufsleben bringt neue finanzielle Fragen mit sich. Wer früh plant, schafft sich langfristig Sicherheit und finanziellen Spielraum. Was kann ich mir leisten? Wie baue ich ein finanzielles Polster auf? Ab wann muss ich fürs Alter sparen und kann ich mir mal eine Immobilie leisten? Solche Fragen treiben viele Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger um. Hier sind die Antworten.
Der erste Schritt zum Vermögensaufbau ist Transparenz über das eigene Geld.
Wer langfristig ein solides Vermögen aufbauen will, kommt um einen Kassensturz nicht herum. „Mit dem ersten Gehalt heißt es deshalb, über mehrere Monate hinweg alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben detailliert aufzuschreiben“, sagt Merten Larisch, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Bayern. Monatliche Fixkosten wie die Miete zählen dazu, aber auch Ausgaben, die nur einmal im Jahr oder unregelmäßig anfallen, wie die Autoversicherung, eine Reparatur oder Ausgaben für Urlaube. „Diese Kosten sollte man durch zwölf teilen und den monatlichen Ausgaben hinzufügen.“
Nur wer regelmäßig Geld zurücklegt, kann unvorhergesehene Ausgaben entspannt bewältigen.
Stellt man Einnahmen und Ausgaben gegenüber, bleibt im besten Fall am Monatsende etwas übrig. Andernfalls sollte man die Ausgabenseite kritisch prüfen. „Abos für Streamingdienste oder häufig auswärts zu essen sind typische Kostenfresser“, weiß Larisch. Priorität sollte es sein, eine stabile Rücklage aufzubauen, mit der sich unvorhersehbare Ausgaben wie Reparaturen oder eine neue Waschmaschine bezahlen lassen. „Drei bis vier Nettomonatsgehälter sollte man auf der Seite haben, das ist ein grober Anhaltspunkt“, sagt Larisch. Am besten überweist man per Dauerauftrag monatlich eine feste Summe auf ein separates Konto. „Die Sparrate rechnet man den Ausgaben hinzu“, erklärt der Finanzexperte.
Für kurzfristige Rücklagen und mittelfristige Ziele eignen sich klassische Sparformen.
Als Sparkonto eignet sich ein Tagesgeldkonto, das derzeit in der Spitze teils mit über zwei Prozent Basiszins pro Jahr verzinst wird. Bei der Wahl des Anbieters entscheidet der Zinssatz: Oft wird ein höherer Aktionszins für einen begrenzten Zeitraum – die ersten drei, vier oder auch mehr Monate – gewährt. Danach gilt dann der niedrigere Basiszinssatz. Spitzenreiter mit Aktionszinsen von gut drei Prozent sind aktuell unter anderem Consorsbank, Suresse Direkt Bank und Renault Bank Direkt.
„Hat man die eiserne Reserve zusammengespart, kann man eine Summe, die vielleicht erst in drei oder vier Jahren nötig wird, um ein neues Auto zu kaufen, auf ein Festgeldkonto einzahlen“, rät Larisch. Derzeit gibt es für dreijährige Laufzeiten bei einigen Banken bis zu 2,80 Prozent Zinsen für 10.000 Euro, so zum Beispiel bei Bigbank oder Grenke Bank. Bei einem längeren Sparhorizont von fünf oder gar zehn Jahren locken Anbieter wie Volkswagen Bank, willbe oder Fürstlich Castellsche Bank mit attraktiven Konditionen von bis zu drei Prozent und mehr.
Auch wenn erst einmal nur 50 Euro oder 100 Euro Sparrate im Monat auf das Tagesgeldkonto fließen können – es zählt der Anfang. „Beim Sparen macht sich der Zinseszinseffekt bemerkbar“, so der Finanzexperte. Mit jedem Zinsgewinn vergrößert sich die Summe, die dann wieder verzinst wird. Der Zinseszinseffekt bewirkt ein überproportionales Wachstum der Ersparnisse.
Finden Sie weitere attraktive Angebote für Ihre Geldanlage über den Tagesgeld-Vergleich und den Festgeld-Vergleich von biallo.de. Beim Festgeld gilt: Je nach Anlagesumme und Laufzeit können verschiedene Anbieter den höchsten Zinssatz bieten. Je höher die Anlagesumme und die Laufzeit, desto höher ist meist der Zinssatz.
Vermögensaufbau funktioniert nur, wenn das Einkommen abgesichert ist.
Parallel zum Rücklagenpolster sollten junge Leute so früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Sie sichert das Einkommen ab, wenn man eines Tages wegen einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr arbeiten kann. Wer in jungen Jahren einen Vertrag abschließt, profitiert von günstigeren Beiträgen über die gesamte Laufzeit.
Langfristige Vorsorge lässt sich flexibel gestalten – wichtig ist der richtige Start.
Steht die finanzielle Basis, kann man langfristige Sparziele anpeilen. „Es gibt dafür keinen festen Zeitpunkt“, sagt Verbraucherschützer Larisch. Wer viel verdient, kann mehr zurücklegen, wer mal erbt, kann vielleicht weniger zurücklegen. Als grober Anhaltspunkt gilt: Etwa 15 Prozent vom Bruttogehalt sollte man fürs Alter zurücklegen. Ob das Geld mal in eine Immobilie fließt oder daraus eine Zusatzrente wird, ist erst mal unerheblich. Auch eine Immobilie zählt zur Altersvorsorge.
Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, kommt an Wertpapieren kaum vorbei.
„Langfristiges Sparen gelingt am besten mit einem ETF-Sparplan auf weltweite Aktienindizes wie den MSCI World“, sagt Finanzexperte Larisch. Kursschwankungen lassen sich über einen langen Anlagezeitraum von über zehn, 20 oder auch 40 Jahre hinweg aussitzen. Für einen solchen Sparplan benötigt man ein Wertpapierdepot, das Banken, Direktbanken oder Onlinebroker anbieten. Es gibt kostenlose Depots, im besten Fall sind auch die Sparpläne kostenlos oder zumindest kostengünstig zu führen. Günstige Angebote gibt es zum Beispiel bei Neobrokern wie Smartbroker+ oder Scalable Capital oder Trade Republic. Aber auch Direktbanken wie die ING bieten Depot und ETF-Sparpläne kostenlos an.
Früh einsteigen lohnt sich: Wer über 40 Jahre hinweg jeden Monat 200 Euro in einen ETF-Sparplan auf den MSCI World einzahlt, hat insgesamt 96.000 Euro zur Seite gelegt und bei einer jährlichen Rendite – ohne Kaufkraftverlust, Steuern und Gebühren – von 6,52 Prozent rund 440.000 Euro im Depot (siehe ETF-Rechner auf biallo.de). Daraus lässt sich eine beachtliche monatliche Zusatzrente ableiten.
Nutzen Sie den ETF-Rechner auf biallo.de für weitere individuelle Beispielrechnungen.
Gerade zum Start ins Berufsleben tauchen viele Fragen rund ums Geld und Absicherung auf. Hier finden Sie kompakte Antworten auf die wichtigsten Themen, die junge Menschen bei ihren Finanzen beschäftigen.
So früh wie möglich. Schon kleine Beträge helfen, Rücklagen aufzubauen und vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
Als grober Richtwert gelten drei bis vier monatliche Nettoeinkommen, abhängig vom individuellen Lebensstil.
Für Rücklagen eignet sich ein Tagesgeldkonto, für langfristigen Vermögensaufbau ein ETF-Sparplan.
Ja, denn ein früher Start ermöglicht höhere Erträge bei geringerer monatlicher Belastung.
Diese Checkliste zeigt die wichtigsten Schritte, mit denen junge Menschen ihre Finanzen strukturiert aufstellen können.

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