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Gebäude begrünen

Dachbegrünung und Fassadenbegrünung: Systeme, Kosten und Förderung

Helga Riedel
Autorin
Veröffentlicht am: 24.07.2023

Auf einen Blick

  • Dach- und Fassadenbegrünungen sind wichtige ökologische Ausgleichsflächen. Viele Kommunen fördern sie deshalb mit Zuschüssen.
  • In diesem Ratgeber informieren wir Sie über die Varianten der Gebäudebegrünung, die Voraussetzungen, die Kosten und die Fördermaßnahmen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Dachbegrünung, Fassadenbegrünung: Was sind die Vorteile?
  2. Arten der Gebäudebegrünung
  3. Fassaden und Dächer begrünen: Vorraussetzungen
  4. Gebäudebegrünung: Was gilt für die Bepflanzung?
  5. Hausbegrünung: Instandhaltung und Pflege berücksichtigen
  6. Fassadenbegrünung, Dachbegrünung: Kosten
  7. Fassadenbegrünung und Dachbegrünung: Förderung

Mit Efeu, Wildem Wein oder Geißblatt, genügsamen Stauden, Kräutern und Gräsern lassen sich triste Fassaden und Flachdächer nicht nur verschönern. Die grünen Häuserhüllen sind wichtige ökologische Ausgleichsflächen, sie verbessern Luftqualität und Mikroklima und wirken als natürliche Dämmung gegen Hitze und Kälte. Viele Kommunen fördern deshalb die Gebäudebegrünung mit Zuschüssen.

 

Dachbegrünung, Fassadenbegrünung: Was sind die Vorteile?

Gebäudebegrünungen sind ein einfacher, wirkungsvoller Baustein das Thema Nachhaltigkeit im Hausbau zu berücksichtigen. Begrünungen von Hausdächern und -fassaden werten jedes Gebäude auf und haben dabei eine positive Wirkung auf dessen Bewohner und das Umfeld. Aus der modernen Stadtplanung zum Beispiel ist das Thema Gebäudebegrünung daher schon nicht mehr wegzudenken. 

Gebäudebegrünung: Vorteile für Eigentümer und Bewohner

Die Begrünung eines Gebäudes zieht eine Vielzahl positiver Effekte nach sich:

Schutz und Verlängerung der Lebendauer von Flachdächern: Extreme Temperaturunterschiede, schnelle Wechsel von Nässe und Trockenheit, hohe UV-Strahlung, Frost, Hagel und Sturm lassen Flachdächer in Rekordzeit altern. Spätestens nach 15 bis 25 Jahren ist oft die Totalsanierung fällig. Der Schutz einer Pflanzendecke verlängert die Lebensdauer eines Flachdaches leicht um das Doppelte.

Klimaanlage Gebäudebegrünung: Begrünte Dächer und Fassaden sind zudem eine wirkungsvolle Klimaanlage. Unter der Pflanzendecke herrscht ein wohltemperiertes Klima mit maximalen Temperaturschwankungen von 15 Grad pro Tag, Spitzentemperaturen von 35 Grad im Sommer und so gut wie frostfreien Wintern. Untersuchungen belegen: Selbst in Perioden größter Hitze sind die Raumklimawerte in Dachwohnungen mit einer grünen Haube mit denen im Erdgeschoss vergleichbar. Und im Winter wirkt die Pflanzendecke als zusätzliche Wärmedämmung. Das spart Energiekosten und damit auch CO2-Emissionen. Ist nicht nur das Dach, sondern das gesamte Gebäude begrünt, wird eine Klimaanlage praktisch überflüssig.

Einfache Kombination mit Photovoltaikanlage: Soll das Dach zur Stromproduktion genutzt werden, bietet die Begrünung zwei weitere wesentliche Vorteile: Die Tragrahmen der Solarmodule lassen sich in speziell dafür entwickelten Drainage-Elementen verankern, sodass die eigentliche Dachabdichtung durchgängig intakt bleibt. Außerdem erhöht sich durch die weitaus geringeren Höchsttemperaturen auf einem begrünten Dach die Stromausbeute, da die Leistungsfähigkeit der kristallinen Silicium-Solarzellen bei zunehmender Erwärmung abnimmt.

Schutz vor Lärm und Strahlung: Die weiche Pflanzendecke vermindert die Schallreflexion und erhöht die Schalldämmung nach innen, was vor allem an Standorten mit starker Lärmbelastung von oben wie Flugzeugeinflugschneisen zu spürbarer Entlastung führt. Bei einer Studie in Großbritannien zeigte sich je nach Dicke und Nässe der Substratschicht eine Reduzierung des Lärms zwischen acht und 18 Dezibel (dB). Begrünte Fassaden schirmen ebenfalls rund zehn dB ab. Außerdem schützen begrünte Dächer wirksam vor der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung von Mobilfunk-Sendeanlagen, wie Messungen im Auftrag des „Forschungslabors für Experimentelles Bauen“ der Universität Kassel belegen.

Doppelte Nutzung des Bodens: Vor allem in attraktiven Wohngegenden mit hohen Grundstückspreisen kann man mit einem von vornherein eingeplanten Dachgarten Platz und Geld sparen. Beträgt die Preisdifferenz zwischen seiner Anlage und den Bodenpreisen doch leicht einige hundert Euro pro Quadratmeter (qm).

Hausbegrünung: Vorteile für Natur und Umfeld

Eine Gebäudebegrünung sollte also nicht allein aus gesatlterischen Gründen, sondern immer auch absichtlich als kompensierende Maßnahme Anwendung finden. Denn es gibt zahlreiche positive Auswirkungen eines begrünten Hauses auf die Natur und die direkte Umgebung des Gebäudes:

Rückgewinnung von Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Ob ausgedehnte Parklandschaften auf Firmenzentralen, Einkaufszentren und Tiefgaragen oder die begrünte Garage – was unten drunter verschwindet, oben wieder draufzusetzen, ist wohl der unmittelbarste Weg, überbaute Natur zumindest teilweise zu ersetzen. Dabei sind die vielfältigen positiven Wirkungen nicht zu unterschätzen. Selbst bei der einfachsten (extensiven) Begrünung können mit genügsamen Blumen, Gräsern und Kräutern Biotope entstehen, wie man sie auf Mager- und Trockenrasen findet; Standorte, die in den vergangenen Jahren ganz besonders stark dem Siedlungsdruck weichen mussten und mit ihnen auch viele, teils bedrohte, Tier- und Insektenarten. Und auch in begrünten Fassaden finden Insekten und Vögel Unterschlupf, Nistplätze und Nahrung.

Erhalt des Regenwasserkreislaufs: Auf einem begrünten Dach lassen sich je nach Bauart zwischen 50 und 90 Prozent des Regenwassers auffangen und durch die natürliche Verdunstung über Substratschicht und Pflanzen wieder in den Wasserkreislauf zurückführen. Das bedeutet für die Kommunen eine Entlastung von Kanalisation und Kläranlagen um bis zu 700 Liter pro Quadratmeter Dachfläche und Jahr, eine Entschärfung der Spitzenmengen während starker Regenfälle und eine geringere Hochwassergefahr. Leitet man den Dachüberlauf zudem in Wasserspeicher wie etwa eine Zisterne oder in einen Teich mit Versickerungsflächen, kann sogar das gesamte Regenwasser auf dem Grundstück abgeleitet werden.

Verbesserung von Klima und Luft: Der „kleine“ Wasserkreislauf sorgt außerdem für ein gesünderes Mikroklima. Das macht sich vor allem an heißen Sommertagen bemerkbar, wenn die trockene heiße Luft durch die Verdunstung befeuchtet und gekühlt wird. Zusätzlich filtert die Pflanzendecke jede Menge Schadstoffe und Feinstaub aus der Atmosphäre. Außerdem bindet die Pflanzendecke auf Dach oder Fassade CO2 und produziert Sauerstoff.

 

Arten der Gebäudebegrünung

Eine Begrünung ist an vielen Gebäuden oder Gebäudeteilen möglich: An Fassade oder Dach eines Hauses, am Gartenhaus, auf der Garage, an einer Bregrenzungsmauer. Pflanzen können fast überall wachsen und benötigen je nach Art sehr viel oder sehr wenig Platz. Daher gibt es kleine und raumgreifende Lösungen.

Dachbegrünung Aufbau: Extensive Dachbegrünung und intensive Dachbegrünung

Bei der Begrünung von Flachdächern unterscheidet man je nach Aufbau zwischen:

  • Extensiver Begrünung mit einer Substrathöhe von fünf bis 15 cm und genügsamen Pflanzen wie Sedum-Arten, Moose, Gräser und Kräuter.
  • Einfach-intensiv begrünte Dächer mit 15 bis 25 cm Substrat, das auch die Pflanzung von niedrigen Stauden und verholzenden Kleinsträuchern wie Lavendel erlaubt.
  • Intensiv begrünte Dächer mit einer Erdschicht von 25 bis 80 cm und mehr. Hier lässt sich ein Dachgarten mit Bäumen, Sträuchern, Blumen und/oder Gemüse und Obst anlegen.

Fassadenbegrünung: Systeme und Konstruktion

Bei der Begrünung von Fassaden gibt es die folgenden Varianten:

  • Bodengebundene Begrünung mit im Erdreich oder einem Gefäß wachsenden Selbstklimmern wie Efeu und Wilder Wein oder Kletterpflanzen wie Clematis, Rose oder Blauregen, die eine Rankhilfe benötigen.
  • Wandgebundene Begrünung mit an der Fassade befestigten Gefäßen oder vorgesetzten senkrechten Textil-, Platten- oder Containersystemen.

 

Fassaden und Dächer begrünen: Vorraussetzungen

Es gibt einige notwendige Anfoederungen und Voraussetzungen, die ein Gebäude erfüllen muss, damit eine Dach- oder Fassadenbegrünung möglich ist. 

Dachbegrünung: Welche Voraussetzungen sind nötig?

Statik: Die maximale Belastbarkeit des Daches entscheidet über die Möglichkeit und Art der Begrünung. Bei vorhandenen Kiesschüttungen von etwa fünf Zentimetern Höhe ist in der Regel eine extensive Begrünung mit fünf bis 15 cm Substrat problemlos möglich, da das Gewicht mit circa 80 bis 230 kg/qm in etwa gleich bleibt. Sollen dagegen anspruchsvollere Stauden auf dem Dach wachsen oder gar ein begehbarer Garten mit Büschen und Bäumen entstehen, erhöht sich die Last um ein Vielfaches auf 300 bis 1.200 kg/qm.

Dachneigung: Die technischen Möglichkeiten erlauben heute eine Begrünung aller Dachtypen, wobei der Preis mit dem Grad der Dachneigung deutlich ansteigt. Bis zu einer Neigung von zehn Grad ist dagegen eine einfache Begrünung völlig unproblematisch.

Dachaufbau: Bevor die Natur Einzug halten kann, muss sichergestellt sein, dass das Dach absolut wasserdicht ist. Angesichts der langen Lebensdauer begrünter Dächer empfiehlt es sich, ältere, zwar noch intakte, aber schon verwitterte Dachabdichtungen vorsichtshalber zu erneuern.

Bauvorschriften: Sie sind in der „Dachbegrünungsrichtlinie“ festgehalten. Die Anlage von Dachgärten muss außerdem beantragt und genehmigt werden.

Fassadenbegrünung: Notwendige Voraussetzungen

Die wandgebundene Begrünung ist bislang technisch extrem aufwendig und teuer und kommt daher meist nur bei repräsentativen Neubauten wie Luxuswohnungen, Unternehmen, Hotels, Museen oder anderen öffentlichen Gebäuden zum Einsatz. Deshalb beschränkt sich dieser Ratgeber auf die bodengebundene Begrünung.

Bei der Begrünung von Mauern kommt es darauf an, Fassadenkonstruktion, Pflanzen und, falls nötig, entsprechende Kletterhilfen aufeinander abzustimmen. So empfehlen die Spezialisten von Green City, Selbstklimmer nur auszuwählen, „wenn die Wand massiv und der mineralische Putz tragfähig sind. Bedingung ist auch eine rissfreie und fugenlose Fassade“. Denn Pflanzen, die mit Haftscheiben oder -wurzeln an der Fassade emporklettern wie Efeu oder Wilder Wein, wachsen mit lichtfliehenden Trieben in Ritzen oder hinter Verschalungen. Zudem muss die Fassade das Gewicht einer ausgewachsenen, dichten und regennassen Pflanze tragen können. Mit Wärmeverbundsystemen gedämmte Mauern kommen daher nicht infrage. Der auf einem Netz aufgetragene dünne Putz würde durch die Haftwurzeln und das Gewicht beschädigt werden.

Bei Klettergerüsten müssen Stabilität, Streben- und Wandabstand an die jeweilige Pflanze und die Art der Befestigung an die Fassadenoberfläche angepasst werden. Im Zweifelsfall ist die Beratung durch einen Fachmann sicher eine Investition, die Frust und Bauwerksschäden verhindern kann.

  • Biallo-Lesetipp: In einem weiteren Ratgeber von biallo.de erfahren Sie, wie sich die Energieeffizienz einer Immobilie bemisst, warum sich der Bau eines Effizienzhauses lohnt und wie Sie auch ein älteres Gebäude in ein Effizienzhaus verwandeln können.

 

Gebäudebegrünung: Was gilt für die Bepflanzung?

Bei einer Gebäudebegrünung sollten einige Dinge beachtet werden, was die Beflanzungsweise und die Pflanzenauswahl angeht. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick dazu.

Dachbegrünung Pflanzen: Standortgerechte Bepflanzung

Soll das Flachdach tatsächlich zum Ersatzlebensraum für Flora und Fauna werden, muss die Bepflanzung einerseits standortgerecht sein, das heißt den dort herrschenden extremen Bedingungen wie UV-Einstrahlung und Wind angepasst, und andererseits in der näheren Umgebung vorkommen. Denn nur dann finden sich auch Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten ein. Der Trend geht deshalb auch bei extensiver Begrünung weg von gleichförmigen, mit Sukkulenten bedeckten Dächern. Denn angesichts des gravierenden Verlusts an Biodiversität „sollte das weit über die Sedum-Bepflanzung hinausgehende Potenzial von Gründächern zum Erhalt der lokalen Flora ausgeschöpft werden“, empfiehlt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV).

Neben möglichst vielen verschiedenen Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten gehört dazu die Modellierung des Daches mit kleinen Erdhügeln, Kies- und Wasserflächen, Totholz und Steinhaufen sowie Nisthilfen wie Insektenhotel, Hummelburg und Vogelkästen. Mit steigender Höhe der Substratschicht wächst die Pflanzenauswahl entsprechend bis hin zum Dachgarten mit Bäumen und Sträuchern. Gleich bleiben sollte dabei das Prinzip des Vorrangs für eine hohe Diversität heimischer Pflanzen.

Fassadenbegrünung Pflanzen: Bei Auswahl Wachstum berücksichtigen!

Ob zierliche Clematis oder flächendeckender Wilder Wein, Nord- oder Südseite, Garage oder Mehrfamilienhaus – für eine gelungene Fassadenbegrünung müssen viele Faktoren in Einklang gebracht werden. Es gilt das Dickenwachstum von Schlingern wie dem Blauregen zu bedenken, deren enormen Kräfte Regenfallrohre oder Balkongeländer verbiegen können, und den Pflegeaufwand für hochwachsende Pflanzen, die wild wuchernd unter Dachpfannen oder in Jalousiekästen vordringen könnten. Wer vor Schnittarbeiten auf hohen Leitern zurückschreckt, sollte sich also eher für Pflanzen mit überschaubarem Wachstum wie Spalierobst oder Kletterrosen entscheiden. Am besten für die Natur sind auch hier heimische Pflanzen mit ungefüllten Blüten. „Eine mit Efeu oder Clematis begrünte Wand beispielsweise ist für viele Tierarten ein willkommener Lebensraum“, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

 

Hausbegrünung: Instandhaltung und Pflege berücksichtigen

Wie bei bekiesten Flachdächern, müssen auch bei begrünten Flachdächern mindestens einmal jährlich die funktionierende Entwässerung sowie die Unversehrtheit der Dachabdichtung in den Randbereichen überprüft werden. Hier sollte außerdem aufgelaufener Bewuchs entfernt werden. An Fassaden müssen alle technischen Einrichtungen wie Dachrinne, Regenfallrohr, Blitzableiter, Lüftungsschlitze, Markisen, Fensterläden und Jalousiekästen kontrolliert und falls nötig freigeschnitten werden. Die Befestigung von Rankhilfen sollte auf Stabilität überprüft werden.

Pflegemaßnahmen bei der Bepflanzung

Auf extensiven Pflanzflächen halten sich die Pflegemaßnahmen in Grenzen. In den ersten vier Wochen muss die Fläche feucht gehalten werden. Danach reicht es, ein- bis zweimal jährlich unerwünschte Setzlinge zu entfernen, eventuell eingegangene Pflanzen zu ersetzen und Substratlücken aufzufüllen. Wächst auf dem Dach eine Blumenwiese oder Gräser, Kräuter und Stauden kommen je nach Arten im Spätsommer oder Frühling Schnittarbeiten hinzu. Der Pflegeaufwand für eine intensive Begrünung unterscheidet sich dagegen kaum von dem eines normalen Gartens – bis auf die Bewässerung. Da die Pflanzen keinen Zugang zu Grundwasser haben und Wind und hohe Sonneneinstrahlung zusätzlich austrocknen, muss deutlich mehr gegossen werden.

Kletterpflanzen an Fassaden können durch Anbinden an den Kletterhilfen in die gewünschte Richtung geleitet werden. Bei stark wachsenden Arten ist ein regelmäßiger Rückschnitt nötig. Da die Pflanzen über einen langen Zeitraum am selben Platz wachsen, sollten sie regelmäßig gedüngt und in Trockenperioden und bei immergrünen Arten an frostfreien Tagen im Winter gegossen werden.

 

Fassadenbegrünung, Dachbegrünung: Kosten

Mit 150.000.000 Quadratmeter begrünter Dachfläche ist Deutschland laut dem BuGG-Marktreport GebäudeGrün 2022 „Weltmarktführer in Sachen Gebäudebegrünung“. Zu verdanken ist dies auch den zahlreichen Gartenbauarchitekten, Gärtnern, Ingenieuren und Dachdeckern, die sich auf die Begrünung von Gebäuden spezialisiert haben.

Von innovativen Materialien beim Gründachaufbau, über mit Flechten und Moosen begrünte Ziegelsteinplatten, vorkultivierte Sedummatten bis zum mobilen Dachgarten in modularen Systemen bietet die Branche für jeden Wunsch und Geldbeutel die passende Lösung:

Dachbegrünung Kosten

Einfache extensive Dachbegrünungen gibt es schon für 25 bis 50 Euro pro qm, ein Dachgarten kostet je nach Gestaltungsaufwand und Pflanzenauswahl 60 bis 150 Euro je qm.

Fassadenbegrünung Kosten

Für die bodengebundene Fassadenbegrünung reichen 15 bis 35 Euro je qm, während die aufwendigen fassadengebundenen Systeme bei etwa 400 Euro pro qm beginnen.

Garagendach begrünen: Selbermachen und Geld sparen!

Überschaubare Projekte wie die extensive Begrünung einer Garage oder eines Carports können – vorausgesetzt die Statik stimmt – auch Laien selbst in die Hand nehmen und damit Geld sparen. Aufbauanleitungen findet man im Internet beispielsweise bei mein-schoener-garten.de, re-natur.de, topgreen-gruendach.de oder Fachfirmen wie Sedumdach.de. Listen geeigneter Pflanzen gibt es unter anderem bei BuGG, LBV oder mehrgruenamhaus.de der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Möchte man die regionale Biodiversität fördern, sind die Beratungsstellen, Umweltschutzverbände und Gründach-Fachfirmen vor Ort für die Pflanzenauswahl die richtigen Ansprechpartner.

 

Fassadenbegrünung und Dachbegrünung: Förderung

Ega, ob Fachfirmen oder Eigenleistung – die Kosten für die Dach- und Fassadenbegrünung müssen Bauherren oder auch Mieter in vielen Kommunen nicht alleine tragen.

Förderung durch die Kommunen

Die direkte Finanzspritze: Die vielfältigen ökologischen Vorteile begrünter Dächer sind zahlreichen Kommunen bares Geld wert. Laut der aktuellen BuGG-Umfrage fördern immerhin 44 Prozent der Städte die Dachbegrünung, bei den Fassaden stieg der Anteil auf 37 Prozent. Frankfurt übernimmt beispielsweise 50 Prozent der Kosten bis maximal 50.000 Euro, Düsseldorf, Braunschweig und Münster fördern sie mit 40 Euro pro qm, Berlin und Osnabrück sogar mit 60 Euro pro qm. Bedenkt man, dass der auf Flachdächern übliche Kies etwa 25 bis 35 Euro pro qm kostet, gibt es das sehr viel langlebigere einfache Gründach also zum gleichen Preis beziehungsweise dank der Förderung sogar sehr viel günstiger. Bei der Begrünung der Fassade bewegt sich die Förderung in einem ähnlichen Rahmen.

Eigene Förderprogramme von Bund und Ländern

Auch Bund und Länder haben Förderprogramme für die Gebäudebegrünung aufgelegt, etwa die „Hamburger Gründachförderung“ oder das BMUV-Umweltinnovationsprogramm. Wichtig nur: Bei allen Fördermaßnahmen muss der Antrag vor Baubeginn beziehungsweise Auftragserteilung gestellt werden.

Verringerte Abwassergebühren

Begrünte Dächer werden in vielen Gemeinden als Entsiegelungsmaßnahme anerkannt und mit einem Abschlag von 50 Prozent bei den Abwassergebühren für Niederschlagswasser belohnt. Verbleibt das gesamte Regenwasser auf dem Grundstück etwa in einer Zisterne, womit der Kanalanschluss entfällt, können die Gebühren komplett gestrichen werden.

Hinweis: Welche Kommune wie fördert, erfährt man schnell und einfach auf der Internetseite des Bundesverbandes GebäudeGrün (BuGG).

Quellen

nach dem Studium der deutschen, italienischen und vergleichenden Literaturwissenschaft begann sie 1985 mit ihrer journalistischen Tätigkeit für verschiedene Magazine und Tageszeitungen mit den Schwerpunkten Kulturgeschichte, Soziales und Umweltthemen. Bei Biallo.de schreibt sie seit der Gründung 2001 über Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie und Umweltschutz.

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