Wer über viele Jahre oder gar Jahrzehnte Geld in einen ETF steckt, möchte vor allem eines wissen: Wie viel bringt das Investment am Ende? Mit dem Biallo-ETF-Rechner finden Sie es schnell und unkompliziert heraus. Im zweiten Schritt sehen Sie die Höhe der möglichen monatlichen Auszahlungen.
So nutzen Sie den ETF-Sparplanrechner
Damit Sie die Entwicklung Ihrer Geldanlage möglichst gut abschätzen können, sollten Ihre Angaben im Sparplanrechner realistisch sein. Das heißt: Überlegen sie sich, welcher Betrag Ihnen für die Geldanlage zur Verfügung steht – und was Sie am Ende erreichen wollen. Dann füllen Sie die einzelnen Felder im Rechner aus.
Was ist eine Einmalanlage in ETFs?
Im Gegensatz zum Sparplan kaufen Sie bei einer Einmalanlage zu einem bestimmten Zeitpunkt einmalig für eine größere Summe ETF-Anteile. Das ist sinnvoll, wenn Sie bereits etwas auf der hohen Kante haben und nach einer renditeträchtigen Anlagemöglichkeit suchen. Wie Sie einen ETF kaufen und was Sie dafür alles benötigen, haben wir in einem Ratgeber für Einsteiger zusammengefasst. Mit unserem ETF-Rechner können Sie ermitteln, wie viel aus Ihrem Geld wird, wenn Sie es beispielsweise für zehn oder auch zwanzig Jahre investieren.
So nutzen Sie den ETF-Auszahlplanrechner
Mit dem ETF-Rechner können Sie auch planen, wie viel Geld Sie aus einer größeren Summe über einen längeren Zeitraum entnehmen können. Einige Banken bieten dazu sogar spezielle Auszahlpläne an. Um die Höhe der Ausschüttungen mit unserem Rechner zu ermitteln, müssen Sie ebenfalls einige Angaben machen.
Natürlich sind Sie nicht dazu verpflichtet, einen Auszahlplan in Anspruch zu nehmen. ETFs können Sie sich jederzeit in beliebiger Höhe auszahlen lassen. Wie oft Sie Geld aus Ihrem Depot entnehmen, steht Ihnen dabei frei. Beachten Sie hierbei jedoch, dass es sich bei jeder Auszahlung um ein steuerliches Ereignis handelt und nach Ausschöpfung des Sparerpauschbetrags die Kapitalertragsteuer anfällt.
Was ist ein ETF-Sparplan?
Mit einem ETF-Sparplan investieren Sie regelmäßig eine bestimmte Summe in einen Indexfonds. ETF-Sparpläne gibt es günstig oder sogar kostenlos bei Direktbanken, Onlinebrokern oder den sogenannten Neobrokern. Sie benötigen also ein Depot, wenn Sie einen ETF-Sparplan aufsetzen möchten. Den für Sie passenden Broker finden Sie in unserem großen Depot-Vergleich.
In der Regel investiert man monatlich einen bestimmten Betrag. Bei manchen Anbietern wie Scalable Capital* oder ING* ist das schon ab einem Euro möglich. Oft liegt der Mindestbetrag bei 25 oder 50 Euro. Sie können aber auch 100 oder 200 Euro monatlich sparen. Wie das genau funktioniert, erklären wir in einem eigenen Artikel.
Was bietet der ETF-Rechner von Biallo.de?
Der Rechner gibt Ihnen ein Gefühl dafür, wie sich der Wert Ihrer ETF-Anteile und damit Ihr Erspartes im Laufe der Jahre entwickelt. Sie können damit verschiedene Szenarien durchspielen: Was wird aus einer Einmalanlage bei unterschiedlichen Zinssätzen und unterschiedlichen Laufzeiten? Wie viel Geld haben ich oder meine Kinder nach zehn oder 15 Jahren zur Verfügung, wenn ich monatlich 50, 100 oder 200 Euro spare? Oder umgekehrt: Wie viel Geld muss ich monatlich sparen, wenn ich nach zehn oder 20 Jahren eine bestimmte Summe erreichen möchte?
Unser Rechner hilft Ihnen aber nicht nur in der Phase der Einzahlungen. Auch die Auszahlungsphase können Sie damit analysieren. So lässt sich etwa die Frage beantworten, wie viel Geld Sie sich aus einem bestimmten Betrag zehn Jahre, 20 Jahre oder 30 Jahre lang monatlich auszahlen lassen können. Sowohl für einen solchen Auszahlplan als auch für einen ETF-Sparplan müssen Sie im Rechner einige Angaben machen.
Einmalige Anlagesumme
Hier geben Sie den Einmalbetrag an, den Sie in einen ETF investieren wollen. Wie hoch er ist, hängt von Ihrer persönlichen finanziellen Situation ab. Bedenken Sie: ETFs sind eine langfristige Investition. Das Geld, das Sie in einen Indexfonds investieren, sollten Sie mindestens zehn, besser 15 Jahre nicht benötigen. Nur dann können Sie mögliche Einbrüche an der Börse auch aussitzen. Daher sollten Sie für die Einmalsumme einen Betrag wählen, den Sie auch für längere Zeit entbehren können.
Sparrate
Das ist der Betrag, den Sie regelmäßig in Ihren ETF-Sparplan stecken. Seine Höhe hängt vor allem davon ab, wie viel Sie monatlich netto verdienen – und was Ihnen nach allen sonstigen Ausgaben am Monatsende übrigbleibt. Oft empfiehlt es sich, den Sparplan mit kleinen Beträgen zu beginnen. So können sie testen, was Sie sich leisten können. Starten Sie einen ETF-Sparplan ohne Anfangskapital, setzen Sie die einmalige Anlagesumme im Rechner einfach auf null.
Sparintervall
Hier legen Sie fest, in welchen Zeitabständen Sie Ihre ETF-Anteile kaufen. Normalerweise laufen ETF-Sparpläne monatlich. Sie können im Sparplanrechner aber auch angeben, dass Sie vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich ETF-Anteile kaufen.
Wertentwicklung
Das ist eine Ihrer kniffligsten Angaben: Sie müssen abschätzen, welche Rendite Ihr ETF im Durchschnitt über den gesamten Anlagezeitraum erwirtschaftet. Als Anhaltspunkt dafür enthält der Rechner Angaben zu den Durchschnittsrenditen wichtiger Börsenindizes in den vergangenen 50 Jahren. Für den weltweiten MSCI World etwa liegt dieser Wert – inklusive Nettodividende - bei rund 9,2 Prozent im Jahr. Das klingt im ersten Moment zwar traumhaft, ist aber keine Garantie dafür, dass Sie diese Rendite auch in Zukunft erzielen.
Laufzeit
Die Laufzeit einer Geldanlage in einen Aktien-ETF sollte, wie bereits erwähnt, bei mindestens zehn, besser 15 Jahren liegen. Entsprechend sollten Sie bei der Anlagedauer eher mit längeren als mit kürzeren Zeiten kalkulieren. Haben Sie einen kürzeren Anlagehorizont, etwa weil Sie das Geld in vier, fünf oder sechs Jahren für eine Anschaffung brauchen, sollten Sie auf Tagesgeld oder Festgeld setzen. Wie viel Ihnen eine solche Anlage bringt, können Sie mit unserem Zinseszinsrechner ermitteln.
Gesamtkapital
Wenn Sie schon über einen größeren Betrag verfügen, den Sie sich in Raten auszahlen lassen wollen, geben Sie diesen hier an. Oder Sie nehmen den Betrag, den Sie zuvor mit Hilfe des ETF-Sparplanrechners ermittelt haben. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn Sie mit ETFs für die Altersvorsorge sparen und sich anschließend aus dem Betrag eine monatliche Rente auszahlen möchten.
Kapitalverbrauch
Hier können Sie wählen, ob ihr angespartes Kapital nach der Laufzeit erhalten bleiben soll – oder ob Sie Monat für Monat einen Teil davon entnehmen, so dass das Ausgangsvermögen am Ende aufgebraucht ist. Beim Modell mit Kapitalverbrauch ist bei gleicher Laufzeit eine höhere Auszahlung möglich.
- Ein Beispiel: Bei einem Gesamtkapital von 50.000 Euro, einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Rendite von zwei Prozent können Sie sich beim Modell mit Kapitalverbrauch jeden Monat 252 Euro auszahlen. Bei der Variante ohne Kapitalverbrauch sind es 82 Euro. Dafür steht Ihnen jedoch am Laufzeitende das Anfangskapital weiter zur Verfügung.
Auch beim Auszahlungsplan müssen Sie also den Wert für die durchschnittliche Wertentwicklung ihrer Anlage abschätzen und eine Laufzeit für die Auszahlungen festlegen. Je vorsichtiger Sie dabei die Rendite wählen und je länger das angelegte Geld reichen soll, desto geringer sind die monatlichen Raten, die Sie aus Ihrem Vermögen entnehmen können.
Ergebnis
Am Ende können Sie mit einem Klick auf „Berechnen“ das Ergebnis anzeigen. Beim Auszahlungsplan zeigt Ihnen der Rechner dabei noch einmal das Gesamtkapital an, die Laufzeit und die monatliche Rate, die sie aus der Anlagesumme entnehmen können. Sie können sich das Ergebnis in verschiedenen Darstellungen ansehen: als Balkendiagramm, Liniendiagramm oder Tabelle. Die Darstellungen machen deutlich, wie sich das Gesamtkapital im Laufe der Jahre entwickelt, also welches Restkapital Ihnen etwa nach jedem Jahr bleibt.
Bei der Einmalanlage und dem ETF-Sparplan zeigt das Ergebnis die Summe Ihrer Einzahlungen, den Ertrag Ihrer Anlage und den gesamten Sparbetrag. Die Diagramme verdeutlichen für jedes Jahr den eingezahlten Einmalbetrag, die Gesamthöhe der monatlichen Sparraten und den Ertrag, den sie im Laufe der Jahre erzielen. Der Ertrag hängt dabei auch vom sogenannten Zinseszinseffekt der ETF-Anlage ab.
Wie funktioniert der Zinseszins bei ETFs?
Wenn bei einer Geldanlage auf die bereits ausgezahlten Zinsen noch einmal ein Zins berechnet wird, bezeichnet man das als Zinseszins. Wie der Zinseszinseffekt genau funktioniert, erfahren Sie in einem weiteren Artikel. Bei ETFs entsteht solch ein Zinseszinseffekt bereits durch den Kursgewinn des Indexfonds: Erzielt ein ETF in einem Jahr eine Wertsteigerung, wirkt sich diese auch auf den Ertrag im kommenden Jahr aus.
- Ein Beispiel: Der Kurs Ihres ETFs beträgt zu Jahresanfang 100 Euro. Am Jahresende liegt er bei 105 Euro – ein Plus von fünf Prozent. Erzielt der ETF im kommenden Jahr erneut ein Plus von fünf Prozent, beträgt der Kurs 110,25 (= 105 x 1,05). Nach dem dritten Jahr sind es bei gleicher Wertsteigerung 115,76. Der Ertrag liegt nach drei Jahren also bei 15,76 Euro. Hätte der Sparer den Kursgewinn jedes Jahr entnommen, wären es nur 15 Euro.
Dieser Zinseszinseffekt wird noch verstärkt, wenn bei dem ETF jährliche Dividenden anfallen, die dann wieder in ETF-Anteile investiert („thesauriert“) werden. Wer daher das Ziel hat, mit einem ETF-Sparplan in einem bestimmten Zeitraum einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen, sollte daher thesaurierende Fonds wählen. Sie nutzen den Zinseszinseffekt bei der ETF-Anlage am besten aus. Wer dagegen mit den jährlichen Dividendenzahlungen ein Zusatzeinkommen anstrebt, wählt die ausschüttende Variante.
Wie viel kann man mit ETFs verdienen?
Wie viel Geld hat man nach einer Ansparzeit von zehn, 15 oder 20 Jahren in ETFs? Welche Wertsteigerung ein ETF im Laufe der Zeit erzielt, hängt – wie bereits erwähnt – vom Börsenindex ab, den der ETF abbildet. Für eine langfristige Basisanlage sollten Sie einen weltweit investierenden, breit streuenden ETF auf Indizes wie den MSCI World oder den MSCI All Country World wählen. Diese Indizes erzielten in den vergangenen zehn Jahren (Ende 2013 bis Ende 2023) in Euro gerechnet im Durchschnitt eine jährliche Wertsteigerung zwischen 10,34 Prozent (MSCI All Country World) und 11,03 Prozent (MSCI World) netto pro Jahr (Gross Return). „Netto“ bedeutet dabei, dass die gezahlten Dividenden abzüglich Quellensteuer direkt wieder angelegt werden. Wer beispielsweise zehn Jahre lang monatlich 100 Euro in einen MSCI-ACWI-ETF einzahlte, insgesamt 12.000 Euro, konnte sich über einen Wertzuwachs von gut 8.500 Euro vor Abgeltungsteuer freuen. Am Ende hätte der Anleger also gut 20.500 Euro im Depot liegen.
Dabei kann es allerdings ebenso gut Zeiträume geben, in denen die Rendite deutlich schlechter ausfällt. Auch kann man mit einem ETF-Sparplan Geld verlieren, wenn der falsche Ausstiegszeitpunkt, zum Beispiel eine schwere Wirtschaftskrise, gewählt wird. Je länger jedoch Ihr Anlagezeitraum ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit der Aktienanlage einen Gewinn machen. So liegt die längste Zeitspanne, in der Sie mit einem ETF-Sparplan auf den MSCI World in den vergangenen 50 Jahren im Durchschnitt eine negative Rendite erwirtschaftet haben, nach Berechnungen des Investors Christian W. Röhl bei 15 Jahren (Stand Januar 2024). Auch deshalb sollte Ihre ETF-Anlage mindestens 15 Jahre laufen können.
Als Basisinvestment ungeeignet sind ETFs auf Indizes, die lediglich die heimische Wirtschaft abbilden. Dazu gehören zum Beispiel ETFs auf den DAX, der die 40 größten Aktienunternehmen Deutschlands enthält, oder auf den S&P 500, in dem die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen stecken. Denn schwächelt einer dieser bevorzugten Märkte, hat das einen unmittelbaren Einfluss auf das eigene Portfolio. Deshalb unser Tipp für Anfängerinnen und Anfänger: Finger weg von „Liebhaberei“ bei der Erstellung eines Grundgerüsts für die eigenen Finanzen.
Wie viel Geld sollte man monatlich in ETF investieren?
Wie hoch sollte ein ETF-Sparplan sein? Wie viel Geld Sie monatlich in den ETF Ihrer Wahl investieren sollten, ist höchst individuell. Am besten führen Sie ein paar Monate lang ein Haushaltsbuch und kalkulieren am Ende, wie viel Geld Ihnen nach Abzug der Fixkosten, Verbindlichkeiten, Versicherungen, Konsumausgaben und Sparraten für persönliche Wünsche noch übrig bleibt. Bedenken Sie dabei, dass Sie sich ein Polster für Notfälle zulegen sollten, damit Sie im Bedarfsfall nicht etwa Ihr Depot auflösen müssen. Rund drei bis zwölf Nettomonatsgehälter sollten in diesem Notgroschen liegen.
Wer auf eine Immobilie oder ein neues Auto hin spart, sollte die dafür benötigten Summen auf einem Tages- oder Festgeldkonto parken. Das Wertpapierdepot ist kein geeigneter Aufbewahrungsort dafür.