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Vermögensberater

Geldanlage: Selbst in die Hand nehmen oder Vermögensberater nutzen?

Dennis Groß
Redakteur
Veröffentlicht am: 26.08.2022

Auf einen Blick

  • Sie können Ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen oder die Verantwortung abgeben, indem Sie einen Vermögensberater oder einen Bankberater beauftragen. Außerdem können Sie Ihre Geldanlage einem Robo-Advisor überlassen.
  • Alle Optionen haben sowohl Vor- als auch Nachteile. In diesem Ratgeber präsentieren wir Ihnen die unterschiedlichen Varianten.
  • Darüber hinaus nennen wir Ihnen fünf Gründe, warum Sie Ihre Geldanlage selbst managen sollten.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Fünf Gründe, warum Sie ihr Geld selbst verwalten sollten
  2. Sollte ich meine Geldanlage einem Bankberater überlassen?
  3. Ab wann lohnt sich eine Vermögensverwaltung?
  4. Automatisierte Geldanlage mit einem Robo-Advisor
  5. Geldanlage selbst übernehmen vs. externe Verwaltung
  6. Fazit: Es kommt auf die individuellen Bedürfnisse an

Für viele Bürger und Bürgerinnen stellt die Geldanlage eine enorme Herausforderung dar. Ein möglicher Grund ist die fehlende finanzielle Bildung hierzulande. Andere wiederum wollen sich grundsätzlich nicht mit Themen wie Wirtschaft und Finanzen beschäftigen. Sicherlich gibt es auch einige Anleger und Anlegerinnen, die in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Aktien und ETFs gemacht haben und daher eine Geldanlage an der Börse kategorisch ausschließen.

Dabei ist eine langfristig orientierte und nachhaltige Geldanlage mit diversifizierten Finanzinstrumenten enorm wichtig, denn es geht nicht nur um kurzfristige Rendite, sondern vielmehr um die Altersvorsorge. Mit einem breit gestreuten Portfolio und regelmäßigen Sparbeträgen können auch Kleinanleger sich langfristig ein nennenswertes Vermögen aufbauen – dafür sorgt primär der Zinseszinseffekt. Sie sollten möglichst frühzeitig mit der Altersvorsorge beginnen, unabhängig davon, ob Sie nun Ihre Geldanlage eigenverantwortlich regeln oder einen Vermögensberater konsultieren. Dennoch stellt sich die Frage: Sollten Sie die Geldanlage selbst in die Hand nehmen oder eine Vermögensverwaltung – etwa einen Robo-Advisor – nutzen? In diesem Ratgeber erhalten Sie eine Übersicht zu den einzelnen Optionen sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Variante.

 

Fünf Gründe, warum Sie ihr Geld selbst verwalten sollten

Bevor wir auf die verschiedenen Möglichkeiten der Vermögensverwaltung eingehen, wollen wir Ihnen fünf Gründe nennen, die für die Geldanlage in Eigenverantwortung sprechen. Diese schließt nicht aus, dass Sie eine Kombination aus eigener Entscheidung und Vermögensverwaltung etwa mit einem Robo-Advisor nutzen.

Deshalb sollten Sie die Geldanlage selbst in die Hand nehmen:

  • Kontrolle und Unabhängigkeit
  • Produktauswahl
  • Individuelle Strategie
  • Kosten sparen
  • Aneignung von Wissen und Disziplin

 

Mehr Kontrolle und Unabhängigkeit mit eigenverantwortlicher Geldanlage

Der erste und vermutlich wichtigste Grund ist die vollständige Kontrolle über die eigene Geldanlage. Wenn Sie Ihre Geldanlage selbst verwalten, sind Sie zudem unabhängig von Beratern und Vermögensverwaltern. Sobald Sie einen Bank- oder Vermögensberater konsultieren, geben Sie die Kontrolle ab.

Hierbei stellt sich die Frage: Wollen Sie Ihr Geld tatsächlich einer fremden Person oder Institution anvertrauen? Zum einen ist es eine Vertrauensfrage. Zum anderen geht es um die Qualität der externen Vermögensverwaltung. Nur Sie entscheiden über die Produktauswahl, den Depotanbieter, die Strategie und die Kostenstruktur.

 

Geldanlage selbst übernehmen: Profitieren Sie von einer umfangreichen Produktauswahl

Ein weiterer Vorteil der selbstbestimmten Geldanlage ist die große Produktauswahl. Außerdem stehen Ihnen zahlreiche etablierte sowie kostengünstige Online-Broker und Neobroker zur Verfügung.

In den vergangenen Jahren ist der deutsche Broker-Markt stark gewachsen. Dementsprechend ergeben sich viele Vorteile für Anleger und Anlegerinnen, die ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen wollen. Sie können im Vorfeld einen Broker-Vergleich durchführen und somit herausfinden, welcher Depotanbieter zu Ihrer Anlagestrategie passt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Bank können Sie bei der eigenverantwortlichen Geldanlage aus Tausenden von Finanzinstrumenten wählen:

Diese Produktvielfalt ermöglicht Ihnen die Umsetzung einer individuellen Anlagestrategie.

 

Eigenverantwortung bei der Geldanlage: Setzen Sie auf eine individuelle Strategie

Wer kennt Sie besser als Sie selbst? – vermutlich niemand. Deshalb sollten Sie Ihre Finanzen und Ihre Geldanlage auch in Eigenregie verwalten. Sie müssen sich nur fragen, wie viel Risiko Sie ertragen. Je nach Risikobereitschaft ergeben sich verschiedene Anlagestrategien. Dementsprechend erfolgt die Auswahl der Finanzinstrumente.

Nur Sie selbst bestimmen das Chance-Risiko-Verhältnis Ihrer Geldanlage. Außerdem legen Sie fest, ob Sie aktiv am Finanzmarkt handeln oder eher als passiver Investor agieren. Mit einem breit aufgestellten ETF-Portfolio können Sie bereits mit wenigen Produkten die internationalen Aktienmärkte abbilden. Falls Sie in bestimmten Branchen oder Ländern großes Potenzial erkennen, haben Sie die Möglichkeit, mit Aktien oder Sektor- beziehungsweise Länder-ETFs fokussiert zu investieren.

Bei der Geldanlage in Eigenverantwortung gibt es einen entscheidenden Vorteil: Sie können Ihre eigene Expertise bei der Geldanlage einbringen.

 

Eigenverantwortung lohnt sich – Sie können Gebühren sparen

Ein nicht zu vernachlässigender Faktor bei der Geldanlage sind die Gebühren. Wenn Sie sich für einen Bankberater, eine Vermögensverwaltung oder einen Robo-Advisor entscheiden, fallen Verwaltungsgebühren an. Bei der klassischen Bankberatung und der freien Vermögensverwaltung kommen unter Umständen noch Provisionen, Performance-Gebühren und zum Teil hohe Produktkosten hinzu. Die genannten Posten schmälern Ihre Gesamtrendite. Auf lange Sicht hat das einen erheblichen Effekt auf Ihre Geldanlage.

Bei einer Geldanlage in Eigenregie können Sie einen Anbieter mit geringen Handelsgebühren wählen. Inzwischen gibt es einige Direktbanken und Online-Broker, die ein kostenloses Wertpapierdepot anbieten, dazu zählen die ING, Consorsbank oder Trade Republic. Bei einer traditionellen Bank sind die Gebühren in der Regel deutlich höher als bei den sogenannten Neobrokern.

Geldanlage selbst verwalten: Lebenslanges Lernen

Sobald Sie Ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen, müssen Sie mit einem gewissen Zeitaufwand für die Recherche und die Produktauswahl rechnen. Ferner sollten Sie sich regelmäßig über die Börse und das aktuelle Geschehen informieren. Je nach Vorwissen ist das eventuell ein langwieriger Prozess, aber am Ende lohnt es sich. Bei der eigenverantwortlichen Geldanlage lernen Sie sehr viel über das Sparen und das Investieren. Außerdem erfahren Sie mehr über sich selbst und Sie eignen sich grundlegendes Finanzwissen an.

 

Sollte ich meine Geldanlage einem Bankberater überlassen?

Es gibt einige gute Argumente, die für die Geldanlage in Eigenregie sprechen. Dennoch bevorzugen viele Anleger und Anlegerinnen eine Bankberatung und die Verwaltung ihres Kapitals durch die Bank.

Vorteile

  • In der Regel erhalten Sie eine kostenlose Beratung zur Geldanlage.
  • Der Bankberater stellt anhand Ihrer Angaben aus der Beratung ein Portfolio zusammen.
  • Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis, da die Bank Ihre Geldanlage verwaltet.
  • Seriöse Banken bieten Ihnen ein hohes Maß an Sicherheit.
  • Für viele Kunden und Kundinnen ist der persönliche Kontakt essenziell.

Nachteile

  • Sie können bei einer klassischen Bank mit deutlich höheren Produktkosten rechnen. Bei Fonds fällt der Ausgabeaufschlag an. Dieser Posten beträgt meistens drei bis fünf Prozent des Anlagebetrags.
  • Für die Depotführung und Verwahrung der Wertpapiere werden oftmals nicht zu vernachlässigende Gebühren berechnet.
  • Bei einer Bankberatung stellt sich die Frage, inwieweit eine unabhängige und individuelle Beratung erfolgt. Letztlich sind die Bankberater an ihre hauseigene Produktpalette gebunden.
  • Im Bereich der Geldanlage ist die Produktpalette vieler Banken begrenzt.
  • Einigen Bankprodukten mangelt es an Flexibilität. Außerdem können Sie nicht so schnell reagieren (Kaufen und Verkaufen), wenn die Bank Ihre Geldanlage regelt.

Wie Sie sehen, gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile, wenn der Bankberater Ihre Geldanlage übernimmt. Eine Bankberatung eignet sich für Kunden und Kundinnen, die großen Wert auf persönlichen Kontakt und Beratung vor Ort legen. Allerdings müssen Sie dann mit den höheren Gesamtkosten einverstanden sein.

 

Ab wann lohnt sich eine Vermögensverwaltung?

Eine freie Vermögensverwaltung eignet sich für vermögende Kunden, die eine persönliche und exklusive Betreuung wünschen. Viele vermögende Kunden haben nur wenig Zeit aufgrund unternehmerischer Tätigkeiten. Folglich bleibt kaum Zeit für andere Bereiche wie die Geldanlage.

Vorteile

  • Sie profitieren von der Expertise ausgebildeter und erfahrener Finanzprofis.
  • Hinter einer unabhängigen Vermögensverwaltung steht keine Bank oder sonstige Institution. Der Vermögensverwalter kümmert sich um Ihre individuellen Bedürfnisse.
  • Die Vermögensverwaltung bietet im Gegensatz zur anlassbezogenen Bankberatung eine laufende Betreuung Ihres Vermögens.
  • Eine unabhängige Vermögensverwaltung kann flexibler agieren – sowohl bei der Produktauswahl als auch bei der Reaktion auf die Märkte.
  • Auch hier ist die Zeitersparnis ein klarer Vorteil.

Nachteile

  • Wie bereits erwähnt, richtet sich eine Vermögensverwaltung an vermögende Kunden und nicht an Kleinanleger. Es gibt zwar Angebote ab 25.000 oder 50.000 Euro, jedoch beginnt die tatsächlich individuelle Betreuung erst im sechsstelligen Bereich.
  • Provisionen und Ausgabeaufschläge fallen oftmals weg, dafür zahlen Sie einen bestimmten Satz für die Beratung.
  • Für die Verwaltung berechnet der Vermögensverwalter Gebühren.
  • Häufig fällt eine erfolgsabhängige Gebühr, eine Performance-Fee, an.

 

Automatisierte Geldanlage mit einem Robo-Advisor

Mit einem Robo-Advisor erhalten Sie Zugang zu einer digitalen und automatisierten Vermögensverwaltung. Ein Robo-Advisor eignet sich für Anleger und Anlegerinnen, die von einer schnellen, professionellen und kostengünstigen Geldanlage profitieren wollen. Im Vergleich zu einer klassischen Vermögensverwaltung punkten die Robo-Advisor hinsichtlich Transparenz und Kostenstruktur.

Das sind die Vorteile eines Robo-Advisors

  • Kostengünstige und transparente Variante der externen Vermögensverwaltung. Bei vielen Anbietern betragen die Gebühren 0,5 bis 1,5 Prozent.
  • Hohe Zeitersparnis, da der Robo-Advisor Ihre Geldanlage übernimmt und keine zusätzlichen Beratungstermine erforderlich sind.
  • Analyse der Märkte und Handelsentscheidungen auf Basis von Algorithmen. Es sind keine Emotionen im Spiel.
  • Größeres Produktportfolio als bei herkömmlichen Banken.
  • Hohe Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen am Markt, da Algorithmen Muster erkennen.

Auch ein Robo-Advisor hat Nachteile

  • Fehlende Individualität, da Sie die Kontrolle an den Robo-Advisor abgeben.
  • Meist keine menschliche Beratung. Für einige Anleger und Anlegerinnen fehlt somit die Vertrauensbasis.
  • Anhand von Fragebögen kann der Robo-Advisor Ihre Risikobereitschaft einschätzen und dementsprechend ein Portfolio auflegen. Hierbei fehlen jedoch die Abstufungen, denn es gibt nur wenige vordefinierte Chance-Risiko-Profile.

Es ist sinnvoll, im Vorfeld einen Robo-Advisor-Vergleich durchzuführen, um die besten Angebote zu finden. Hier sehen Sie auch, wie erfolgreich die Anbieter in der Vergangenheit waren und können sich so für den richtigen Robo entscheiden.

 

Geldanlage selbst übernehmen vs. externe Verwaltung

In diesem Abschnitt erhalten Sie nochmals eine Gegenüberstellung der jeweiligen Vorteile.

Pro Geldanlage in Eigenregie

  • hohe Kontrolle und volle Unabhängigkeit von Berater
  • Möglichkeit Gebühren zu sparen
  • individuelle Strategie umsetzen
  • größere Produktauswahl
  • Finanzwissen aneignen

Pro externe Verwaltung der Geldanlage

  • hohe Zeitersparnis
  • persönliche Beratung und Betreuung
  • Expertise der Finanzprofis
  • Digitale und zum Teil marktschlagende Portfolios mit Robo-Advisor
  • Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Es gibt keine pauschale Strategie im Bereich der Geldanlage.

Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Es gibt keine pauschale Strategie im Bereich der Geldanlage.

 

Fazit: Es kommt auf die individuellen Bedürfnisse an

Für bestimmte Anleger und Anlegerinnen ist eine externe Vermögensverwaltung sinnvoll, für andere wiederum macht nur die Geldanlage in Eigenregie Sinn. Die entscheidenden Faktoren sind Zeit und eine hohe Affinität. Wer Zeit und Begeisterung für die Finanzmärkte mitbringt, sollte die Geldanlage eigenverantwortlich regeln. Wenn der Vorteil einer Zeitersparnis überwiegt und zudem das Interesse fehlt, ist eine Vermögensverwaltung sinnvoll. Sie kennen nun die Vorteile und Nachteile der einzelnen Varianten.

Grundsätzlich gilt Folgendes: Sie sollten immer eine möglichst kostengünstige Option wählen, unabhängig davon, ob Sie einen Robo-Advisor bevorzugen oder Ihre Geldanlage doch selbst in die Hand nehmen. Langfristig schmälern unnötige Gebühren Ihre Rendite.

Um einen Teil Ihrer Finanzen werden Sie sich stets eigenverantwortlich kümmern. Alles rund um den Zahlungsverkehr, etwa das Girokonto, und kurzfristige Einlagen wie das Tagesgeldkonto oder das Festgeld müssen Sie selbst eröffnen und managen. Diesen Teil der Vermögensverwaltung nimmt Ihnen auch kein Robo-Advisor ab.

Zunächst war er im Privatkundenbereich einer Bank tätig, anschließend ist er in den Wertpapierservice gewechselt. Privat beschäftigt er sich seit seinen 15. Lebensjahr mit der Börse. Nach fast 10 Jahren im Bankbereich hat er sich dazu entschlossen, sein angeeignetes Fachwissen an möglichst viele Menschen weiterzugeben. Deshalb ist er inzwischen als Autor tätig. Er verfasst Aktienanalysen, Produkttests und Ratgeber rund um das Thema Finanzen und Wirtschaft.

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