Sie ist derzeit in aller Munde. Die Rede ist von der Grundsteuererklärung. Wenn Sie im Besitz von Immobilien oder Grundstücken sind, müssen Sie die Erklärung zur Feststellung des Grundbesitzwerts bis Ende Januar 2023 abgeben. Die bisherige Methode, welche zur Erhebung der Grundsteuer genutzt wurde, wurde vom Bundesverfassungsgericht 2018 für verfassungswidrig erklärt (AZ.1 BvL 11/14).
Bisher wurden für etwa gleichwertige Grundstücke oft stark voneinander abweichende Grundsteuern gezahlt. Das Verfahren auf Basis der Einheitswerte sehen die Verfassungsrichter als ungerecht an. Deshalb hat das Gericht den Gesetzgeber beauftragt, die Grundsteuer neu zu regeln. Für Sie als Eigentümer kann das bedeuten, dass Sie entweder mehr oder eben weniger zahlen müssen. Allerdings sind von der Entscheidung auch Mieter betroffen, da die Grundsteuer zu den Nebenkosten zählt. Übrigens wurde die Abgabefrist verlängert. Zunächst sollte die Grundsteuererklärung nämlich bis Ende Oktober 2022 abgegeben werden. Die Länder haben sich nun auf eine Verlängerung der Abgabe bis Ende Januar 2023 geeinigt.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Grundsteuererklärung kostengünstig, einfach und zeitsparend mit der richtigen Software erstellen. Damit sparen Sie sich hohe Kosten beim Steuerberater, der oft mehrere Hundert Euro für die Grundsteuererklärung berechnet.
Wer muss die Grundsteuererklärung abgeben?
Laut Bundesfinanzministerium sind rund 36 Millionen Eigentümerinnen und Eigentümer in Deutschland von der Grundsteuerreform betroffen und müssen die Erklärung abgeben. Dazu zählen aber nicht nur Hausbesitzer. Auch die Besitzer von Eigentumswohnungen, unbebauten Grundstücken, Gärten oder Obstwiesen sind betroffen. Pächter von Kleingärten und anderen Objekten müssen sich darauf einstellen, dass der Verpächter Sie um Mithilfe bittet.
Privateigentümerinnen und -eigentümer geben die „Grundsteuererklärung für Privateigentum“ ab. Was Sie jetzt als Grundstückseigentümer, Haus- oder Wohnungsbesitzer machen müssen, haben wir in einem ausführlichen Ratgeber für Sie zusammengetragen. In diesem Artikel erfahren Sie auch, welche Daten für die neue Grundsteuer benötigt werden. Außerdem stellen wir Ihnen die verschiedenen Berechnungsmodelle vor.
Diese Programme helfen bei der Grundsteuererklärung
Das Bundesfinanzministerium stellt mit Elster das Online-Portal der Finanzverwaltung bereit. Doch ist diese Software auch das einfachste Programm, um die Grundsteuererklärung zu machen? Die Stiftung Warentest hat sich noch drei weitere Alternativen angesehen. Alle Programme bekamen zwei Musterfälle zu lösen. Dabei ging es um ein Einfamilienhaus und eine Eigentumswohnung in Brandenburg.
Kostenlose Grundsteuererklärung mit Elster
Elster kennen Sie bestimmt. Schließlich ist es das Tool der Finanzverwaltung, mit dem Sie auch kostenfrei Ihre Einkommensteuererklärung machen können. Aber wie es schon bei der Steuererklärung ist, scheint es auch bei der Grundsteuer nicht die ultimative Lösung zu sein. Denn Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Elster zwar strukturiert durch die Grundsteuererklärung führt. Dafür werden aber viele Fachwörter verwendet. Dies könnte dazu führen, dass Sie schnell überfordert sind.
Das Grundsteuer-Portal des Bundesfinanzministeriums
Das Tool richtet sich vorwiegend an Privatleute. Durch gezielte Fragen und ausführliche Infotexte werden Sie durch die Grundsteuererklärung geleitet. Am Ende identifizieren Sie sich mit Ihrem Elster-Konto oder lassen sich den Freischaltcode an Ihre Meldeadresse senden.
Aber: Grundstückseigentümer aus Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen können das Tool nicht nutzen, da dieses nur für Länder mit dem Bundesmodell konzipiert wurde.