Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat viele Anleger zu alternativen Investitionsmöglichkeiten geführt. Schließlich verlangen immer mehr Banken für das Guthaben ihrer Kunden Negativzinsen. Abseits von Unternehmensaktien und den gängigen Fonds bieten Rohstoffe interessante Anlagemöglichkeiten. Insbesondere Holz hat als nachhaltiges und werthaltiges Investment das Interesse vieler Anleger geweckt. Eine Investition in den Rohstoff Holz gilt als unabhängig, werthaltig und zukunftsorientiert. Zudem gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung, weshalb viele Kreditinstitute bereits spezielle Produkte für diesen Bereich konzipiert haben.
Investitionen in Holz – Diese Möglichkeiten gibt es
Eine Investition in Holz verspricht hohe Renditen, ist jedoch auch mit einem gewissen Risiko verknüpft. Sie haben grundsätzlich die Wahl zwischen einem Direktinvestment, direkten Unternehmensbeteiligungen oder einer indirekten Anlage über offene und geschlossene Fonds und Holz-Zertifikate oder Aktien. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Anlagemöglichkeiten:
Holz Aktien
An der Börse können Sie unkompliziert direkt in einzelne Aktien von Firmen aus der Holzbranche investieren. Weltweit befinden sich die größten Holzunternehmen in den Vereinigten Staaten und Kanada, wie zum Beispiel der "Holzkönig aus den USA" Weyerhäuser mit knapp 28 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung. Je nach Unternehmen können mit einer Investition attraktive Dividenden und Kursgewinne erzielt werden. Eine Investition in Holz Aktien birgt jedoch aufgrund des unübersichtlichen und volatilen Marktes hohe Risiken.
Geschlossene Holz-Fonds
Mit einem geschlossenen Fonds können Sie sich an einem bestimmten Waldgrundstück beteiligen. Die eigentliche Rendite erhalten Sie, sobald die Bäume gefällt und der Rohstoff verkauft ist. Während der meist langen Laufzeiten haben Sie keinen Zugriff auf das angelegte Kapital. Renditen von über 10 % sind ein wesentlicher Vorteil von einer Investition in geschlossene Holz-Fonds.
Offene Holz-Fonds
Offene Fonds unterscheiden sich zu geschlossenen Fonds dahingehend, dass Sie jederzeit aus dem getätigten Investment aussteigen können. Dadurch können Sie direkt von Kursgewinnen profitieren. Mit einem offenen Fonds für Holz investieren Sie zudem meist in mehrere Projekte und erlangen dadurch den Vorteil einer breiten Risikostreuung.
Holz-ETF
Eine Investition in Holz-ETFs unterstützt die Nachhaltigkeit und eignet sich gut für Einsteiger. Über einen Direkt-Broker lassen sich meist kostenlose ETF-Sparpläne anlegen, um langfristig von hohen Renditen zu profitieren. Einer dem bekanntesten Holz-ETFs ist der iShares Global Timber & Forestry von BlackRock.
Holz-Zertifikate
Eine weitere Möglichkeit stellen Holz-Zertifikate dar. Bei diesen handelt es sich in der Regel um Index-Zertifikate. Sie setzen sich aus Aktien verschiedener Holzunternehmen zusammen und unterliegen damit auch den üblichen Marktschwankungen. Holz-Zertifikate lassen sich jederzeit an der Börse verkaufen, wodurch Sie sofort von Kursgewinnen profitieren können. Als Anleger tragen Sie jedoch ein größeres Risiko als beispielsweise bei offenen Fonds.
Direktinvestment in Holz
Mit einer direkten Investition beteiligen Sie sich an Genossenschaften oder mit einer meist hohen Anlagesumme als Käufer oder Pächter unmittelbar an einem bestimmten Waldstück. Bei dieser Anlageform schließen Sie in der Regel zwei Verträge ab. Ein Vertrag wird mit dem Forstdienstleister geschlossen, welcher für die Bewirtschaftung des jeweiligen Waldstückes verantwortlich ist. Der zweite Vertrag ist ein Kauf- oder Pachtvertrag über das Grundstück. Ein Direktinvestment in Holz eignet sich für langfristige Anlagen mit einer Laufzeit von 15 bis 25 Jahren. Die Renditen werden in der Regel erst dann ausgeschüttet, wenn ein Baum gefällt und der Rohstoff verkauft wird. Empfehlenswert sind daher Plantagen in Mittel- oder Südamerika, da die Bäume deutlich früher gefällt werden, als beispielsweise in Mitteleuropa. Besonders beliebt ist das Edelholz Teak, da dieses als schädlingsresistent gilt und bereits nach 20 Jahren gefällt wird. Ein Risiko liegt insbesondere in Waldbränden und anderen Naturkatastrophen.
Vor- und Nachteile eines Holzinvestments
Wie jede Kapitalanlage hat auch die Investition in Holz einige Vor- und Nachteile. Nachfolgend werden die wichtigsten Aspekte aufgeführt, welche im Zusammenhang mit dem Rohstoff Holz stehen. Zusätzlich sind auch immer die Vor- und Nachteile der einzelnen Investitionsarten zu betrachten. Für jeden Anlage- und Risikotyp findet sich bei den verschiedenen Konstellationen das passende Investment.