





Die Welt ist in Aufruhr – das spüren auch die Finanzmärkte. Nicht nur die politische Krise in der Türkei bringt die Börsen durcheinander: Der ISE 100, das türkische Börsenbarometer, verlor innerhalb von fünf Tagen rund 15 Prozent an Wert. Die Lira stürzte weiter ab, der Euro steht nun bei über 41 Lira. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren gab es für einen Euro nur sieben Lira. Auch in anderen Weltregionen gibt es Turbulenzen und Umbrüche: In den USA sorgt Donald Trumps Wirtschaftspolitik für Unsicherheit, in Deutschland dürfte das Schuldenpaket wirtschaftliche Veränderungen bringen. In solchen Zeiten stellen sich viele die Frage: Wohin mit dem Ersparten?
Wenn die Märkte schwanken, sind sichere Geldanlagen gefragt. Dazu zählen vor allem Tages- und Festgeldkonten. Auch wenn die Zinsen nach den Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zuletzt leicht nachgegeben haben, bieten einige Banken weiterhin attraktive Konditionen. Wer flexibel bleiben möchte, parkt sein Geld auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto. Für längere Zeiträume bieten Festgeldkonten mit Laufzeiten von einem bis fünf Jahren derzeit oft die besseren Zinssätze.
Ein weiterer Klassiker: deutsche Staatsanleihen. Sie gelten als eine der sichersten Anlageformen weltweit. Die Renditen sind in den letzten Monaten wieder gestiegen – aktuell liegen sie bei gut 2,80 Prozent für zehnjährige Bundesanleihen – und bieten eine solide Alternative zu Bankeinlagen.
Auch wenn die Teuerungsraten zuletzt zurückgegangen sind, bleibt die Inflation ein Thema. Sie lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar bei 2,3 Prozent.
Wer sein Vermögen gegen die Inflation absichern möchte, kann auf Sachwerte setzen. Gold etwa hat zuletzt mit einem Rekordhoch von über 2.800 Euro (gut 3.000 US-Dollar) je Feinunze erneut seine Funktion als "Krisenwährung" bewiesen.
Immobilien gelten bei vielen Investorinnen und Investoren ebenfalls als wertstabil, allerdings stehen sie wegen hoher Baukosten und gestiegener Finanzierungskosten aktuell unter Druck. Hier gilt: genau hinsehen und nicht überhastet investieren.
Auch wenn die Börsen wackeln: Langfristig bieten Aktien und ETFs nach wie vor gute Renditechancen. Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger jetzt auf Unternehmen und Branchen setzen, die auch in Krisenzeiten stabil sind – etwa Versorger, Gesundheitskonzerne oder Technologieunternehmen mit soliden Geschäftsmodellen.
Interessant können in turbulenten Zeiten auch defensive ETFs sein, die Dividendenwerte bündeln oder auf breite, globale Indizes wie den FTSE All World setzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Schwellenländer-ETFs aktuell eher meiden – politische Unsicherheiten wie in der Türkei können hier zu heftigen Schwankungen führen.
Durch das Schuldenpaket der neuen Bundesregierung könnten auch die Branchen Rüstung, Infrastruktur und Energie spannend für Investorinnen und Investoren werden. Wie Sie clever in Unternehmen aus diesen Bereichen investieren, erklären wir in einem weiterführenden Ratgeber.
Die aktuelle Lage zeigt: Politische Krisen und wirtschaftliche Unsicherheiten machen den Märkten zu schaffen. Doch wer sein Geld breit streut und auf bewährte Anlageformen setzt, muss keine Panik haben. Tagesgeld, Festgeld und Staatsanleihen bieten Sicherheit, während Aktien und ETFs langfristig Renditechancen eröffnen – am besten mit Fokus auf stabile Branchen oder all jene, die voraussichtlich von den aktuellen Entwicklungen profitieren.
Mehr Tipps finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber: Geldanlage in unsicheren Zeiten.