Fast jeder zweite deutsche Anleger (50 Prozent) ist weiterhin zuversichtlich, was die Entwicklung der Aktienmärkte angeht. Das ergab eine neue Studie des Finanzdienstleistungsinstituts Fidelity. Noch lässt sich diese gute Stimmung auf die jüngste Kurserholung zurückführen – nach den Zollerwartungen von Ex‑US‑Präsident Trump, die im Frühjahr für heftige Marktturbulenzen sorgten. Doch gleichzeitig geben 41 Prozent der Befragten an, in den kommenden zwölf Monaten weniger investieren zu wollen. Ein Überblick. 

Rückzug aus dem Markt? 

Deutsche Anlegerinnen und Anleger, die ihre Investitionen drosseln möchten, planen im Schnitt etwa 4.000 Euro weniger ins Depot zu stecken. Fidelity-Sprecher Jan Schepanek wirbt jedoch für Beständigkeit und weist darauf hin, dass Marktabschwünge langfristig auch Chancen bieten. Er empfiehlt, in einem breit gestreuten Portfolio zu bleiben – statt mit Versuch und Irrtum den richtigen Ein- oder Ausstiegszeitpunkt zu treffen. 

Was lernen wir aus diesen Erkenntnissen? 

Dass immerhin 22 Prozent der Anlegerinnen und Anleger aktiv einen Finanzberater gesucht haben, sei Fidelity zufolge ein positives Signal. Gleichzeitig herrscht bei 43 Prozent der Befragten Gelassenheit gegenüber Kursausschlägen. 18 Prozent setzen sogar genau auf diese Phasen. Sie verfolgen die sogenannte "Buy the Dip"-Strategie und sehen in Börsentiefs eine günstige Gelegenheit nachzukaufen.

Heimischer Fokus bleibt populär 

Immer noch legen 41 Prozent der Befragten ihr Geld hauptsächlich im Heimatmarkt an. Das bestätigt erneut den sogenannten "Home Bias" – die Neigung, das Heimatland bei der eigenen Geldanlage besonders zu bevorzugen, da man glaubt, diesen Markt besonders gut zu kennen. 

Doch Vorsicht: Eine solche einseitige Ausrichtung kann teuer werden. Deutsche Aktien machen im bekannten MSCI World Index gerade einmal zwei Prozent aus, im eigenen Portfolio jedoch meist deutlich mehr. Halten Sie deshalb nur einen kleinen Anteil im Heimatmarkt – nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des gesamten Anlagevermögens – und streuen Sie sonst hauptsächlich breit über verschiedene Regionen hinweg, zum Beispiel mit einem ETF auf den MSCI ACWI. Mehr dazu in unserem Artikel zu typischen Anlagefehlern

Heimatmarkt 41 % 
Europa 29 % 
Global 22 % 
USA 18 % 
China 17 % 
Schwellenländer ohne China (e.g. Indien, Südamerika etc.) 13 % 
Japan 8 % 
Großbritannien 6 % 

Quelle: Fidelity International, Opinium, Juni 2025.

Rohstoffe, Krypto, Anleihen – was aktuell im Trend liegt 

Laut Fidelity setzen 49 Prozent der Befragten auf Aktien, 23 Prozent sehen Potenzial in Rohstoffen wie Gold, 22 Prozent interessieren sich für Krypto – allen voran Bitcoin oder Ether. Weitere 18 Prozent preferieren Anleihen als Anlageklasse, 16 Prozent setzen auf Cash, zwölf auf alternative Investments wie Private Equity, elf auf Immobilien. 

Aktien 49 % 
Rohstoffe (z. B. Gold) 23 % 
Kryptoanlagen (z. B. Bitcoin, Ether) 22 % 
Anleihen 18 % 
Geldmarkt / Cash 16 % 
Alternative Investments (Immobilienfonds, Private Equity) 12 % 
Immobilien  11 % 
Andere Anlagen 7 % 
Währungen 5 % 

Quelle: Fidelity International, Opinium, Juni 2025. 

Die drei goldenen Regeln in unruhigen Zeiten 

Jan Schepanek, Sprecher der Geschäftsführung der FFB, der Investment Plattform von Fidelity International

Jan Schepanek, Sprecher der Geschäftsführung der FFB, der Investment Plattform von Fidelity International 

Schepanek rät: Wer in unsicheren Zeiten richtig agieren will, sollte an drei einfachen Grundregeln festhalten:

  1. Drinbleiben ist besser als Market-Timing – aktives Ein- und Aussteigen ist riskant. Dauerhafte Investition zahlt sich langfristig aus.
  2. Diversifikation bewahrt vor Totalverlusten – ein Mix aus Aktien, Anleihen, Liquidität, Rohstoffen und Regionen schützt besser als alle Eier in einen Korb zu legen.
  3. "Buy the Dip" mit Augenmaß – Kursrücksetzer bieten Chancen, sollten aber ausgewogen genutzt werden, statt ins Risiko zu rennen.

Fazit

Die aktuelle Umfrage zeigt: Deutsche Anleger sind zwar grundsätzlich optimistisch, aber verunsichert durch volatile Märkte und geopolitische Wirrungen. Die Mischung aus Home Bias und Nervosität kann gefährlich sein. Deshalb empfehlen die Experten von Fidelity ein breit gestreutes Investment, Geduld und Disziplin. 

Biallo News

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Quelle: Fidelity International

Über die Redakteurin Saskia Weck

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Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

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