Die Rendite ist ein zentraler Begriff in der Finanzwelt und dient als Maßstab für den Erfolg einer Investition. Sie gibt den Ertrag einer Investition als Prozentzahl an und ist ein entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der Rentabilität verschiedener Anlageformen. In diesem Leitfaden erfahren Sie, was Rendite ist, wie sie berechnet wird und welche verschiedenen Arten von Renditen es gibt.
Definition: Was ist Rendite?
Einfach erklärt, misst die Rendite den finanziellen Ertrag, den eine Investition über einen bestimmten Zeitraum erwirtschaftet hat. Dieser Ertrag wird als Prozentsatz des investierten Kapitals angegeben. Die Rendite kann positiv oder negativ sein, je nachdem, ob die Investition einen Gewinn oder Verlust erzielt hat.
Die Rendite ist ein zentrales Kriterium für Investorinnen und Investoren, da sie einen Vergleich der Rentabilität verschiedener Anlagen ermöglicht. Eine hohe Rendite weist auf eine profitable Investition hin, während eine negative Rendite auf Verluste hindeutet.
Wie wird die Rendite berechnet? (Formel)
Die Grundformel zur Berechnung der Rendite lautet:
Rendite = ((Ertrag – Kosten) : investiertes Kapital) x 100
Diese Formel verdeutlicht, wie viel Gewinn oder Verlust eine Investition im Verhältnis zum eingesetzten Kapital generiert hat. Ein Renditerechner kann Ihnen helfen, diese Berechnung schnell und einfach durchzuführen. Die Rendite eines ETF-Investments lässt sich zum Beispiel ganz einfach mit unserem ETF-Sparplanrechner ermitteln, den Sie auch für Einmalanlagen nutzen können.
Brutto- und Nettorendite
Um die Rentabilität eines Investments herauszufinden, sollte man nicht auf das falsche Pferd setzen. Soll heißen: Wenn sie nur die Bruttorendite Ihres Investments kennen, sagt das wenig über ihren tatsächlichen Anlageerfolg aus. Hier erfahren Sie, warum die Nettorendite entscheidender ist.
Bruttorendite
Die Bruttorendite gibt den Ertrag einer Investition vor Abzug von Steuern und anderen Kosten an. Sie ist eine grobe Schätzung des finanziellen Erfolgs einer Investition.
Beispiel:
Angenommen, Sie investieren 10.000 Euro in Aktien und verkaufen diese nach einem Jahr für 12.000 Euro.
Die Berechnung der Bruttorendite lautet:
Bruttorendite = ((Ertrag – Investition) : Investition) x 100
Auf unser Beispiel bezogen, bedeutet das:
Bruttorendite = ((12.000 Euro – 10.000 Euro) : 10.000 Euro) x 100 = 20 Prozent
Die Bruttorendite beträgt also 20 Prozent. Das bedeutet, dass Ihre Investition um 20 Prozent gewachsen ist, bevor irgendwelche Kosten abgezogen wurden. Diese Zahl verfälscht aber Ihre tatsächliche, reale Rendite. Deswegen lernen Sie im Folgenden die aussagekräftigere Kennzahl – die Nettorendite – kennen.
Nettorendite
Die Nettorendite gibt den tatsächlichen Ertrag nach Abzug aller Kosten und Steuern an. Sie ist realistischer, da sie die tatsächlichen finanziellen Ergebnisse aufzeigt.
Beispielrechnung:
Setzen wir das obige Beispiel fort und nehmen an, dass Sie 1.000 Euro Steuern auf den Gewinn zahlen müssen und 200 Euro an Transaktionskosten angefallen sind.
Die Berechnung der Nettorendite lautet:
Nettorendite = ((Ertrag – Investition – Kosten – Steuern) : Investition) x 100
Setzen wir die Zahlen ein:
Nettorendite = ((12.000 Euro – 10.000 Euro – 200 Euro – 1.000 Euro) : 10.000 Euro) x 100 = 8 Prozent
Die Nettorendite beträgt also acht Prozent. Das bedeutet, dass Ihre Investition nach Abzug aller Kosten und Steuern um acht Prozent gewachsen ist.
Die Bruttorendite gibt also einen ersten Überblick darüber, wie gut eine Investition läuft, ohne sich um die Details der Kosten und Steuern zu kümmern. Die Nettorendite hingegen zeigt das reale, netto verfügbare Ergebnis nach Abzug aller relevanten Kosten und Steuern.
Die Bruttorendite ist nützlich für einen ersten Überblick und Vergleich verschiedener Investitionen, um deren potenzielles Wachstum zu sehen. Die Nettorendite jedoch ist entscheidend für die tatsächliche Bewertung der Rentabilität, da sie alle finanziellen Aspekte berücksichtigt und zeigt, wie viel Geld Ihnen tatsächlich bleibt.
Arten von Rendite bei Geldanlagen
Es gibt verschiedene Arten von Renditen, die je nach Anlageform variieren können. Hinweis: Bei der angegebenen Rendite handelt es sich um die Bruttorendite, also die Rendite vor Kosten.
Aktienrendite
Die Aktienrendite setzt sich aus Kursgewinnen und Dividendenzahlungen zusammen. Sie gibt an, wie viel Gewinn eine Aktie über einen bestimmten Zeitraum erzielt hat. Die Berechnung der Aktienrendite erfolgt durch die Summe der Kursgewinne und der Dividendenzahlungen, geteilt durch den ursprünglichen Kaufpreis der Aktie.
Beispiel:
Angenommen, Sie kaufen eine Aktie für 100 Euro. Nach einem Jahr steigt der Kurs dieser Aktie auf 110 Euro, und das Unternehmen schüttet eine Dividende von 2 Euro pro Aktie aus. Die Aktienrendite wird folgendermaßen berechnet:
- Aktienrendite = ((Kursgewinn + Dividende) : Anfangsinvestition) × 100
- Aktienrendite = ((110 Euro − 100 Euro + 2 Euro) : 100 Euro) x 100 = 12 Prozent
Die Aktienrendite beträgt also zwölf Prozent. Das bedeutet, dass Ihre Investition in die Aktie innerhalb eines Jahres um zwölf Prozent gewachsen ist.
Anleihenrendite
Die Anleihenrendite ergibt sich aus den Zinszahlungen, die der Anleiheninhaber erhält, sowie aus möglichen Kursgewinnen oder -verlusten beim Verkauf der Anleihe. Anleihen bieten oft eine stabilere, aber niedrigere Rendite im Vergleich zu Aktien, da sie regelmäßige Zinszahlungen (Kupons) und eine Rückzahlung des Nennwerts bei Fälligkeit gewährleisten.
Beispielrechnung:
Sie kaufen eine Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro, die einen jährlichen Kupon von fünf Prozent zahlt. Nach einem Jahr beträgt der Marktwert der Anleihe 1.020 Euro. Die Anleihenrendite berechnet sich wie folgt:
- Anleihenrendite = ((Zinszahlungen + Kursgewinn) : Anfangsinvestition) × 100
- Anleihenrendite = ((50 Euro + 20 Euro) : 1.000 Euro) × 100 = 7 Prozent
Die Anleihenrendite beträgt also sieben Prozent. Dies bedeutet, dass Ihre Investition in die Anleihe innerhalb eines Jahres um sieben Prozent gewachsen ist.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite berechnet sich aus der jährlichen Dividende, geteilt durch den aktuellen Aktienkurs. Sie zeigt, wie hoch die Erträge aus Dividenden im Verhältnis zum Aktienkurs sind. Diese Kennzahl ist besonders wichtig für Anleger, die auf regelmäßige Erträge aus ihren Aktieninvestitionen abzielen.
Beispiel für Dividendenrendite:
Angenommen, eine Aktie wird zu einem Preis von 50 Euro gehandelt und das Unternehmen schüttet eine jährliche Dividende von zwei Euro pro Aktie aus. Die Dividendenrendite wird folgendermaßen berechnet:
- Dividendenrendite = (jährliche Dividende : aktueller Aktienkurs) ×100
- Dividendenrendite = (2 Euro : 50 Euro) × 100 = 4 Prozent
Die Dividendenrendite beträgt also vier Prozent. Das heißt, dass die Erträge aus Dividenden im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs vier Prozent betragen.
Welche Geldanlagen bieten eine hohe Rendite?
Zu den renditeträchtigen Anlageklassen gehören unter anderem: