Indexfonds

Was sind Themen-ETFs?

Simin Heuser
Autorin
Saskia Weck
Redakteurin
Aktualisiert am: 26.06.2025

Auf einen Blick

  • Mit Themen-ETFs können Anlegerinnen und Anleger in zukunftsweisende Bereiche wie Künstliche Intelligenz oder erneuerbare Energien investieren.
  • Die Spezial-ETFs bergen allerdings Risiken. Grund dafür ist vor allem die mangelnde Streuung der Anlage.
  • Bei bestimmten Themen lässt sich mit den Indexfonds eine überdurchschnittliche Rendite erzielen – jedoch längst nicht bei allen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was sind Themen ETFs?
  2. Was sind Chancen und Risiken von Themen-ETFs?
  3. Die besten Themen-ETFs: Drei beliebte Indexfonds im Überblick
  4. Themen-ETFs oder Themen-Fonds: Was ist besser?
  5. Sind Themen-ETFs teurer als herkömmliche ETFs?
  6. Fazit: Für wen sind Themen-ETFs sinnvoll?

In die Zukunft investieren und dabei im Schlaf reich werden – ungefähr so sieht das Versprechen von Themen-ETFs häufig aus. Die Produkte setzen auf aktuelle Trends wie erneuerbare Energienkünstliche Intelligenz oder die Rüstungsindustrie und bieten Chancen auf schnelle, überdurchschnittlich hohe Wertsteigerungen. Kein Wunder, dass sie bei Anlegerinnen und Anlegern beliebt sind.

Aber mit großen Chancen sind immer auch große Risiken verbunden. Eine Investition in die Spezial-Fonds kann zu hohen Kursgewinnen, aber eben auch zu hohen Verlusten führen. Wie sinnvoll sind Themen-ETFs also wirklich? Wir erklären, wie sie funktionieren, welche Rendite sie bringen und worauf Sie bei einer Investition in die ETFs achten sollten.

Was sind Themen ETFs?

Themen-ETFs wollen mit einer guten Story die Fantasie der Anleger wecken. Sie konzentrieren sich auf spezielle, häufig zukunftsorientierte Branchen: Infrastruktur, Rüstung, Cyber Security, Wasserstoff und Biotechnologie sind einige Beispiele. Der große Unterschied zu traditionellen ETFs: Statt in den breiten Markt zu investieren, konzentrieren sie sich auf führende oder aufstrebende Unternehmen eines bestimmten Sektors. Das ermöglicht es Anlegern, direkt in die Trends zu investieren, die sie am meisten interessieren.

So funktionieren Themen-ETFs

Themen-ETFs unterscheiden sich zum Teil stark in ihrer Zusammensetzung – selbst, wenn sie dasselbe Thema abbilden. Denn ihr Portfolio hängt immer von der Definition des jeweiligen Themas ab. Die ETFs bilden meist einen speziell gestalteten Index ab. Je nach Anbieter unterscheidet sich dieser bei den Auswahlkriterien und den Umsatzanteilen der Unternehmen, die auf das Thema entfallen. Einige ETFs enthalten Firmen, die nur zehn Prozent ihres Umsatzes im jeweiligen Themenbereich machen, andere setzen 50 Prozent als Minimum an. Diese Unterschiede beeinflussen die Index-Zusammensetzung und damit die Volatilität und das Marktverhalten. Die Folge: Selbst Themen-ETFs mit ähnlichen Namen sind in der Regel kaum vergleichbar. Entsprechend wichtig ist es, Themen-ETFs nicht pauschal zu bewerten, sondern ihre Konstruktion und Marktdynamik zu verstehen.

Welche Arten von Themen-ETFs gibt es?

Themen-ETFs gibt es in vielfältigen Ausprägungen. Technologieorientierte ETFs konzentrieren sich auf Branchen wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Cyber Security. Mit nachhaltigen Themeninvestments können Anleger auf umweltfreundliche und sozial verantwortliche Unternehmen setzen. Sektorbasierte ETFs decken spezifische Branchen wie Gesundheit, Energie oder Finanzen ab. Wer in bestimmte Regionen der Welt investieren möchte, kann mit geographischen Themen-ETFs Schwerpunkte setzen.

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Was sind Chancen und Risiken von Themen-ETFs?

Themen-ETFs werden genutzt, um gezielt auf Zukunftstrends wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit zu setzen. In der Praxis sind sie jedoch eher ein taktisches Beiwerk als ein Grundpfeiler im Portfolio. Das zeigt auch die aktuelle Global ETF Investor Survey 2025 von Brown Brother Harriman: Nur 18 Prozent der befragten professionellen Investorinnen und Investoren planen, in den kommenden zwölf Monaten in Themen- oder Sektor-ETFs zu investieren – deutlich weniger als etwa in Anleihen- oder Krypto-ETFs.

Zwar erwarten 25 Prozent, dass der Trend zu Künstlicher Intelligenz als Anlagethema weiter anhalten wird. Doch die Mehrzahl der Anlegerinnen und Anleger nutzt Themen-ETFs vor allem für taktische Übergewichtungen in Nischenmärkten. Breit diversifizierte Kernanlagen können sie in puncto Stabilität und Kosten meist nicht ersetzen.

Wie sicher ist ein Themen-ETF?

Wie andere Aktien-ETFs gilt auch ein Themen-ETF als Sondervermögen, wodurch das Anlegergeld selbst bei einer Insolvenz des Anbieters vollständig geschützt ist. Die Hauptgefahren bei Themen-ETFs liegen allerdings in der mangelnden Diversifikation und einer tendenziell schlechteren Rendite. Oft enthalten sie nur Aktien von 20 bis 30 Unternehmen eines speziellen Sektors, wodurch einige wenige Firmen einen relativ großen Anteil am Fondsvermögen haben können. Das stellt für Anleger ein Klumpenrisiko dar.

Zudem erweisen sich Themen-ETFs nicht selten als kurzlebig. Die Performance schrumpft häufig, wenn der ETF seinen Hype hinter sich hat und der Performance-Zenit überschritten ist. Dies liegt daran, dass Fondsgesellschaften und ETF-Anbieter neue Fonds basierend auf aktuellen Trends auflegen. Doch bis diese ihre Stärken in Form von entsprechenden Kursgewinnen am Markt entfalten, ist der Höhepunkt oft schon vorbei.

Anleger steigen meist erst dann ein, wenn die anfängliche Begeisterung bereits nachgelassen hat. In vielen Fällen wird der ETF zudem wieder geschlossen, sobald die Anleger ihr Geld aus den Fonds abziehen. Eine Analyse der Ratingagentur Morningstar aus dem Jahr 2022 zeigt, dass über 80 Prozent der Fonds innerhalb von 15 Jahren wieder geschlossen wurden.

Die besten Themen-ETFs: Drei beliebte Indexfonds im Überblick

Laut der aktuellen ETF-Studie von Brown Brothers Harriman setzen nur rund 18 Prozent der professionellen Anlegerinnen und Anleger gezielt auf Themen- oder Sektor-ETFs. Dennoch zeigt sich ein anhaltendes Interesse an Zukunftsbranchen wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Cybersicherheit. Besonders beliebt sind dabei ETFs mit hohem Fondsvolumen – ein Hinweis auf starke Nachfrage. Drei Beispiele im Überblick:

Schutz und Sicherheit: In Cyber Security investieren mit dem L&G Cyber Security UCITS ETF

Mit einem Fondsvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro (Stand Ende November 2023) zählt der L&G Cyber Security ETF (ISIN: IE00BYPLS672) zu den Schwergewichten seines Sektors. Er bündelt etwa 33 Unternehmen aus dem Bereich Internet-Sicherheit. Die laufenden Kosten liegen bei 0,69 Prozent jährlich, was im Vergleich zu anderen ETFs eher hoch ist. Anlegerinnen und Anleger profitieren dafür von einer breiten Streuung sowie von einer attraktiven Wertentwicklung in den vergangenen Jahren. Die Erträge werden thesauriert – ideal für langfristige Investments.

Robotik und Automatisierung: Zukunftstechnologie im Portfolio mit dem iShares Automation & Robotics UCITS ETF

Der iShares Automation & Robotics ETF (ISIN: IE00BYZK4552) bringt es auf ein Volumen von über 3,2 Milliarden Euro (Stand: Juni 2025) und bietet Zugang zu über 140 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern. Er ermöglicht damit ein breit gefächertes Engagement im Wachstumsbereich Automatisierung. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,40 Prozent jährlich liegt er im Mittelfeld. Auch dieser ETF setzt auf Thesaurierung – ein Pluspunkt für Sparpläne.

KI und Big Data: Investieren in Künstliche Intelligenz mit dem Xtrackers AI & Big Data UCITS ETF

Künstliche Intelligenz gilt laut der ETF-Studie als einer der Megatrends des Jahres 2025 – ein Viertel der Befragten erwartet, dass das Thema weiter stark nachgefragt wird. Der Xtrackers AI & Big Data ETF (ISIN: IE00BGV5VN51) spiegelt diese Entwicklung wider: Mit rund 4,7 Milliarden Euro Fondsvolumen ist er ein bedeutender Vertreter seiner Kategorie. Er bildet den Nasdaq Global AI and Big Data Index ab und enthält über 90 Unternehmen aus den Bereichen KI, Datenverarbeitung und IT-Sicherheit. Die jährlichen Kosten liegen mit 0,35 Prozent vergleichsweise niedrig, die Dividenden werden im Fonds wieder angelegt.

Themen-ETFs oder Themen-Fonds: Was ist besser?

Zahlreiche Studien belegen, dass die wenigsten aktiven Fonds die Performance von ETFs übertreffen. Im Falle von Themenfonds zeigt eine Analyse von Morningstar allerdings, dass Themen-ETFs – ähnlich wie Einzelaktien – häufig genutzt werden, um damit an der Börse taktische Wetten abzuschließen. ETF-Anleger, die dazu neigen, viel zu handeln, erleiden daher gerade bei Themen-ETFs oft erhebliche Verluste.

So stellt auch Ali Masarwah, Geschäftsführer der Fondsplattform Envestor fest, dass die Investoren von Themen-ETFs dazu neigen, "aktiver zu handeln, was oft zu erheblichen Performance-Einbußen führt." Masarwah nennt das Beispiel des iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE000U58J0M1): Wer unmittelbar nach der Neuauflage im Februar 2022 einstieg, konnte in den ersten Monaten zwar kräftige Kursgewinne verbuchen – doch seit dem damaligen Hoch hat sich das Blatt gewendet. Auf Sicht von drei Jahren liegt der Fonds mit rund minus 34 Prozent deutlich im Minus (Stand: Juni 2025).

Anlegerinnen und Anleger, die kein besonders gutes Händchen für Trends haben, sollten daher besser auf aktiv verwaltete Multi-Themenfonds setzen. Solche Fonds setzen auf mehrere globale Megatrends. Sie sind daher nicht nur breiter aufgestellt, das Fondsmanagement kann in Stressphasen auch eingreifen, um das Risiko zu reduzieren. 

Sind Themen-ETFs teurer als herkömmliche ETFs?

Studien der Hochschule Luzern und des Finanzportals "extraETF" zeigen: Themenfonds und Themen-ETFs sind häufig deutlich teurer als breit gestreute Fonds. Begründet wird der Kostenaufschlag in der Regel mit dem aufwändigen Auswahlprozess, der einem spezialisierten ETF zugrunde liegt. Aktiv verwaltete nachhaltige Themenfonds kosten daher durchschnittlich einen halben Prozentpunkt mehr als herkömmliche Fonds, bei Themen-ETFs sind es knapp 0,25 Prozentpunkte. 

Fazit: Für wen sind Themen-ETFs sinnvoll?

Themen-ETFs bieten Anlegerinnen und Anlegern die Möglichkeit, in Trends zu investieren, die sie für zukunftsträchtig halten. Als Basisinvestment für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sie sich aber nicht. Dazu sind sie zu stark spezialisiert – und damit zu schwankungsanfällig. Themen-ETFs können deshalb lediglich eine Ergänzung zu einem breit aufgestellten, weltweiten ETF sein.

Wer daher ein bisschen Spielgeld übrig hat und bei starken Kursschwankungen trotzdem noch ruhig schlafen kann, sollte bis zu fünf, höchstens zehn Prozent seines Anlagevolumens in die Nischenfonds stecken. Zusätzlich sollten Anleger aber immer prüfen, ob der jeweilige Themenbereich nicht schon durch andere Investments abgedeckt ist. Zu einer solchen Analyse eignen sich etwa Portfolio Apps.

Bevor Anleger in einen Themen-ETF investieren, sollten sie außerdem kritisch prüfen, ob der ETF auch zu ihrer Anlagestrategie passt. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass sie ohne Not in eine selbstgestellte Performance-Falle tappen, meint Ali Masarwah: "Leider neigen sie dann häufig dazu, die Schuld bei anderen zu suchen, etwa bei den Emittenten dieser Produkte, anstatt ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen. Das finde ich schade, weil jeder Fehler auch eine Chance ist, es nächstes Mal besser zu machen."

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Simin Heuser hat in Köln Volkswirtschaftslehre studiert und bereits während des Studiums für verschiedene Fondsgesellschaften und FinTechs gearbeitet. Ihr Fachwissen setzt sie auch als freie Finanzjournalistin ein. Ein Interesse gilt der Rolle von Frauen in der Finanzwelt - ein Bereich, in dem sie sich für mehr Aufklärung engagiert. Bei Investments konzentriert sie sich auf Aktienfonds und fühlt sich besonders im Bereich der nachhaltigen Geldanlage zuhause.

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Saskia Weck
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